Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Wer kontrolliert die ARD-Könige?

"Die ARD ist ein höchst kompliziertes Gebilde, eine einmalige Mischung aus Bürokratie und Monarchie. Sie besteht aus neun eigenständigen Landesanstalten, von B wie Bayerischer Rundfunk bis W wie WDR, jede geführt von einer Intendantin oder einem Intendanten.

Diese neun haben mehr Entscheidungsfreiheit als irgendein Chef in einem privaten Konzern, denn der steht immerhin an der Spitze eines mehrköpfigen Vorstands, der sich Verantwortung und Aufgaben teilt. Nicht so in den Landesrundfunkanstalten. Da ist der Chef fast König. Oder eben Königin. (...)

ie herrschen über ihre neun Anstalten und mehrere Hundert Tochterfirmen, bezahlen mehrere Zehntausend Mitarbeiter und geben ein Budget von zusammen sechs Milliarden Euro aus.

Sie produzieren ihre regionalen Fernsehprogramme – und dazu Das Erste –, betreiben mehrere Dutzend Radiostationen, Mediatheken, Apps und Websites. Allein der MDR sendet 280 Stunden Radio- und Fernsehprogramm – pro Tag. (...)

In knapp zwei Wochen tagt eine Runde, die den nahezu unaussprechlichen Namen trägt: Gremienvorsitzendenkonferenz. Dort treffen sich alle ehrenamtlichen Chefinnen und Chefs der Kontrollorgane in der ARD. Was werden sie fordern? Zu hören ist, dass ihnen ein Codex vorschwebt, ein für alle Intendanten geltendes, erweitertes Pflichtenheft. Dazu würde gehören: Kein Sender-König soll in den Gremien nach Gutdünken mündlich vortragen und heikle Stellen vernuscheln können. So entstünde am Ende vielleicht ein neuer, aufgeklärter Absolutismus à la ARD. "

https://www.zeit.de/2022/36/oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-ard-patricia-schlesinger-vertrauen
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