Respekt vor älteren Menschen – das sollte in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein. Wer sein Leben lang gearbeitet und damit die Grundlage für die Zukunft der kommenden Generationen gelegt hat, muss sich darauf verlassen können, im Ruhestand ein menschenwürdiges Leben führen zu können, vor allem wenn die Gesundheit nachlässt und man auf Pflege in der Familie oder in einem Heim angewiesen ist. Pflege besteht jedoch nicht nur aus reiner gesundheitlicher Versorgung, auch das Vertrauen zu den pflegenden Angehörigen oder zum Personal sind wichtig. Während des sogenannten »Lockdown« haben wir gesehen, welche dramatischen Folgen Vereinsamung und Isolation für ältere Menschen haben können – sie verlieren den Lebensmut.

»Pflege findet in Deutschland hauptsächlich in den Familien statt, in Thüringen sogar zu 80 Prozent«, äußerte sich unser sozialpolitischer Sprecher René Aust bereits 2021 anlässlich der »Thüringer Woche der pflegenden Angehörigen«. »Pflegende Angehörige werden jedoch viel zu oft mit organisatorischen und finanziellen Problemen alleingelassen. Hilfsangebote und Ansprüche sind hinter einem komplizierten rechtlichen Geflecht versteckt.« Ob teures Pflegebett, Rollstuhl oder Badewannenlift: Vor jeder notwendigen Anschaffung sind unzählige Anträge auszufüllen. Es fehlt allerdings auch an Beratung und Anleitung für pflegende Angehörige.

Das Abrutschen in die Altersarmut droht vor allem jenen, die auf vollstationäre Pflege in einem Heim angewiesen sind, denn selbst, wer den höchsten Pflegegrad 5 zuerkannt bekommen hat, zahlt in Thüringen durchschnittlich mittlerweile 1.806 Euro Eigenanteil an den Pflegekosten, ein Betrag, den die meisten Renten nicht abdecken. »Es ist eine Schande: Mehr und mehr pflegebedürftige Senioren, die ein Leben lang arbeiteten und Kinder großzogen, sind im Alter auf Sozialhilfe angewiesen«, kommentiert René Aust. »Häufig bleibt nach Abzug aller Kosten nur ein kleines Taschengeld von ihrer Rente.« Davon müssen auch Dinge des täglichen Bedarfs gekauft werden – für kleine Freuden bleibt kaum etwas übrig. Ein unhaltbarer Zustand, sagt die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag und fordert den Bund auf, Pflegebedürftige und deren Angehörige stärker zu entlasten, vor allem durch die Übernahme des sogenannten »Investitionskostenanteils«.

»Es geht um Wertschätzung!«, nennt die AfD-Fraktion Thüringen ihr Rentenkonzept. Das trifft auch auf pflegebedürftige Senioren und ihre Familien zu. Ein Staat, der Milliarden in ideologisch motivierte Projekte steckt, sollte stattdessen seinen Bürgern zur Seite stehen, vor allem, wenn diese Bürger Jahrzehnte daran mitgewirkt haben, den Bestand unseres Sozialwesens zu sichern.

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