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Serie Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen — PFAS
Steckbrief
⚠️Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen — PFAS
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe von Industriechemikalien, die eine sehr große Anzahl von Substanzen umfasst. Es handelt sich um organische Verbindungen, bei denen die Wasserstoffatome vollständig („perfluoriert“) oder teilweise („polyfluoriert“) durch Fluoratome ersetzt sind. Die bekanntesten Stoffgruppen der PFAS sind perfluorierte Sulfonsäuren (bekanntester Vertreter: Perfluoroctansulfonsäure (PFOS)) und perfluorierte Carbonsäuren (bekanntester Vertreter: Perfluoroctansäure (PFOA)).

Gesundheitliche Risiken:
Vor allem langkettige PFAS wie PFOS, PFOA, Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS) und Perfluornonansäure (PFNA) verbleiben nach der Aufnahme lange im menschlichen Organismus. Die Anreicherung erfolgt NICHT im Fettgewebe, sondern in Organen (z.B. Leber) und im Blut (wo sie an Blutproteinen andocken).
⚠️Krebserregend
⚠️Schädigung der Leber
⚠️Schilddrüsenstörungen
⚠️Erhöhte Cholesterinwerte
⚠️Unfruchtbarkeit
⚠️Entwicklungsstörungen bei Kindern
⚠️Verminderte Wirkung von Impfungen
⚠️Erhöhtes Diabetesrisiko
⚠️Anreicherung in der Nahrungskette
⚠️Nachweisbar in menschlichem Blut und Muttermilch

Verwendung von PFAS:
👉In der Perfluorpolymer-Herstellung
👉Bei der Verchromung
👉In der Herstellung von Halbleitern
👉Bei photographischen Prozessen
👉In Farben
👉Leder- und Textilbeschichtungen
👉(Outdoor-)Kleidung
👉Schuhen
👉Teppichen
👉Verpackungen

PFAS werden auch als Ewigkeitschemikalien bezeichnet, da sie extrem langlebig sind und in der Natur nicht abgebaut werden. Sie können sich in der Umwelt anreichern und bleiben dort für Jahrhunderte.

Tipps zum Schutz vor PFAS:
👉Vermeide den Kauf von verpackten Lebensmitteln.
👉Tausche Teflon-Pfannen gegen Pfannen aus Gusseisen, Edelstahl oder mit Keramikbeschichtung aus.
👉Verwende Mehrweg-Behälter aus Glas, Keramik oder Metall und meide Einweg-Verpackungen6.
👉Stelle bestimmte Pflege-Produkte wie Hautcremes oder Haarkuren aus natürlichen Zutaten selbst her.
👉Verwende Naturkosmetik.
👉Achte auf Produkte, die als „PFAS-frei“ oder „PFC-frei“ gekennzeichnet sind6.
👉Verwende diverse Apps wie z.B. “Toxfox”, um mögliche Schadstoffe in Produkten anzuzeigen.
👉Vermeide Produkte mit wasser-, fett- oder schmutzabweisenden Eigenschaften, wenn möglich.
👉Informiere dich über die neuesten Forschungsergebnisse zu PFAS und bleibe auf dem Laufenden.
👉Unterstütze Initiativen und Organisationen, die sich für ein Verbot oder eine Beschränkung von PFAS einsetzen.


Beachtet:
❗️"PFOA/PFOS-frei" oder "GenX-frei" und ähnliches wird von Herstellern gerne angegeben, dies bedeutet allerdings nur, dass bestimmte Einzelsubstanzen NICHT enthalten sind; meist ist deren Einsatz bereits gesetzlich verboten. Derart Werbung ist häufig ein Hinweis darauf, dass das beworbene Produkt einen anderen Vertreter der PFAS-Familie (über 10.000) enthält.

✔️Besser ist es auf "Frei von PFAS", "frei von PFC", "fluorfrei" zu achten, da derlei Angaben die ganze Familie einschließen bzw. die Sicherheit erhöhen!

Öffentliches Aufsehen erregt haben diese Ewigkeitschemikalien unter anderem durch den Dupont-Skandal in den USA Ende der 90er/ Anfang der 2000er, der in dem Film "Vergiftete Wahrheit" (engl. "Dark Waters" 2019) thematisiert wurde. Absolut sehenswert der Film, insbesondere, da man durch diesen Film sehr gut verstehen kann, wie das System funktioniert.

Eigenrecherche Quellen u.a.: Archiv, AGES, Verbraucherzentrale, BVL, BfR
#Gesundheit #Wissenswertes #Steckbrief #Ewigkeitschemikalien #PFAS #PFOA #PFOAS #PFOS #PFC
Bild-Quelle
🫥MÆrBlick🔎

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