Teil 2 von:
💥Entweder frei oder unfrei💥

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Der große Teil der Querdenker-Bewegung würde gegen jede ausgrenzende, friedens- und freiheitsfeindliche Politik auf der Straße stehen. Wer die Beteiligung am Krieg in der Ukraine kritisiert, steht nicht zugleich für eine Scheindemokratie nach russischem Vorbild. Ich kann die amerikanische Interessenpolitik im Außen kritisieren und zugleich dem inneren amerikanischen Freiheitsverständnis viel abgewinnen. Ich kann für ein kollektives, solidarisches Gesundheitssystem stehen, zugleich aber jede Zwangs- oder Pflichtbehandlung vollständig ablehnen.
Der Unterschied besteht immer in der Freiheit der Entscheidung.

Michael Ballweg sitzt genau aufgrund dieser Denkweise seit sechseinhalb Wochen in Untersuchungshaft. Das, was ihm vorgeworfen wird, umschreibt der Verfassungsschutz mit "Delegitimierung des Staates". Menschen haben ihm freiwillig Geld gegeben. Deswegen, weil er die Begriffe Frieden und Freiheit in die Mitte des gesellschaftlichen Diskurses geholt hat. Und weil er dem Spiegel der Gesellschaftskritik einen Namen gegeben hat.
Diejenigen - auch innerhalb der Freiheitsbewegung - die Michael Ballweg wegen der Annahme dieser Gelder zu kriminalisieren versuchen, wollen den Menschen jetzt auch noch die Freiheit nehmen, zu entscheiden, wen sie wie unterstützen wollen.

Mein Gradmesser für freiheitliches Denken ist der Umgang mit anderen. Auch in unserer Bewegung. Wer andere für ihre Offenheit, ihre Diskursfreude, ihre Akzeptanz anderer Meinungen und Lebensentwürfe kritisiert, will selbst Herrschaft ausüben. Kontaktschuldvorwürfe sind immer falsch. Und dienen immer und ausschließlich dazu, die eigene Ideologie voranzubringen.
Was Querdenken von anderen Bewegungen unterscheidet, ist, dass es keine eigene in sich geschlossene Ideologie ist, sondern eine Denkform. Die Denkform des Querdenkens Hinterfragt unmittelbar jede sich bildende Kollektivmeinung und mahnt das Zuhören der Andersdenkenden an. Und Querdenken kritisiert die Machtausübung über andere aufgrund der Kolkektivmeinung.

Michael Ballweg hat es als Freiheitsvirus bezeichnet und laut in die Welt getragen. Der Vergleich mit Nelson Mandela oder Martin Luther King ist deswegen so passend.
Natürlich soll jeder kritisieren dürfen. Dann aber inhaltlich und nicht den Debattenraum selbst.

Deswegen schalte ich mich auch nicht in die Diskussion um Spaltung ein. Querdenken kann gar nicht spalten oder gespalten werden, weil Querdenken inklusiv ist und den freien, unbegrenzten Debattenaum öffnet. Die Grenzen sind variabel weil diskursiv und immer hinterfragbar. Wer sich gegen Querdenken wendet, will einen Teil des Raums für sich proklamieren, diesen kleineren als den (noch) zulässigen Debattenraum definieren und über die Mittel der Denkverbote und der Kontaktschuld Herrschaft ausüben.

Die von Michael Ballweg proklamierte Freiheit lässt ein Teilen und Herrschen nicht zu. Das macht ihn trotz seiner sanften und zugewandten Persönlichkeit zum Feind der machtbesessenen Narzisten (innen wie außen).

Mein Kanal:

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