Deutsche Dichter und Denker
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Der Denker sagt das Sein,
der Dichter das Heilige!

Bilder, Gedichte und Sprüche in diesem Kanal verstehen sich als Nachahmung ohne Beurteilung.
Sie sind mit nötigem Ernst oder Spott zu genießen!

Einen schönen Anzeiz wünschen wir euch!
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HEIMAT UND VATERLAND

Lasst mich aus vollem Herzen sagen
Wie teuer mir die Erde gilt,
Die mich genährt seit Kindheitstagen
In treuer Liebe, herb und mild.
Und war’s auch unter Qual und Lust,
Doch trag ich dich in meiner Brust.
Und wärst du Heide nur und Sand,
Doch lieb ich dich, mein Heimatland.

Du trägst den Schmuck der grünen Berge;
An deinen Küsten braust das Meer;
Auf breiten Strömen lenkt der Ferge
Die stolzen Schiffe, güterschwer;
Und hoch ob Berg und Meer und Strom
Kreuzt der Pilot am Wolkendom.
Drum grüß’ ich dich mit Herz und Hand:
Wie bist du reich, mein Heimatland!

Es rauscht in deiner Eichen Kronen
Ein uralt trotz’ger Freiheitssang;
Er rauscht herab zu Millionen
Und weckt der Jugend Tatendrang.
Und allerorten wirkt und schafft
Ein tüchtig Volk in rüst’ger Kraft.
O haltet fest in treuer Hand
Mein Heimatland, mein Vaterland!

O Vaterland, was wir erstreben
Durch unsrer Hände Kraft und Müh’n,
O mög es einst zu neuem Leben
Im Herzen deiner Kinder glüh’n;
Und über deinen grünen Höh’n
Der Freiheit goldnes Banner weh’n.
Dir gilt mein Sehnen unverwandt,
Mein Heimatland, mein Vaterland!

-Jürgen Brand-
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Trotz allem Hoffnung

Vorbei ist nun die dunkle Nacht,
in der ich lange wach gelegen
und sich die Geister konnten regen,
an die ich lange nicht gedacht.

Denn aus den Fugen ist die Welt,
es herrschen Lügen, Krieg und Mord.
Was tot zu sein schien, lebt nun fort –
der lauteste ist jetzt der Held.

Doch soll die Angst mich nicht erdrücken,
die Angst vor Krankheit, Leid und Tod.
Die Nachtgespenster sind verflogen,
als ich nun schaue voll Entzücken
aufs leuchtend helle Morgenrot
und auf den bunten Regenbogen!

-Christa Kluge-
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Geld an erster Stelle

Tabakrauch verstopft Arterien,
in Eiern hausen Salmonellen,
Kliniken sind voll Bakterien,
so schreiben es die Prüfgesellen.

Antibiotika im Futter,
Legionellen im Trinkwasser,
Erreger selbst in Markenbutter,
trotz der viel gelobten Aufpasser.

Unternehmer sind so kalt wie Eis,
Geld steht für sie an erster Stelle,
Konsumenten, wie ein jeder weiß,
verwehrt man Zugang zu der Quelle.

Das Geld von der Magnatenriege,
wandert weiter an Politiker,
die finanzieren damit Kriege,
und erscheinen als Pragmatiker.

Erst wenn jede Medizin versagt,
Verbraucher reihenweise sterben,
dann wird dieses Raffsuchtpack verjagt,
in Richtung Hölle – samt den Erben!

-Horst Rehmann-
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Höre fleißig auf alle Volkslieder!
Sie sind eine Fundgrube der schönsten Melodien und öffnen dir den Blick in den Charakter der deutschen Nation!

-Robert Schumann-
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Hätte man doch nur die alte Sitte, daß sich die Könige vor die Fronten ihrer Armeen riefen und ihre Händel durch Zweikampf ausmachten
– Einige Gänge –
und Ruhe und Friede wäre in der Welt!

-Karl Gutzkow-
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Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmen Golde fließen!

-EDUARD MÖRIKE-
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Sie stehen hier seit Tausenden von Jahren,
die grauen Steine, und du hörst ganz leise,
wie sie, versammelt ernst im weiten Kreise
von Menschen raunen, die einst vor uns waren.

Wie sie beschlossen, diesen Platz zu bauen,
wie sie stumm lauschten auf der Priester Worte,
und Steine brachen am entfernten Orte
mit stolzer Kraft und Mut und Vertrauen.

Du willst die alten grauen Steine fragen:
Was mussten diese Menschen einst ertragen,
um euch so hoch und stolz hier aufzurichten?

Ihr steht nun hier seit endlos langen Tagen,
und um euch ranken sich mit vielen Fragen
uralte Mythen, Sagen und Geschichten!

-Christa Kluge-
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Man muß die Schlösser der Reichen stürmen,
nicht die Strohhütten der Alten verbrennen!

-Thomas S. Lutter-
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WIKINGERLIED

Wer wissen will, wo es am besten,
der reise nach Wikinger Art.
Der segle nach Osten nach Westen,
dann weiß er, wo es am besten,
Wir wünschen ihm Gute Fahrt!

Im Fremdland wird er es wissen,
was Heimat und Heimweh heißt.
Er wird wieder heimwärts müssen.
Er wird seine Segel hissen,
weil sonst ihm das Herz zerreißt.

O, Heimat, du hälst uns umfangen,
wie eine Mutter, so zart.
Du stillst unser Sorgen und Bangen,
du stillst unser wildes Verlangen.
Leb wohl, schöne Wikingerfahrt!

-G. Freytag-Wischmann-
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Manch einer ist Sympathisant,
der mit den falschen Leuten singt.
Doch schlimmer ist der Denunziant,
der jenen an den Galgen bringt!

-Thomas E. Turm-
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Wir wissen den getreuen Freund zu ehren!

Dem falschen wehren ist der Klugheit Pflicht!

-Friedrich von Schiller-
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Jedes Volk wird nur dadurch das Beste und Edelste werden und das Beste und Edelste hervorbringen können,
daß es immer das Kräftigste und Schönste seines Stammes ausliest und miteinander zeugen lässt!

-Ernst Moritz Arndt-
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Lügenmärchen

Ich will euch erzählen und will auch nicht lügen:
Ich sah zwei gebratene Ochsen fliegen,
sie flogen gar ferne-
sie hatten den Rücken gen Himmel gekehrt,
die Füße wohl gegen die Sterne.

Ein Amboss und ein Mühlenstein,
die schwammen bei Köln wohl über den Rhein,
sie schwammen gar leise-
ein Frosch verschlang sie alle beid'
zu Pfingsten wohl auf dem Eise.

Es wollten vier einen Hasen fangen,
sie kamen auf Stelzen und Krücken gegangen,
der erste konnte nicht sehen,
der zweite war stumm, der dritte war taub,
der vierte konnte nicht gehen.

Nun denkt sich einer, wie dieses geschah:
Als nun der Blinde den Hasen sah
auf grüner Wiese grasen,
da rief es der Stumme dem Tauben zu,
und der Lahme erhaschte den Hasen.

Es fuhr ein Schiff auf trockenem Land,
es hatte die Segel gen Wind gespannt
und segelt' im vollen Laufen –
da stieß es an einen hohen Berg,
da tät das Schiff ersaufen.

In Straßburg stand ein hoher Turm,
der trotzte Regen, Wind und Sturm
und stand fest über die Maßen,
den hat der Kuhhirt mit seinem Horn
eines Morgens umgeblasen.

Ein altes Weib auf dem Rücken lag,
sein Maul wohl hundert Klaftern weit auftat,
's ist wahr und nicht erlogen,
drin hat der Storch fünfhundert Jahr
seine Jungen großgezogen.

So will ich hiermit mein Liedlein beschließen,
und sollt's auch die werte Gesellschaft verdrießen,
will trinken und nicht mehr lügen:
bei mir zu Land sind die Mücken so groß,
als hier die größesten Ziegen!

-Ernst Moritz Arndt-
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Ich werde die Wahrheit sagen, ob sie mir auch mit Waffen und dem Tod drohen, denn du weißt:
Ohne Gefahr geschieht keine große und denkwürdige Tat!

-Ulrich von Hutten (1488 - 1523)-
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Dauer im Wechsel

Hielte diesen frühen Segen,
Ach, nur eine Stunde fest!
Aber vollen Blütenregen
Schüttelt schon der laue West.
Soll ich mich des Grünen freuen,
Dem ich Schatten erst verdankt?
Bald wird Sturm auch das zerstreuen,
Wenn es falb im Herbst geschwankt.

Willst du nach den Früchten greifen,
Eilig nimm dein Teil davon!
Diese fangen an zu reifen,
Und die andern keimen schon;
Gleich mit jedem Regengusse
Ändert sich dein holdes Tal,
Ach, und in demselben Flusse
Schwimmst du nicht zum zweitenmal.

Du nun selbst! Was felsenfeste
Sich vor dir hervorgetan,
Mauern siehst du, siehst Paläste
Stets mit andern Augen an.
Weggeschwunden ist die Lippe,
Die im Kusse sonst genas,
Jener Fuß, der an der Klippe
Sich mit Gemsenfreche maß.

Jene Hand, die gern und milde
Sich bewegte, wohlzutun,
Das gegliederte Gebilde,
Alles ist ein andres nun.
Und was sich an jener Stelle
Nun mit deinem Namen nennt,
Kam herbei wie eine Welle,
Und so eilt's zum Element.

Laß den Anfang mit dem Ende
Sich in eins zusammenzieh'n!
Schneller als die Gegenstände
Selber dich vorüberflieh'n.
Danke, daß die Gunst der Musen
Unvergängliches verheißt:
Den Gehalt in deinem Busen
Und die Form in deinem Geist!

-Johann Wolfgang von Goethe-
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Das ist nicht Sommer mehr, das ist September ... Herbst:
diese großen weichen Wolken am Himmel,
diese feinen weißen Spinnwebschleier in der Ferne
und hinter den Gärten mit den Sonnenblumen
der ringelnde Rauch aufglimmender Krautfeuer ...
und diese süße weiche Müdigkeit und diese
frohe ruhige Stille überall und trotzdem wieder
diese frische, satte, erntefreudige, herbe Kraft ...
das ist nicht Sommer ... das ist Herbst.

-Cäsar Flaischlen-
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Gerade der einzelne,
meine ich,
ist das Saatkorn,
dem die Ernte entwächst,
die die Gesamtheit nährt!

-Hedwig Dohm-
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How to Change Teams Background