Forwarded from Frieden Total Offiziell (Ben)
Ruhe in Frieden, lieber Christian. Du wirst immer in unseren Herzen sein.

Mit dem Verlust dieses Ausnahmewissenschaftlers geht eine Ära zu Ende. Der Einfluss, den Christian auf die globale Drogenforschung hatte, ist kaum zu ermessen. Ungezählte Forscher bauten auf der Grundlage von Rätschs Arbeit eigene wissenschaftliche Felder auf und machten auf diesem Gebiet Karriere. Ohne die Erkenntnisse und Publikationen dieses leidenschaftlichen und wahrhaft unabhängigen Wissenschaftlers wären zahlreiche wichtige Forschungen nie angestoßen oder gar vollendet worden. Der Dank, der ihm dafür gebührt, wird sich wohl erst jetzt artikulieren - und weiten Kreisen bewusst, denn niemand hätte damit gerechnet, dass Christian Rätsch schon mit 65 Jahren von uns gehen würde.

Zur Vernissage in Solothurn, Christians letztem Live-Auftritt vor Publikum, kamen rund 60 Fans, Freunde und KollegInnen, 40 Exemplare der Enzy 2 (so der interne Code) wurden an dem Abend verkauft. Das neue Monumentalwerk von Rätsch und Berger schlug schon kurz vor der Veröffentlichung in die Hitlisten des Buchhandels ein – kein Wunder, ist schon der «Urband», der jetzige Band 1, DAS weltweite und unerreichte Standardwerk zum Thema.

Auch Band 2 haut um. Mit gewohnt gediegenem AT-Layout und brillanten Fotos, fundiert recherchierten Kapiteln über Kunst, Literatur, Musik des opiumberauschten 19. Jahrhunderts. Mit neuen Erkenntnissen, Pflanzen, Pilzen und Bakterien und einem Anhang über (bislang gänzlich übersehene) Schnecken in der Ethnopharmakologie psychoaktiver Substanzen, den nur der Conchylien-Enthusiast und Altamerikanist Rätsch eruieren konnte.

Der plötzliche Tod von Christian Rätsch war ein furios getimtes Finale (à la Richard Wagner, dessen Musik er liebte).

► Pressportal | 20.09.2022

https://www.presseportal.ch/de/pm/100081533/100895206

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