Persönliche Ergänzung zu https://teleg.eu/s/alexander_ehrlich/9878 vom 14.01.2022 um 01 : 30 Uhr:

Ein kleiner anekdotischer Beitrag / eine Zeugenaussage über Madeleine Petrovic
von Alexander Ehrlich

Ich selbst kenne Madeleine Petrovic nur von einer einzigen persönlichen / beruflichen Erfahrung her. Laaange vor der Pandemie (2004, glaube ich) habe ich im Rahmen meiner damaligen Berufstätigkeit als selbständiger Wiener Fremdenführer gemeinsam mit einem schwulen Kollegen eine Stadtführung in Wien (als eine von vielen verschiedenen Stadtführungen in unserem Programm - die erfolgreichste war bis zur Pandemie eine andere, nämlich https://www.gespenster.at/) mit dem Titel "Wien Andersrum - LesBiSchwule Geschichte der Stadt" recherchiert, veröffentlicht und angeboten. Dabei haben wir die historischen Aspekte der Diskriminierung, Verfolgung, Emanzipation und Gleichberechtigung homosexueller Menschen durch die Jahrhunderte möglichst sachlich anhand von Originalquellen und an den Originalschauplätzen erläutert und zu gegenseitiger Toleranz (ohne gegenseitige Missionierung, "Überlegenheitsgefühl", Manipulation oder Propaganda!) zwischen Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung aufgerufen. Wenn irgendwann einmal viel Zeit ist, können wir vielleicht das alte Skript herauskramen und veröffentlichen, damit ihr seht, wie der Text exakt lautete. Es war ein Text mit vielen Appellen zu Deeskalation, Brückenbau, Friedfertigkeit und gegenseitigem Respekt.

Eine Gruppe von Grünen hat uns damals öffentlich in Grünen Online- und Offline-Medien angegriffen, das Thema "für sich alleine beansprucht" (Motto: wer kein Grüner ist, darf nicht über homosexuelle Geschichte sprechen, auch nicht aus historischer Sicht darüber berichten) und mir in aggressivster Hetz-Manier "Kontaktschuld zur ÖVP durch Erbsünde" unterstellt, weil einige meiner Vorfahren in Freundschaft zu ÖVP-Politikern standen.

Madeleine Petrovic hat sich gegen diesen Angriff unter der Gürtellinie ausgesprochen und mir die Gelegenheit gegeben, mich an geeigneter Stelle zu rechtfertigen. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen: Ich kann aufgrund meiner Erfahrung aus dieser "längst vergangenen, grauen Vorzeit" persönlich über sie als Mensch nur Gutes aussagen. Sie hätte nicht eingreifen müssen / hätte einfach wegschauen können, hat es aber nicht getan. Sie hat eine Brücke gebaut. Davon abgesehen weiß ich nicht mehr und nicht weniger über sie als jeder andere, der zu ihrer Amtszeit gelegentlich Zeitungen gelesen oder Nachrichten geschaut hat.

Ihren jetzigen Vorstoß werte ich als jedenfalls begrüßenswert und nützlich für das Breiterwerden der Grundrechtsbewegung in Österreich. Selbst dann, wenn es vielleicht eine Nebelkerze von Menschen sein sollte, die ihre Karrieren retten wollen, ist es m.E. ein gutes Zeichen. Ein Vorzeichen für den Anfang vom Ende des #NoCovid-Regimes und eine weitere Türe zur Öffnung des öffentlichen Debattenraums für Anliegen der Außerparlamentarischen Opposition.

Alexander Ehrlich
via @alexander_ehrlich
The Ultimate Guide to Microsoft Publisher