Realität

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Ich muss schreiben um zu verstehen, zu verarbeiten.

Ich hatte Glück im Unglück, wie man so schön sagt.

Da kommt also gestern nun die Chefarzt Visite zur Tür herein. 4 Ärzte, hierarchisch aufgestellt wie die Orgelpfeifen.

Ehrfürchtige Stimmung, ich in Brombeer farbenem Bademantel, Einzelzimmer, Blaubeeren auf dem Schoß.

Man hat keine Zeit, signalisiert mir dennoch das ich im Krankenhaus bekannt bin, eine besondere Stellung habe.
Die junge Frau die überlebt hat. Ich wirke etwas fehl am Platz. Ein gutes Signal, welches man mir sendet

Es sei alles gut verlaufen, die OP, die Brüche seien glatte Brüche, keine Splitter- oder Trümmerbrüche, ich werde wieder vollkommen hergestellt sein, jedoch müsste ich nun 6-8 Wochen im Rollstuhl sitzen, darf nicht auftreten, Krücken kommen nicht in Frage da der linke Arm ja auch in einer Schiene liegt.

Bitte was, höre ich mich sagen, das geht nicht, mein Brustkorb bebt, wie soll das gehen.

Mir fällt die Kinnlade runter. Fassungslosigkeit.

Soll ich lachen oder weinen?!

Frau Lorenz, sie haben beide Beine im Gips, links ist eine Platte im Fuß, der rechte Arm ist in einer Schiene. Ihre Rippen sind gebrochen. Da bleibt nur der Rollstuhl.

Nur der Rollstuhl.

Heute Nachmittag kommt der Sozialdienst um zu klären wo sie die nächsten Wochen untergebracht werden, sagt der seriös-resolute Chefarzt.

Er verströmt den Duft einer Autorität!

Und bitte hören sie auf die Thrombose Spritzen zu verweigern, sagt er, so ernst aber höflich wie möglich.
Ich hörte sie stehen der Pharmaindustrie kritisch gegenüber, das ist ok aber die Spritzen sind notwendig!

Ich nicke.

Die 6-köpfige Belegschaft verlässt in wehend weißen Kitteln den Raum.

Ich kriege einen brüllend lauten Lachkrampf!

Die Realität zieht ein.
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