"Der Hauptauslöser für die bevorstehende Konfrontation ist die Personalie Louis Klamroth. Der neue Moderator der Politik-Talkshow „Hart aber fair“ ist mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer liiert. Klamroth hatte die Beziehung vor der Vertragsunterzeichnung nicht als möglichen Interessenkonflikt angegeben.
Erst nachdem der WDR ihn Mitte August vergangenen Jahres als Nachfolger für Moderator Frank Plasberg bekannt gegeben hatte, informierte dieser die Sendeanstalt über die Beziehung. Dennoch halten Buhrow und Programmdirektor Jörg Schönenborn, der zweitwichtigste Mann im WDR, an ihm fest. (...)
Aus Sicht von Teilen des Rundfunkrats stellt die verspätete Information jedoch einen Verstoß gegen die Compliance-Regeln des WDR dar. Diese besagen, Mitarbeiter müssten Berufliches und Privates strikt voneinander trennen, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor dem Vorwurf politischer Interessenkonflikte zu schützen. (...)
Vergangene Woche kam es deshalb bereits in einer Sitzung des Programmausschusses – einem Untergremium des Rundfunkrats – zu einem ersten Zusammenstoß zwischen den Aufsehern und Schönenborn. Letzterer beharrte offenbar auf dem Standpunkt, es liege kein Verstoß gegen die Qualitätsstandards vor:
Klamroth sei schließlich erst nach seiner Vertragsunterzeichnung Mitarbeiter des WDR geworden – vorher hätten die Regeln für ihn nicht gegolten. (...)
Im Programmausschuss sieht man das anders. Zudem habe der Vorgang den Ruf der Talkshow ruiniert, und auch dem WDR insgesamt sei ein ernster Imageschaden entstanden. Für Unmut unter den Aufsehern sorgt vor allem der als zu sorglos empfundene Umgang der Führungsebene mit der Causa – weshalb man sie scharf rügen und gegebenenfalls fordern wolle, den Vertrag mit Klamroth nach seinem Auslaufen im Sommer nicht zu verlängern. (...)
Der WDR antwortet auf Fragen dieser Zeitung dazu lediglich, für Klamroth würden „wie bei allen anderen Moderatoren politischer Sendungen die journalistischen Standards“ gelten: Unabhängigkeit, Objektivität, Überparteilichkeit. "
https://www.welt.de/politik/deutschland/plus243466007/WDR-Plasberg-Nachfolger-Klamroth-sorgt-fuer-Machtkampf-im-Sender.html?source=puerto-reco-2_ABC-V17.5.B_test
Erst nachdem der WDR ihn Mitte August vergangenen Jahres als Nachfolger für Moderator Frank Plasberg bekannt gegeben hatte, informierte dieser die Sendeanstalt über die Beziehung. Dennoch halten Buhrow und Programmdirektor Jörg Schönenborn, der zweitwichtigste Mann im WDR, an ihm fest. (...)
Aus Sicht von Teilen des Rundfunkrats stellt die verspätete Information jedoch einen Verstoß gegen die Compliance-Regeln des WDR dar. Diese besagen, Mitarbeiter müssten Berufliches und Privates strikt voneinander trennen, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor dem Vorwurf politischer Interessenkonflikte zu schützen. (...)
Vergangene Woche kam es deshalb bereits in einer Sitzung des Programmausschusses – einem Untergremium des Rundfunkrats – zu einem ersten Zusammenstoß zwischen den Aufsehern und Schönenborn. Letzterer beharrte offenbar auf dem Standpunkt, es liege kein Verstoß gegen die Qualitätsstandards vor:
Klamroth sei schließlich erst nach seiner Vertragsunterzeichnung Mitarbeiter des WDR geworden – vorher hätten die Regeln für ihn nicht gegolten. (...)
Im Programmausschuss sieht man das anders. Zudem habe der Vorgang den Ruf der Talkshow ruiniert, und auch dem WDR insgesamt sei ein ernster Imageschaden entstanden. Für Unmut unter den Aufsehern sorgt vor allem der als zu sorglos empfundene Umgang der Führungsebene mit der Causa – weshalb man sie scharf rügen und gegebenenfalls fordern wolle, den Vertrag mit Klamroth nach seinem Auslaufen im Sommer nicht zu verlängern. (...)
Der WDR antwortet auf Fragen dieser Zeitung dazu lediglich, für Klamroth würden „wie bei allen anderen Moderatoren politischer Sendungen die journalistischen Standards“ gelten: Unabhängigkeit, Objektivität, Überparteilichkeit. "
https://www.welt.de/politik/deutschland/plus243466007/WDR-Plasberg-Nachfolger-Klamroth-sorgt-fuer-Machtkampf-im-Sender.html?source=puerto-reco-2_ABC-V17.5.B_test
DIE WELT
WDR: Plasberg-Nachfolger Klamroth sorgt für Machtkampf im Sender - WELT
Der Rundfunkrat geht in seltener Deutlichkeit auf Konfrontation mit der Intendanz: Das Aufsichtsgremium will in seiner kommenden Sitzung von der Chefetage des Senders Konsequenzen fordern – unter anderem aus der Personalie Louis Klamroth.