Rauswurf Russlands hinterlässt Lücke am Cern
Das Kernforschungszentrum Cern in Genf stellt im Verlauf dieses Jahres seine Zusammenarbeit mit Russland ein. Wissenschafter befürchten, dass damit die Forschung am Cern geschwächt wird und dass das letztlich Putin im Krieg gegen die Ukraine helfen könnte.

«Es gibt so viele Konflikte in der Welt. Wenn die wissenschaftliche Zusammenarbeit eingeschränkt wird, hat das Folgen für die zukünftigen Projekte und die Zusammenarbeit am Cern», sagt der deutsche Physiker Hannes Jung. Er argumentiert, dass der Ausschluss Russlands aus der Organisation die Tür für eine ähnliche Behandlung anderer Länder öffnet.
Im Dezember 2023 beschloss der Rat des Cern, der Europäischen Organisation für Kernforschung, die Zusammenarbeit mit Russland und Weissrussland als Reaktion auf die «anhaltende illegale militärische Invasion in der Ukraine» zu beenden. Das russische Aussenministerium reagierte im März auf diese Entscheidung und bezeichnete sie als «politisiert, diskriminierend und inakzeptabel».

Die Entscheidung ist beispiellos. In der Vergangenheit sanktionierte das Cern Jugoslawien, indem es die Zusammenarbeit während des Bosnienkriegs 1992 aussetzte. Noch nie schloss das Cern jedoch ein Land von der internationalen wissenschaftlichen Forschung aus.

Die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen dem Cern und Russland bestehen seit fast 60 Jahren. Die Organisation mit Sitz an der französisch-schweizerischen Grenze in der Nähe von Genf unterzeichnete in den 1960er Jahren, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, die ersten Vereinbarungen mit sowjetischen Laboratorien. 1991 erhielt die Russische Föderation den Beobachterstatus am Cern.

Ostschweizer Schnüffler
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