DIW fordert "Anreize" zum Gassparen

Da Haushalte, kleine und mittlere Unternehmen, soziale Dienste oder Organe wie Polizei oder Feuerwehr gesetzlich geschützt sind, zielt die Rationierung in erster Linie auf den Gasverbrauch der Industrie ab. Das riskiert spürbare wirtschaftliche Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Es sollte also nicht ausschließlich über Rationierungen eingespart werden. Für Einsparungen braucht es ein Zusammenspiel von zielorientierter Kommunikation und „Nudging“, also niedrigschwellige Anreize für Verhaltensänderungen.

Einsparungen im Gasverbrauch sind das, was in der Betriebswirtschaft „low hanging fruits“ genannt wird, also „niedrig hängende Früchte“: Sie erzielen bei wenig Aufwand relativ große Wirkung. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass ein Absenken der Raumtemperaturen um zwei Grad bis zu 15 Prozent des Heizenergieverbrauchs einsparen könnte.

Zielvorgaben bei Gaseinsparungen könnten sich an den verbleibenden Gasreserven orientieren. Die tägliche Berichterstattung über den Erfolg verdeutlicht den Verbraucherinnen und Verbrauchern, was ihre Verhaltensänderung bewirkt, und setzt Anreize für weitere Anstrengungen. Helfen könnten auch Vergleiche zwischen einzelnen Gemeinden oder Städten, um Erfolge aufzuzeigen und Vorbilder zu identifizieren.

In Japan beispielsweise halfen nach dem Fukushima-Nuklearunfall freiwillige Ziele im Zusammenspiel mit transparenter Berichterstattung, den Stromverbrauch drastisch zu reduzieren. Auch auf die Erfahrungen mit den Corona-Maßnahmen könnte aufgebaut werden: Hier setzte der Staat beispielsweise in Portugal oder Spanien mit verschiedenen Maßnahmen erfolgreich Anreize für das freiwillige Impfen.

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