Sehr lesenswertes Interview mit General Erich Vad in Emma. Gerade weil Vad "überzeugter Transatlantiker" ist, sind seine Aussagen umso unbequemer für die Rüstungsfetischisten in Berlin. Denn Vad sagt ganz klar, dass an militärischer und diplomatischer Expertise vorbei die Eskalationsspirale in einem Zusammenspiel von Rüstungsindustrie, Militaristen-Netzwerken und Medien beschleunigt wird, um die Verantwortlichen vor vollendete Tatsachen zu stellen. So war es schon im Ersten Weltkrieg, und Vad zieht hier den Vergleich zur "Blutmühle" Verdun, wo 1 Million junge Männer verheizt wurden, damit die Kriegstreiber ihr Gesicht wahren konnten. Vad resümiert: "Es muss sich in Washington eine breitere Front für Frieden aufbauen. Und dieser sinnfreie Aktionismus in der deutschen Politik, der muss endlich ein Ende finden. Sonst wachen wir eines Morgens auf und sind mittendrin im Dritten Weltkrieg." Sorry, wir SIND bereits mitten im Dritten Weltkrieg! 78 Jahre ist es immer noch gerade so gut gegangen, und die Leute draußen im Land vertrauen einfach darauf, dass es diesmal auch so sein wird. Das Interview mit Erich Vad: https://www.emma.de/artikel/erich-vad-was-sind-die-kriegsziele-340045