Naomi Seibt

🔴🔹PAPST GEGEN MEINUNGSFREIHEIT - eine philosophische Analyse🔹🔴

TEIL 1/2

Papst Franziskus hat eine Initiative purer Hybris ins Leben gerufen, mit dem geradezu bedrückend autoritären Namen „World Meeting of Popular Movements (WMPM)“. Der Titel allein suggeriert geradezu, dass es sich um eine konspirative Versammlung selbsternannter elitärer Organisationen handelt. Pompös, um Eindruck zu schinden, aber vage genug, um die Absichten zu verschleiern.

Die Webseite des WMPM berichtet, Papst Franziskus habe sich damit zum Ziel gesetzt, „eine „Begegnung“ zwischen Kirchenleitung und Basisorganisationen zu schaffen, die sich für die „Ökonomie der Ausgrenzung und Ungleichheit“ stark machen, indem sie sich für strukturelle Veränderungen einsetzen, die soziale, wirtschaftliche und Rassengerechtigkeit fördern.“
Damit wären alle standardisierten New World Begriffe für Pseudo-Altruismus abgedeckt. Viel linguistischer Schmuck, wenig Inhalt. Man kann eben auch das hässlichste Geschenk in schönes Papier und Schleife wickeln.

Bei diesem Treffen verkündete der Papst:
„Im Namen Gottes fordere ich die Tech-Giganten dazu auf, aufzuhören, die menschliche Schwäche für Profite auszubeuten, ohne sich dabei um die Verbreitung von Hassrede, Fake News, Verschwörungstheorien und politische Manipulation zu scheren.“

Dies ist ein Aufruf an die großen sozialen Medien-Plattformen, ihre Zensurmaßnahmen zu verstärken, um unerwünschte Inhalte zu eliminieren. Offensichtlich ist der problematische Haken dieser Aussage die fehlende konkrete Definition für eben solche Inhalte. Nicht nur stellt sich die Frage, wie Algorithmen diese Inhalte identifizieren sollen. Sondern primär muss erst einmal eine menschliche Meinungselite diese Algorithmen entwickeln und damit den politisch korrekten politischen Diskurs dominieren.
Wem steht es zu, diese Machtelite zu wählen? Eine demokratische Abstimmung ist sicher nicht vorgesehen.
Gott? Ich bezweifle, dass er ein gerechtes Zensurzentrum aufbauen und die Propheten der Zensur ernennen wird.

Nein, aus christlicher Sicht halte ich genau diese Idee für skandalös. Es geht geradezu gegen die Urgeschichten des Alten Testaments - Adam und Evas Orientierungsprozess in der Welt - den freien Entscheidungsprozess des unvollkommenen Menschen mit seinen Schwächen zu manipulieren. Der Mensch muss sich seiner Verantwortung bewusst werden. Das paternalistische Eingreifen jeglicher Institutionen - insbesondere des Staates - schützt den Menschen nicht vor seinen fehlerhaften Veranlagungen.

Carl Jung erkundete dieses Phänomen unter dem Begriff „Der Schatten“ des Menschen. Er muss seinen Schatten erkennen und konfrontieren, damit er sich bewusst entscheiden kann, seinen Lastern, seiner unkontrollierten Wut und Missgunst, nicht zum Opfer zu fallen. Wer seine Schattenseiten leugnet und unterdrückt und sich mit einer Scheinheiligkeit präsentiert, wird letztendlich bei der kleinsten Verführung seine manipulativen, hässlichen Charakterzüge durchsickern lassen.

„Ich wäre kein Nazi gewesen“ sowie „ich wäre ein gutherziger sozialistischer Herrscher gewesen“ sind beides extrem gefährliche Aussagen und sie werden meistens von genau den Menschen getroffen, die sich heute wieder für Zensur und Freiheitsentzug für scheinbar noble Anlässe stark machen. Nobel in dem Sinne, wie es ihnen von Autoritäten vorgeschrieben wurde, deren Macht davon abhängt.

Quelle der Rede des Papstes: https://techpolicy.press/pope-calls-for-tech-and-media-reforms/

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