EINE CHRONIK SÄCHSISCHER GESCHICHTE
Fortsetzung - Teil 6


Auf diese Weise entstanden drei halbautonome Herzogtümer mit je eigener Residenz – Sachsen-Zeitz, Sachsen-Merseburg sowie Sachsen-Weißenfels, deren Fürsten auf vollständige Eigenständigkeit drängten. Glücklicherweise starben die drei albertinischen Nebenlinien im Verlauf des 18. Jahrhunderts nacheinander aus und fielen so zurück an die Dresdner Hauptlinie.

Johann Georg II., ab 1656 Kurfürst von Sachsen, förderte geschickt den erneuten Aufschwung von Handel und Gewerbe. Möglich machten dies, wie bereits die gesamte Kriegsführung während des Dreißigjährigen Krieges, vor allem erneute reiche erzgebirgische Silberfunde seit den 1470er Jahren und technische Verbesserungen in deren Förderung. Doch auch die einst freie Bauernschaft, die seit Beginn des Reformationszeitalters immer weiter in die Gutsherrschaft gedrängt würde, konnte nun zu Frondienst herangezogen werden. Durch die 1651 eingeführte Gesindeordnung waren sogar Bauernkinder ohne Ausnahme zum Gesindezwangsdienst verpflichtet.

So entstanden 1659 die Blaufarbenwerkskompagnie in Leipzig, das auch weiter zum wichtigsten
Fernhandelszentrum der Region ausgebaut wurde, und 1668 die Erzgebirgische Blechkompagnie. In gleich mehreren Städten, nämlich Dresden, Leipzig und Chemnitz, wurden Manufakturen zur Seiden- und Wollspinnerei sowie zur Tuchfertigung gegründet. Bereits vorhandene Wirtschaftszweige florierten: im oberen Erzgebirge die Posamentenherstellung, im Chemnitzer Umland die Strumpfwirkerei, im Vogtland das Textilhandwerk.

Eine Neuordnung des Münzwesens und die Einführung neuer Steuern trugen ebenfalls zu einer Erholung der landesherrlichen Finanzen bei, so daß Johann Georg II. und seinem Nachfolger Johann Georg III. nicht nur eine zeitgemäße Hofhaltung, sondern auch die Etablierung eines stehenden Heeres von 10.000 Mann möglich wurde, mit dem Sachsen 1683 polnische und bayrische Truppen im Kampf gegen das Osmanische Reich um Wien unterstützte.

Durch diese militärische Unternehmung kam neben Ruhm auch eine wichtige kulturelle Errungenschaft nach Sachsen, welche über lange Zeit gepflegt wurde, die Kaffeehauskultur. Der sprichwörtliche „Gaffeesachse“ ist auch heute noch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Ihm sind zahlreiche Schriften wie auch einige Denkmäler gewidmet.

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