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Die Welt hinter der Welt

Transpersonale Erfahrungen und veränderte Bewusstseinszustände werden in unserer von der Ratio dominierten Gesellschaft meist verdrängt — Zeit, sie wiederzuentdecken. Exklusivauszug aus „Kosmos“. Teil 1/2.

von Jochen Kirchhoff

In der Psychologie wird gewöhnlich nur der „normale“ Bewusstseinszustand untersucht, in dem jemand im Alltag gut funktionieren kann. Negative Abweichungen davon heißen dann „Krankheit“, und die Therapie soll nichts anderes bewirken, als die Normalität wieder herzustellen. Nur selten werden „höhere“ Erfahrungszustände betrachtet, Ekstase, Entrücktheit oder die Alltagswahrnehmung überschreitende Erlebnisse. Berichte über Letztere werden häufig als „unseriös“ in den Bereich des esoterischen Wahns verwiesen. Drogenerfahrungen, Traum, Rausch und „Flow“, aber auch spontane mystische Durchbrüche gewähren oft Einblicke in eine sonst unzugängliche Welt „dahinter“. Zu beweisen sind diese in der Regel nicht, für Menschen, die dergleichen erlebt haben, sind sie aber mitunter lebensverändernd. Ist die Welt, die wir im Alltagsbewusstsein wahrnehmen, wirklich alles, was existiert? Der Autor erforscht in seinem zweiteiligen Aufsatz jene Anderswelt, die unsere gewöhnliche durchdringt und auf viele Arten beeinflusst — zugleich höher und tiefer als diese. An keltische Erzählungen über Feen und Elfen muss man dabei nicht unbedingt denken. Auch nicht an ein „Jenseits“, wie es in einigen religiösen Traditionen genannt wird. Die andere Wirklichkeit ist ebenso real wie die „normale“. Sie ist nicht „dort drüben“, sondern mitten unter uns — hier und jetzt —, nur nicht für jeden jederzeit sichtbar. Wissenschaftlich verbildet, haben wir jedoch verlernt, sie wahrzunehmen, oder leugnen sogar ihre Existenz. Wenn wir die Tore zu dieser anderen Wirklichkeit öffnen wollen, müssen wir damit beginnen, sie vorurteilsfrei zu erforschen.

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