Meine Antwort auf X an Paul Ronzheimer: Wenn Kriegsparteien Journalisten für ihre Arbeit ehren, z. B. @ronzheimer, @JulianRoepcke und @ulfposh in der #Ukraine, dann kann man das schwerlich als unabhängigen Journalismus bezeichnen, siehe unten. Es ist PR, und etwas deutlicher formuliert ist es eben Kriegspropaganda für eine Seite. Und die Springer-Presse steht nun mal hinter Israel und den USA, kann sie machen, hat aber mit unabhängigen Journalismus nichts zu tun.

Wenn embedded die einzige Möglichkeit der Berichterstattung ist, dann muss einem klar sein, dass die Kriegspartei in die man "embedded" ist, nichts, aber auch gar nichts an Berichterstattung zulassen wird, was den eigenen Kriegsplänen oder der eigenen Kriegspropaganda widerspricht. Wenn embedded die einzige Möglichkeit zu berichten ist, dann muss man sich fragen warum. Weil es im Interesse eben dieser Kriegspartei ist. Kann man natürlich trotzdem machen, aber man wird dadurch automatisch Teil der Kriegspropaganda.

Die Springer-Presse (u. a. @welt und @bild) ist schon gemäß ihrer Satzung nicht ansatzweise neutral:
a) Wir treten ein für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie und ein vereinigtes Europa.
b) Wir unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel.
c) Wir zeigen unsere Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.
https://axelspringer.com/de/investor-relations/corporate-governance/satzung

Der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer SE, Dr. Mathias Döpfner, bezeichnet sich selbst als nichtjüdischer Zionist und wurde vom Zentralrat der Juden mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet.
https://juedische-allgemeine.de/politik/der-nichtjuedische-zionist/
https://bpb.de/themen/naher-mittlerer-osten/israel/44941/was-ist-zionismus/

Präambel zum Pressekodex
"Die im Grundgesetz der Bundesrepublik verbürgte Pressefreiheit schließt die Unabhängigkeit und Freiheit der Information, der Meinungsäußerung und der Kritik ein. Verleger, Herausgeber und Journalisten müssen sich bei ihrer Arbeit der Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und ihrer Verpflichtung für das Ansehen der Presse bewusst sein. Sie nehmen ihre publizistische Aufgabe fair, nach bestem Wissen und Gewissen, unbeeinflusst von persönlichen Interessen und sachfremden Beweggründen wahr.
Die publizistischen Grundsätze konkretisieren die Berufsethik der Presse. Sie umfasst die Pflicht, im Rahmen der Verfassung und der verfassungskonformen Gesetze das Ansehen der Presse zu wahren und für die Freiheit der Presse einzustehen." (Hervorhebungen durch mich.)
https://presserat.de/pressekodex.html?file=files/presserat/dokumente/pressekodex/Presse-kodex_Leitsaetze_RL12.1.pdf

Ich habe auch schon mal einen Präsidenten interviewt, den ehemaligen brasilianischen Präsidenten @jairbolsonaro, vielleicht nicht kritisch genug, mag sein. Aber wenigstens wurde mir dafür kein Orden verliehen. (Und ich habe alles aus eigener Tasche gezahlt, falls jemand die Frage stellen sollte.)
https://youtube.com/watch?v=TwkkKBiwY0o&t=14s

"IN EIGENER SACHE
Ukraine ehrt deutsche Journalisten mit Verdienstorden

Die Ukraine ehrt politische und publizistische Unterstützer aus dem Ausland mit Verdienstorden, darunter auch drei Journalisten des Axel-Springer-Verlags, zu dem auch WELT gehört. Ausgezeichnet werden WELT-Chefredakteur Ulf Poschardt, der stellvertretende „Bild“-Chefredakteur Paul Ronzheimer und der verantwortliche Redakteur im „Bild“-Ressort Politik, Julian Röpcke. Das geht aus einem Erlass von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew hervor." (Hervorhebung durch mich.)
https://welt.de/kultur/medien/article242134881/In-eigener-Sache-Ukraine-ehrt-deutsche-Journalisten-mit-Verdienstorden.html

„Journalismus druckt, was andere nicht gedruckt haben wollen: alles andere ist Öffentlichkeitsarbeit.“
George Orwell
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