Eine ältere Dame, die ich regelmäßig betreue, erzählte mir, wie sie als 17-jähriges Mädchen zu Ende des Krieges von den Briten angeschossen wurde. Dass von den Alliierten mehrfach auf Frauen und Kinder geschossen wurde. Aus extrem tiefliegenden Maschinen und dass sie immer noch dieses Geräusch in den Ohren hätte. Nach über 79 Jahren. Dass man aber im Nachhinein nicht darüber sprechen dürfte. Weder im Familienkreis noch sonst wo.

In einer anderen Situation wurde sie von zwei Soldaten "angegangen" und konnte sich nur aufgrund ihrer sportlichen Konstitution und ihres schnelles Laufwerks durch Flucht dem Geschehen entziehen...

Dieser alte Mensch spricht immer wieder von der Verrohung während des Krieges. Von den Seiten, die aufeinander gehetzt werden. Zu Ende des Krieges wurde der einzige Bruder noch an irgendeine Front geschickt, von der er nicht mehr lebend zurück kam. Seine Spur verliert sich bei der Flucht aus der Gefangenschaft durch einen Fluss.

Krieg ist nichts Abstraktes. Auch wenn das verschiedene Politiker vermutlich meinen. Im Krieg sterben Menschen. Kein Krieg, auch nicht ein gewonnener, kann die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben in Gleichberechtigung und Freiheit sein.

Das zeigt uns die Geschichte überdeutlich. Und weil das unerwünscht ist, fängt "man" jetzt an, die Geschichte umzuschreiben.

Projekt:
https://teleg.eu/s/kurze_Vids/39043
How to Save Live Photo as Video