Forwarded from München-steht-auf NEWS
Interview mit "Welt"
Teil1 von 2
Benjamin Stibi, der unter anderem als Journalist für "Welt" tätig ist, hat einen großen Schritt getan. Er hat mit uns, nicht über uns gesprochen. Aus unserer Sicht ist dies genau das was es in dieser Zeit braucht. Das man miteinander redet. Hier ein paar Auszüge aus seinem Interview mit Sonja Alefi und Melchior Ibing:
WELT: Glauben Sie, dass Covid-19 eine gefährliche Krankheit ist und eine hohe Impfquote der Ausweg aus der Pandemie?
Alefi: Wir sind auf keinen Fall Corona-Leugner. Das Virus kann natürlich für Menschen gefährlich werden. Wir finden die staatliche Reaktion darauf jedoch unverhältnismäßig. Inzwischen ist auch klar, dass die Impfung nur ein Baustein von vielen ist, da sie keine sterile Immunität und damit auch keinen Herdenschutz bringt. Wir brauchen keinen Impfzwang, sondern massive Verbesserungen im Gesundheitssystem und müssen lernen mit dem Virus umzugehen in einer Art und Weise, die die Gesellschaft nicht zerreißt.
WELT: Würden Sie sich als rechts bezeichnen?
Ibing: Ich würde mich als linksliberal bezeichnen. Ich stehe ganz weit weg von jedem Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit.
WELT: Bei den jüngsten Versammlungen haben Teilnehmer Judensterne mit der Aufschrift „ungeimpft“ getragen, den Hitlergruß gezeigt und umgedrehte Deutschlandfahnen geschwenkt - ein Erkennungszeichen der Reichsbürger.
Ibing: Die umgedrehte Nationalfahne ist ein internationales Notsignal und wird auch von den Corona-Maßnahmenkritikern in Australien benutzt. Ich war mir deren Bedeutung als Reichsbürgercode nicht bewusst. Ich hätte das recherchieren müssen, das war ein Fehler von mir.
Alefi: Die Frau mit dem Hitlergruß war meiner Meinung nach typisches Framing auf Twitter. Sie hat mit den Armen herumgefuchtelt und „Freiheit, Freiheit“ gerufen. Das Video wurde dann so zusammengeschnitten, dass es so aussah, als hätte sie einen Hitlergruß gemacht. Ich würde diese Interpretation nicht vornehmen.
WELT: Bei den jüngsten Demos in München zogen hunderte Menschen ohne Erlaubnis durch die Innenstadt, störten den Verkehr und durchbrachen Polizeiketten. Ist das noch friedlicher Protest?
Ibing: Die Demonstranten wollen durch die Stadt ziehen und ihren Protest sichtbar zum Ausdruck bringen. Das ist bei diesen stationären Versammlungen kaum möglich. Deswegen dränge ich darauf, dass wir laufen dürfen.
Die wenige Gewalt, die es gab, richtete sich gegen Polizisten, die dafür missbraucht wurden, die Versammlungsfreiheit zu behindern. Trotzdem ist das definitiv nicht in meinem Sinne.
WELT: Als Folge der harten Auflagen und Eskalationen bei den letzten beiden Versammlungen haben Sie am 23.12. in einem offenen Brief Münchens Oberbürgermeister Reiter und Bayerns Innenminister Herrmann zum Dialog aufgefordert. Haben Sie bereits eine Antwort erhalten?
Alefi: Nein. Stattdessen hat der Oberbürgermeister nicht mit uns, sondern über uns geredet: Wir würden die Meinungsfreiheit missbrauchen, es ginge uns nicht um Protest gegen Corona-Maßnahmen, sondern um Konflikte mit dem Staat. Das finde ich respektlos. Dadurch wendet sich ein Teil der Bevölkerung von der Politik ab. Wenn sie selbst da waren und gesehen haben, wer da neben ihnen stand, und dann sowas in der Zeitung lesen, dann fragen sie sich natürlich: Was stimmt denn noch alles nicht von dem, was geschrieben wird?
WELT: Was erwarten Sie von der Politik, um eine weitere Eskalation zu verhindern?
Alefi: Dass man endlich über Themen spricht und die Diffamierung unterlässt. Deshalb haben wir in unserem neuen Bündnis auch einen Grundkonsens festgelegt: Wir kooperieren nur mit friedlichen Initiativen, die sich von Extremismus und der Ausgrenzung von Minderheiten distanzieren. Die Politik hat sich zu sehr daran gewöhnt, durchzuregieren und jeden Kritiker einfach wegzuschimpfen. Wie soll ich meinen Kindern sagen, sie sollen respektvoll miteinander umgehen, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt, es gebe keine roten Linien, oder Montgomery von der „Tyrannei der Ungeimpften“ spricht? Uns wirft man vor, Extremisten zu sein - aber die Extremisten sind aus meiner Sicht ganz andere.
Teil1 von 2
Benjamin Stibi, der unter anderem als Journalist für "Welt" tätig ist, hat einen großen Schritt getan. Er hat mit uns, nicht über uns gesprochen. Aus unserer Sicht ist dies genau das was es in dieser Zeit braucht. Das man miteinander redet. Hier ein paar Auszüge aus seinem Interview mit Sonja Alefi und Melchior Ibing:
WELT: Glauben Sie, dass Covid-19 eine gefährliche Krankheit ist und eine hohe Impfquote der Ausweg aus der Pandemie?
Alefi: Wir sind auf keinen Fall Corona-Leugner. Das Virus kann natürlich für Menschen gefährlich werden. Wir finden die staatliche Reaktion darauf jedoch unverhältnismäßig. Inzwischen ist auch klar, dass die Impfung nur ein Baustein von vielen ist, da sie keine sterile Immunität und damit auch keinen Herdenschutz bringt. Wir brauchen keinen Impfzwang, sondern massive Verbesserungen im Gesundheitssystem und müssen lernen mit dem Virus umzugehen in einer Art und Weise, die die Gesellschaft nicht zerreißt.
WELT: Würden Sie sich als rechts bezeichnen?
Ibing: Ich würde mich als linksliberal bezeichnen. Ich stehe ganz weit weg von jedem Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit.
WELT: Bei den jüngsten Versammlungen haben Teilnehmer Judensterne mit der Aufschrift „ungeimpft“ getragen, den Hitlergruß gezeigt und umgedrehte Deutschlandfahnen geschwenkt - ein Erkennungszeichen der Reichsbürger.
Ibing: Die umgedrehte Nationalfahne ist ein internationales Notsignal und wird auch von den Corona-Maßnahmenkritikern in Australien benutzt. Ich war mir deren Bedeutung als Reichsbürgercode nicht bewusst. Ich hätte das recherchieren müssen, das war ein Fehler von mir.
Alefi: Die Frau mit dem Hitlergruß war meiner Meinung nach typisches Framing auf Twitter. Sie hat mit den Armen herumgefuchtelt und „Freiheit, Freiheit“ gerufen. Das Video wurde dann so zusammengeschnitten, dass es so aussah, als hätte sie einen Hitlergruß gemacht. Ich würde diese Interpretation nicht vornehmen.
WELT: Bei den jüngsten Demos in München zogen hunderte Menschen ohne Erlaubnis durch die Innenstadt, störten den Verkehr und durchbrachen Polizeiketten. Ist das noch friedlicher Protest?
Ibing: Die Demonstranten wollen durch die Stadt ziehen und ihren Protest sichtbar zum Ausdruck bringen. Das ist bei diesen stationären Versammlungen kaum möglich. Deswegen dränge ich darauf, dass wir laufen dürfen.
Die wenige Gewalt, die es gab, richtete sich gegen Polizisten, die dafür missbraucht wurden, die Versammlungsfreiheit zu behindern. Trotzdem ist das definitiv nicht in meinem Sinne.
WELT: Als Folge der harten Auflagen und Eskalationen bei den letzten beiden Versammlungen haben Sie am 23.12. in einem offenen Brief Münchens Oberbürgermeister Reiter und Bayerns Innenminister Herrmann zum Dialog aufgefordert. Haben Sie bereits eine Antwort erhalten?
Alefi: Nein. Stattdessen hat der Oberbürgermeister nicht mit uns, sondern über uns geredet: Wir würden die Meinungsfreiheit missbrauchen, es ginge uns nicht um Protest gegen Corona-Maßnahmen, sondern um Konflikte mit dem Staat. Das finde ich respektlos. Dadurch wendet sich ein Teil der Bevölkerung von der Politik ab. Wenn sie selbst da waren und gesehen haben, wer da neben ihnen stand, und dann sowas in der Zeitung lesen, dann fragen sie sich natürlich: Was stimmt denn noch alles nicht von dem, was geschrieben wird?
WELT: Was erwarten Sie von der Politik, um eine weitere Eskalation zu verhindern?
Alefi: Dass man endlich über Themen spricht und die Diffamierung unterlässt. Deshalb haben wir in unserem neuen Bündnis auch einen Grundkonsens festgelegt: Wir kooperieren nur mit friedlichen Initiativen, die sich von Extremismus und der Ausgrenzung von Minderheiten distanzieren. Die Politik hat sich zu sehr daran gewöhnt, durchzuregieren und jeden Kritiker einfach wegzuschimpfen. Wie soll ich meinen Kindern sagen, sie sollen respektvoll miteinander umgehen, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt, es gebe keine roten Linien, oder Montgomery von der „Tyrannei der Ungeimpften“ spricht? Uns wirft man vor, Extremisten zu sein - aber die Extremisten sind aus meiner Sicht ganz andere.