Juni 1949
Dr. med. homöop. Heinrich Will

Der Heiler von Herford und seine Kraft
Eine Àrztliche Betrachtung

Seit den Tagen des Valentin Zeileis in Gallspach hat kein Wunderdoktor solches Aufsehen erregt wie jetzt Bruno Gröning in Herford. Dieser 44-jĂ€hrige Mann kam nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft zufĂ€llig nach Herford und heilte dort einen Kranken mit fortschreitendem Muskelschwund, einem sonst unheilbaren Leiden. Darauf strömten viele andere Kranke zu ihm, von denen ebenfalls die meisten geheilt wurden. Schließlich wurde ihm seine TĂ€tigkeit verboten, obgleich er sie nicht gewerbsmĂ€ĂŸig ausĂŒbte, da nach dem Gesetz nur solche Personen heilen dĂŒrfen, welche ĂŒber ausreichende medizinische Kenntnisse verfĂŒgen. Gröning aber hat nicht studiert, war bisher handwerklich tĂ€tig und hatte nie die Absicht seine HeilkrĂ€fte beruflich auszunutzen. Er half, wo er Krankheitsnot sah, oft sogar ohne es zu wissen und zu wollen. Nun darf er erst dann wieder helfen, wenn er sich einer Ă€rztlichen PrĂŒfung unterzogen und diese bestanden hat. Wir erinnern uns hier der griechischen Sage von Prokrustes, jenem Unhold, der seine GĂ€ste durch Ausstrecken oder Abhacken in ein Bett hineinpasste, wobei natĂŒrlich keiner davonkam. In der Sage wird er von Theseus getötet. Wer aber macht die modernen Prokrustesse unschĂ€dlich, die es wagen, eine göttliche Begnadung nach irdischen Regeln messen zu wollen?

Wie heilt Gröning?

Gröning hat keine Heil"methode“, er ist kein Naturheilkundiger, kein Homöopath oder dergleichen, er verordnet keine Arznei, verwendet keine Handgriffe oder Apparate, sondern heilt allein durch die Kraft, die von seiner Persönlichkeit ausgeht. Diese Kraft hatte er schon seit frĂŒhester Jugend. Wenn er zufĂ€llig mit Kranken zusammenkam, wurden viele von ihnen gesund, ohne dass Gröning dies merkte oder wollte. Wenn man die Berichte aber seiner Heilungen liest, dann wird man an die Wunderheilungen Jesu erinnert, von dem z.B. Lukas 8,46 berichtet, dass "eine Kraft von ihm ausging ''. Mit solchen HeilkrĂ€ften werden immer wieder bestimmte Menschen gesegnet. Man kann sie weder erlernen noch erbeten, sie sind eine Gnade des Himmels, meist nur fĂŒr eine gewisse Zeit, und. sie wird Gerechten und Ungerechten geschenkt, ohne Ansehen der Person und des Standes. Die Wissenschaft ist oft schnell dabei, den Stab ĂŒber solche Heiler zu brechen, obgleich sie die Heilerfolge nicht leugnen kann.

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