April 1954
Dr. med. homöop. Heinrich Will (1891-1971)

Säfte und Kräfte gegen Frühjahrskrise

Bei vielen Menschen tritt mit beginnendem Frühjahr eine geistige und körperliche Schere auf, eine Müdigkeit mit Kopfschmerzen und anderen Beschwerden. Man nennt dies die Frühjahrskrise. Die zunehmende Sonnenkraft‚ welche die Säfte in Bäumen und Kräutern steigen lässt, lockert auch in den menschlichen Geweben die Giftschlacken, welche sich in der Winterkälte in den Tiefen der Zellen niedergeschlagen haben. Aufgelöst beginnen sie nun im Blute zu kreisen und dies so zu verderben, dass die erwähnten Beschwerden auftreten und uns mahnen, nun etwas für die Gesundheit zu tun, damit aus der Unpässlichkeit nicht ernstere Krankheiten entstehen. Was hier zu tun ist, ist klar und einfach. Bei den Giftschlacken handelt es sich um saure Stoffe, die von der Eiweißverdauung übrig geblieben sind. Von ihnen ist die Harnsäure besonders gut erforscht. Diese Säuren können dann ausgeschieden werden, wenn im Blute genügend basische Stoffe (Alkalien, Laugen) vorhanden sind, welche bewirken, dass die Harnsäure in Harnstoff verwandelt wird und so durch den Urin ausgeschieden werden kann. Es kommt also darauf an, diesen Prozess dadurch zu begünstigen, dass wir dem Blut möglichst viele Basen zuführen, und gerade das Frühjahr bietet uns solche in übergroßer Zahl in den Pflanzensäften. Wir gehen hinaus in die freie Natur und holen uns junge, saftstrotzende Kräuter, vor allem Brunnenkresse, Bachbunge, Fichtensprossen, Löwenzahn, Sauerklee, Schafgarbe, Brennnessel, Zinnkraut usw., wir pressen sie zuhause frisch aus und nehmen von dem Saft mehrmals täglich einen Teelöffel. Auch der Spinat, den es ja überall zu kaufen gibt, tut die gleichen Dienste. Der Großstädter erhält die Säfte in Flaschen gefüllt in Reformhäusern. In diesen Pflanzensäften sind nicht nur die säurewidrigen Basen, sondern auch im Blattgrün (Chlorophyll) die Lichtkräfte der Sonne vorhanden, welche zusammen das Beste bieten, was man um diese Jahreszeit zur Blutreinigung und Gesundheitspflege tun kann. So wichtig diese Art der Blutreinigung auch ist, so darf doch nicht vergessen werden, dass der Mensch in seinem Innern Kräfte erzeugen kann, welche auf dem Weg über die Blutdrüsen viel stärker entgiftend wirken können, als alle Naturprodukte. Es sind die Kräfte der Seele, welche dann die größten Heilwirkungen für den Leib entfalten, wenn die Seele im Gleichgewicht ist und durch nichts mehr aus der Ruhe gebracht werden kann. Dies zu erreichen, ist Sache einer geistigen Haltung, nämlich der Rückverbindung mit den geistigen Mächten, welche den Leib und alles Stoffliche aus geistigen Kräften heraus erschaffen haben, ihn dauernd erneuern und ihm die Kraft geben können, mit den stofflichen Lebensgiften fertig zu werden. Man erringt diese seelenberuhigende, heilkräftige, geistige Haltung durch Überwindung des Egoismus und Betätigung selbstloser Liebe. Säfte sind gut, geistige Kräfte sind besser.

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