Schnuppe bezeichnet das verkohlte, glühend abstehende Dochtende einer brennenden Kerze, das üblicherweise abgeschnitten wird, damit die Kerze nicht rußt. Um sich hierbei nicht zu verbrennen und um die Schnuppe nicht herunterfallen zu lassen, sondern zu „schneuzen“, verwendet man die speziell dafür bestimmte Dochtschere. Eine weitere, heute nur in der Schweizer Mundart verwendeten Bedeutung des Wortes ist der Schnupfen.
Von der herabfallenden glühenden „Schnuppe“, die bei den damaligen Kerzen ein Brandrisiko darstellte, ist die Bezeichnung Sternschnuppe für einen am Nachthimmel aufglühenden Meteor abgeleitet. Das beruht auf der volkstümlichen Vorstellung, dass es sich beim Sternschnuppenfall um eine Säuberung des Gestirnes handele, vergleichbar dem Reinigen des Lichtes mit der Lichtschere oder der Nase durch schneuzen.
Im volkstümlichen Aberglauben vieler Länder hat jemand, der zufällig eine Sternschnuppe am nächtlichen Himmel sieht, einen Wunsch frei, der angeblich in Erfüllung geht. Sobald man die Sternschnuppe gesehen hat, solle man die Augen schließen und sich etwas wünschen. Wichtig sei, dass man als einziger diese Sternschnuppe gesehen hat und niemand anderem von dem Wunsch erzählt, da er sonst nicht in Erfüllung gehe.