Wildkräuter heilen, besonders die Bitteren.

Alte Obst- und Gemüsesorten, Jahrhunderte lang vielfältig, ursprünglich und gehaltvoll angebaut und gegessen, sind der kommerziellen Landwirtschaft und Massenproduktion zum Opfer gefallen. Deren ursprüngliche Kraft, die auch in den Wildpflanzen steckt, ist dabei auf der Strecke geblieben – sie steht dem Menschen nicht mehr zur Verfügung und ihr Nahrungsinstinkt wird zusehends geschwächt.

Das Ayurveda kennt, ebenso wie die tibetische Gesundheitslehre, sechs Geschmacksrichtungen. Süß, Sauer und Salzig sind diejenigen, die unsere Zivilisationskost prägen, während das Bittere, das Herbe und das Metallische selten geworden sind – ganz zu schweigen von Danksagungen oder gar Verehrungsritualen für die Pflanzen, die uns unsere Nahrung und Medizin liefern.

Während ihres Wachstums bilden und speichern sie durch Stoffwechselvorgänge ihre Inhaltsstoffe. Sie schützen sich vor Krankheitserregern wie Bakterien und Pilzen u. a. durch die Bitter- und Herbstoffe. In Wildpflanzen kommen diese daher sehr zahlreich vor. Es heißt „Medizin schmeckt bitter“. Das wissen selbst die Tiere. Afrikanische Affen fressen bei Bauchschmerzen die Blätter des Mjonsostrauches, die gallebitter sind, und Schafe kurieren ihre Magen-Darm-Beschwerden, indem sie die Schafgarbe fressen.

Pflanzen, die auf Grund ihrer Bitterstoffe als Heilpflanzen verwendet werden, werden in der Phytotherapie in drei Kategorien eingeteilt: in reine Bittermittel (schmecken bitter wie z.B. Enzian), Bittermittel mit ätherischen Ölen (schmecken bitter-aromatisch wie der Beifuß) und Bittermittel, die Scharfstoffe enthalten (schmecken bitter-scharf wie der Pfeffer). Ihre Wirkung auf den menschlichen Organismus ist unterschiedlich: Die reinen Bittermittel sind besonders wirksam – sie regen die Magensaftsekretion an und haben eine allgemein tonisierende d.h. kräftigende Wirkung auf den Gesamtorganismus. Bitterstoffe mit ätherischen Ölen wirken verdauungsanregend und tonisierend auf Magen, Darm und die Gallen- und Leberfunktion. Die ätherische Öle wirken darüberhinaus bakterienfeindlich und helfen uns, mit Bakterien und Parasiten im Darm fertig zu werden. Außerdem wirken einige harntreibend. Bitterstoffe mit Scharfstoffen verbessern die Kreislauffunktion, u.a. dadurch, dass sie die Verdauung stark anregen und damit den Organismus entlasten.

Bitterstoffe sind also Vitalstoffe, die vor allem positiv auf Verdauungssystem und Stoffwechsel wirken – sie sorgen dafür, dass die Verdauungssäfte fließen, Enzyme ausgeschüttet und Entgiftungsvorgänge angeregt werden. Und ein gut funktionierendes Verdauungssystem sowie eine gesunde Darmflora sind die besten Voraussetzungen für eine intakte Immunabwehr. Bitteres zügelt den Appetit und hält den Insulinspiegel niedrig – beides bewirkt ein schnelleres Sättigungsgefühl und verhindert so, sich zu überessen. Es gibt auch Bitterstoffe, die als Antioxidantien fungieren und so die Zellen vor Freien Radikalen schützen.

Diese Wildkräuter esse ich am häufigsten:
- Löwenzahn (bitter)
- Brennessel
- Giersch
- Labkraut
- Vogelmiere
- Gänseblümchen (Gerbstoffe)
- Brombeer- und Himbeerblätter (bitter und Gerbstoffe)

❤️Liebe Grüße

Angelehnt an ursprüngliche Quelle:
https://teleg.eu/s/kerstintenn/11123

--
Mein Salat mit Wildpflanze:
https://teleg.eu/s/michaelrhikozr/2110
How to Cut in iMovie