Ich sage es bereits jetzt:

Das Konzept "Strafe für die Schuldigen" ist unmöglich umzusetzen.

Meine Begründungen:

- das System schützt sich selber, schützt die Täter und übt die vollständige Kontrolle über viele Bereiche aus
- ein neu geschaffenes Gerechtigkeitssystem kann ebenso wieder infiltriert werden
- die Anzahl der vermeintlichen Täter ist viel zu groß
- Schuld und Gerechtigkeit ist ein rein subjektives Empfinden
- es wird kein Konsens darüber erzielt werden, was überhaupt Schuld oder wer schuldig ist
- es wird kein Konsens darüber erzielt werden, welche Strafe für welche Schuld anzuwenden ist
- es wird keinen Richter geben, der gerecht richten kann
- es ist nicht genügend Personal vorhanden, um das Konzept "Strafe für die Schuldigen" umzusetzen
- es würde Jahrzehnte dauern, um das Konzept erstens zu installieren und zweitens abzuschließen

Was nützt es also Opfer, Täter und Kategorien zu etablieren, wenn man dann vor der Frage "Wie?" kapitulieren muss?
Weil es unmöglich ist, die Strukturen zu etablieren, die dafür nötig wären.
Ich halte also die Klärung der Frage "Wie?" für wesentlich dringlicher. Die Täter können sowieso nicht entkommen.

Ich fordere noch einmal dazu auf, meine Begründungen zu entkräften bzw. Vorschläge zu machen, wie das Konzept umzusetzen ist.

Bisher habe ich nur gehört, was meine moralischen Belehrungen denn sollen und dass man hier keine moralische Belehrungen braucht, sondern Bestrafung.
Frage ich dann aber weiter, wie man es sich denn ganz konkret vorstellt die eine Gewalt durch eine andere Gewalt zu bestrafen bzw. ob das in dieser Welt irgendetwas besser machen würde, kommt dann leider nichts mehr.
Keine einzige meiner Fragen wurde konkret beantwortet.


Hier sind Menschen, die sich als Christen bezeichnen und ich möchte Euch fragen:
Hat der Nazarener jemals eine Strafe für diejenigen eingefordert, die ihm Leid angetan haben?
Nehmen wir einmal an, seine Geschichte ist wirklich so passiert, hat er nicht am Ende sein eigenes Menschsein überwunden und allen gezeigt, dass er etwas ganz anderes ist und in dem, was er tat sogar noch übertroffen werden würde?
Ist ein durch und durch liebender Gott wirklich in der Lage Gerechtigkeit durch strafende Gewalt wiederherzustellen?

Ich habe eine lange Zeit die Sätze "Du sollst auch Deinen nächsten lieben, wie Dich selbst" oder ähnliche Lehrsätze nicht verstanden, aber es gibt eine völlig rationale und logische Erklärung dafür, ohne dass "wir uns einfach alle lieb haben sollen".
Vergebung hat einen tiefen Hintergrund und nicht das Ziel "Friede, Freude, Eierkuchen".

Hier sind Menschen, die sich als Buddhisten bezeichnen und Euch möchte ich fragen:
Hat Buddha nicht einfach gelehrt, dass innere Anhaftung an diese Welt ausnahmslos auch immer zu innerem Leid führt?
Hat Buddha jemals eine Strafe für diejenigen eingefordert, die ihn beleidigt, denunziert oder nicht Willkommen geheißen haben?

Kann also Gerechtigkeit durch Strafe wirklich eine Lösung sein?


Und meine persönliche Meinung:
So lange wir uns damit beschäftigen, die Schuldigen an den Pranger zu stellen, lenken wir uns selber von den Dingen ab, die bereits jetzt geplant werden und wir integrieren uns in ein System, welches genau darauf ausgelegt ist, Unrecht durch Strafe zu vergelten.

Die Spaltung während der letzten Jahre hat ein offenes Ausmaß genommen und wir haben versucht, dem entgegen zu wirken.
Eine weitere Frage:
Wird die Spaltung aufgehoben oder aufrecht erhalten, indem wir Strafe durch Gewaltanwendung fordern?

Der Hass und die Wut sitzt bei vielen Menschen so tief,...


Die Veröffentlichung der RKI Sitzungsprotokolle ist kein Zufall und trägt weiterhin dazu bei, jetzt endlich einmal Gerechtigkeit einzufordern.
Wenn das System nicht gewollt hätte, dass sie veröffentlicht worden wären, dann wären sie auch nicht veröffentlicht worden. Nichts geschieht hier aus einem Zufall heraus oder weil ein Gericht oder Richter plötzlich einen Gerechtigkeitsanfall bekommen hätte.

Es geschieht alles aus einer bestimmten Motivation heraus.

❤️