Forwarded from Aus Liebe zur Schöpfung 💚 (Nathalie SeelenWege Gemeinsam Gehen 💚)
"Werdet wie die Kinder"

Diese sicher gut gemeinte Aufforderung, die Jesus einst verkündet haben soll, lesen wir derzeit häufig und sie klingt auch hübsch, denn wir denken dabei vielleicht an strahlende Kinderaugen, fröhliches Lachen und liebevolle Begegnungen. An reine Herzen und Unbeschwertheit. Mir projiziert er zumindest teilweise derartige Bilder auf meine innere Leinwand. Und doch mag ich den Satz nicht.

Der emotionale Reifegrad eines großen Teiles der "erwachsenen" Menschheit ist ja tatsächlich noch der eines Kindes und genau das ist das Problem. Natürlich hat das Gründe, nur sind auch die so gewollt. Denn "erwachsene" Menschen, die vorallem in ihren Denk- und Verhaltensmustern einem Kind gleichen, bleiben in der Abhängigkeit und halten das System brav, aber meist ängstlich und unglücklich dabei, am Laufen.

Und das während die eigenen Kinder in der Tat komplett abhängig und ausgeliefert sind, wie es durch der Natur vorgegeben ist, und die daher auf das Bewusstsein der Älteren angewiesen sind.

Es gilt doch also viel mehr unabhängige, eigenverantwortliche und emotional reife Er-Wachsene zu werden, um sie zu beschützen und zu versorgen und ihnen zu ermöglichen selbst auch zu eigenverantwortlichen, reflektierenden, mitfühlenden und emotional reifen Menschen zu er-wachsen.

Wahrscheinlich ist einfach gemeint, dass wir uns rück-beSinnen sollen auf das, was wirklich zählt, auf die Liebe, und was wir als Kinder in unseren unbeschwerten Momenten wahrnehmen und fühlen können, bevor wir es "vergessen", weil das "System" auch darauf abzielt, doch bitte:

Uns als erwachsene Menschen zu sagen, dass wir grundsätzlich und pauschal wie ein Kind sein oder "wieder werden" sollten, was auch das Verhalten und die Emotionalität miteinbezieht, ist widersinnig und führt letztlich nur dazu, dass solche unbeschwerten Momente weiterhin zu selten bleiben.

Es braucht dringend ein klares Urteilsvermögen, starke Werte, ehrliches Reflektieren und Verantwortungsbewusstsein anstelle von Tobsuchtsanfällen, Trotzphasen und totaler Abhängigkeit. Dass wir uns die Unbeschwertheit und das Mitgefühl eines Kindes bewahren oder daran ein Beispiel nehmen, ja, das ist sinnvoll.

Doch ein Kind haut auch mal einem anderen Kind im Sandkasten wenig rücksichtsvoll mit der Schaufel auf den Kopf, weil es zb. etwas besitzen oder seinen Willen durchsetzen will und daraufhin seine Emotionen unkontrolliert auslebt und da sehe ich ehrlich noch immer auch viele der Menschen stehen, die wir optisch zwar als Erwachsene wahrnehmen, die jedoch weder selbstständig noch bewusst genug durchs Leben gehen, um schlussendlich dem System als selbstermächtigte und freie Menschen den Rücken zu kehren.

Menschen, die zu vertrauensvoll oder sehr ängstlich und unreflektiert nur von Impuls zu Impuls re-agieren und sich dabei von falschen Identifikationen, ihrem inneren, verletzten Kind und deshalb auch von vermeintlichen "Autoritäten" steuern lassen, ohne sich selbst zu er-kennen, sind keine Er-Wachsenen.

Mein Bewusstsein, mein Verstand und mein Herz sind jedenfalls nicht mehr im Kindesalter und das ist gut so. Und auch mein inneres Kind wird stetig reifer und genau dadurch glücklicher, weil ich mich als die bewusste Erwachsene, die ich sein will, um seine traumatisierten Aspekte liebevoll und eigenverantwortlich kümmere.

So kann ich für die Menschen, die wirklich Kinder sind (und die Tiere), besser, weil selbstbestimmt, über mein Denken, Fühlen und Handeln dabei mithelfen, eine Welt für sie mitzugestalten, in der unbeschwerte Momente so zahlreich wie Schmetterlinge durch die Lüfte fliegen werden.

Von Kinderlachen begleitet 💚

@SeelenWegeGemeinsamGehen 💚
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