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Das rechtsextreme Asow-Regiment und seine Rolle in Kiew. INNENANSICHTEN AUS DER UKRAINE. Doppelte Propaganda: Anders als im „Mainstream“ dargestellt, unterstützt der Ukrainische Staat tatsächlich Rechtsextreme. Anders als von Putins Propagandisten behauptet…
Und nun konkreter: Die Frage bleibt trotzdem, ob es irgendwie zu rechtfertigen ist, wenn tausende Neonazis von Asov und anderen Bataillonen, die offen rassistisch und faschistisch sind, schwer bewaffnet werden, um gegen ihr eigenes Volk oder den „bösen Russen“ zu kämpfen. Das wird in diesem Text eindeutig gerechtfertigt, und zwar kommentarlos! Tausende bewaffnete Nazis bleiben eben tausende bewaffnete Nazis, auch wenn sie im Parlament keine Stimmen erhalten. Die Macht wird eben auf der Straße ausgeübt und nicht im Parlament.

Das nächste sind die Denkmäler für Stepan Bandera und die Person selbst. Was haben die Denkmäler für Puschkin und Schewtschenko mit Bandera zu tun und warum versucht man damit im Text davon abzulenken? Ich habe mich selbst auch schon mit Denkmälern von Schewschenko fotografiert. Aber warum wird hier ein offener Kriegsverbrecher und Nazi, wie Stepan Bandera, der ja nachweislich mindestens 200.000 Juden und Polen, sowie auch viele eigene ukrainische Landsleute und Russen auf dem Gewissen hat auf einmal mit durchaus ehrerbietungswürdigen Personen, wie Puschkin und Schewtschenko vermischt? Und genau hier fängt Faschismus in der angeblich liberalen Mehrheitsgesellschaft eben an.

Der Text gleitet dann wirklich völlig ab an der Stelle: „Viele Medien spekulieren darüber, dass es in der Ukraine Gedenkstätten für Stepan Bandera gibt.“ Nein, das ist keine „wirre Verschwörungstheorie“, dass in der Ukraine eine Vielzahl an Bandera Denkmälern stehen – das kann nun wirklich jeder in einer Minute recherchieren. Da wird es nun doch schon realitätsfern, wenn man das einfach als Spekulation abtut. Auch der Bandera-Gedenkmarsch, bei dem am 1. Januar jedes Jahres tausende Nazis mit Fackeln durch Kiew laufen ist kein Hirngespinst. Selbst die Autorin muss später einräumen, dass die Denkmäler eben doch existieren.

Ganz gefährlich wird es nun, wenn man Stepan Bandera in dem Text auch noch als Nazi Opfer darstellt. Den genau das ist, was man historischen Revisionismus nennt und ist in der BRD übrigens auch strafrechtlich relevant. Allein den Artikel unkommentiert so abzudrucken, halte ich aus deutscher Sicht für sehr fragwürdig bis gefährlich. Bandera arbeitete für Hitler und den deutschen Geheimdienst und verübte Kriegsverbrechen und im KZ war er als sogenannter „Ehrenhäftling“. All das kann man aktuell in deutschen Geschichtsbüchern noch als Realität nachlesen: „Vor dem Krieg machte er (Bandera) kein Geheimnis daraus, dass ‚nicht nur Hunderte, sondern Tausende Menschenleben geopfert werden müssen‘, damit die OUN ihre Ziele realisieren und ein ukrainischer Staat entstehen könne. Die Massengewalt beziehungsweise die ‚Säuberung‘ der Ukraine von Juden, Polen, Russen und anderen ‚Feinden‘ der Organisation war ein zentraler Bestandteil seiner Ziele.“ Und Bandera wurde aus dem KZ entlassen und musste nicht fliehen, denn „Er hat mit den Nationalsozialisten verhandelt und man kam zum Ergebnis, dass er ein ukrainisches Nationalkomitee gründet im November 1944 und danach militärisch bewaffnet an der Seite der Nationalsozialisten gegen die Rote Armee zieht“. Das sind alles unbestreitbare historische Tatsachen, die in Deutschland niemand anzweifeln würde.
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