Milosz Matuschek hatte kürzlich in seinem Artikel "Widerstand wirkt - deshalb ist er so gefürchtet" beschrieben, warum humorvolle Aktionen für einen wirksamen Protest ganz entscheidend sind. Humor verbindet bekanntlich und ist eher anschlussfähig für breitere Gesellschaftsschichten.

In Hamburg werden wir derzeit Zeuge einer solchen gewaltfreien und lustigen Form des Protests. Die Pimmel-Affäre um den Hamburger Innensenator Andy P. Grote ist ein Lehrstück nach dem Motto:

"Die Bürger schlagen zurück - und zwar friedlich."

Der machtgeile Herr Grote wollte ja einen Familienvater, der ihn im Internet als Pimmel bezeichnet hatte, mit einer Hausdurchsuchung einschüchtern, mundtot machen und damit ein Exempel statuieren. Das ging gnadenlos nach hinten los, denn seit dieser Aktion wird Herr P. Grote nicht mehr nur von einem einzigen Twitter-Nutzer als Pimmel bezeichnet, sondern plötzlich von tausenden Straßenaktivisten. Er wird also der Öffentlichkeit für den Rest seines Lebens nicht mehr als Andy in Erinnerung bleiben, sondern als...na, ihr wisst schon.

In Hamburg ermittelt mittlerweile sogar der Staatsschutz (!) wegen Pimmel-Aufklebern auf Straßenlaternen. Es gibt wohl kaum einen besseren Weg, um die Lächerlichkeit dieser "Sicherheitsbehörden" aufzudecken. Das ist keineswegs banal, denn damit verlieren sicherlich viele Bürger die Angst vor dem Staatsapparat und trauen sich wieder eher, ihre Meinung zu sagen. Denn wer kann schon einen Staatsschutz ernst nehmen, der tatsächlich Ressourcen für Vergehen im Zusammenhang mit Pimmel-Aufklebern aufwendet, während gleichzeitig die organisierte Kriminalität mit Menschen-, Drogen- und Waffenhandel explodiert?

Wir brauchen deswegen definitiv mehr Aktionen nach diesem Muster. Alleine schon, weil wir nach 1 1/2 Jahren Psychoterror auch mal wieder ein bisschen Spaß haben sollten - und zwar im besten Fall auf Kosten derer, die den Psychoterror zu verantworten haben.
How to Make a Poster on Word