Deutsche Abhängigkeit vom russischen Gas: Der nächste Winter kommt

Im Frühjahr wollten viele auf Russlands Gas verzichten. Nun geht die Angst um. Während sich die Ampel bestätigt fühlt, werfen ihr Fachleute Fehler vor. (...)

Der nächste Winter kommt eben. Die Nachrichten aus dem Krieg klingen mittlerweile gewohnt. Dafür spüren die Deutschen die Inflation. Und nachdem Gazprom die Lieferungen erst drosselte und dann ganz unterbrach, sind die Vorstellungen über ein Deutschland ohne russisches Gas plötzlich sehr plastisch geworden.

„Es gab eine Reihe von namhaften Ökonomen und Ökonominnen, die gesagt haben: Ach, so ein bisschen weniger Wachstum, das macht nichts“, sagte Vizekanzler Robert Habeck vor Kurzem im Deutschlandfunk. „Jetzt, wo es konkreter wird: großes Schweigen.“
Sie bleiben dabei

Genugtuung klingt auch beim Kanzler durch. Er sei überrascht, sagte er neulich bei Maybrit Illner: Über all diejenigen, die noch vor ein paar Wochen den sofortigen Importstopp forderten und sich jetzt darüber beklagten, „dass es Konsequenzen geben könnte, wenn es so allmählich weniger wird“. (...)

„Dass alles nicht so schlimm wird, hat nie jemand gesagt. Die Frage ist nur, ob es einen kalten Entzug gibt oder ob wir uns vorher lange quälen“, sagt Claudia Kemfert, Energieökonomin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Tatsächlich gingen von Beginn an alle wissenschaftlichen Modelle davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt bei einem sofortigen Energieboykott oder Lieferstopp sinkt. Umstritten war nur das Ausmaß: Manche sprachen von 12 Prozent, andere von 0,5 bis 3 Prozent."

https://taz.de/Deutsche-Abhaengigkeit-vom-russischen-Gas/!5866938/
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