Forwarded from München-steht-auf NEWS
Wie kommen wir zur #Aufarbeitung?

Die Frage steht nicht nur im Raum, sie ist ziemlich zentral. Norbert Häring hat sich dazu tiefe Gedanken gemacht. Er führt das Mitmachen und die Schwierigkeiten der Aufarbeitung auch auf ein mechanistisches Welt- und Menschenbild zurück, das Entwurzelung und Vereinzelung fördert. Er zeichnet in seinem sehr lesenswerten Artikel einen möglichen Weg auf.

"Aus der hier vorgestellten Erklärung folgt, wenn sie trägt, dass man tiefer gehen muss, als Belege beizubringen, dass Maßnahmen unnötig oder falsch waren und dass Kritiker und Abweichler zu unrecht angegriffen und diskriminiert wurden. (...)

Die Spaltung der Gesellschaft in Maßnahmenbefürworter und Maßnahmengegner, in links und rechts, in Woke und Verachter der Woken und in weitere Gruppen, die sich gegenseitig bekämpfen oder verachten, sorgt dafür, dass die Mächtigen dauerhaft ihre Macht auch gegen die Interessen der Bevölkerungsmehrheit ausüben und mehren können.

Das ist ein weiterer Grund, warum wir nicht der Versuchung erliegen sollten, bei der Aufarbeitung der Corona-Zeit auf Beschämung und Bestrafung der vermeintlichen Gegenseite zu zielen. Es würde diejenigen, die das Spektakel inszeniert haben, nur freuen. Was sie dagegen fürchten, ist die Versöhnung und Verbrüderung derer, die sie zu spalten trachten. (...)

Wenn Maßnahmenbefürworter von ihren Mitmenschen, denen übel mitgespielt wurde, Verständnis und ein Angebot zur Versöhnung bekommen, dann ist das die beste Einladung, die es geben kann, zu glauben und zu spüren, dass man eben nicht allein in einem mühsam kontrollierten Jeder-gegen-Jeden steht, sondern dass wir alle zusammengehören und es im Grunde gut miteinander meinen.

Diejenigen, die diese Einladung empfangen und annehmen, werden beim nächsten Mal nicht so reagieren wie während der Corona-Zeit, weil sie weniger existenzielle Angst und mehr Vertrauen haben. Wie viele das sein werden, weiß niemand. Aber sicher ist, dass so gut wie keiner von denen, denen moralische Vorhaltungen gemacht werden, daraus den Schluss ziehen wird, dass ihr negatives Menschenbild falsch war. Sie werden sich vielmehr in den Annahmen und Gefühlen bestätigt fühlen, auf denen das Corona-Desaster beruhte. (...)

Ich weiß, das solche Appelle bei vielen nicht gut ankommen, die verständliche Wut über selbst erlebte oder bei anderen miterlebte Ungerechtigkeit aufwühlt. Schnell kommt der Verdacht auf, dass erlittenes Unrecht ungesühnt bleiben soll und die Opfer ohne Hilfe. Das Gegenteil ist der Fall. Ich plädiere nicht für stilles Vergeben und Vergessen. Ich plädiere für nachdrückliches Drängen auf Aufarbeitung, aber eben auf eine Weise, die nicht im gleichen antagonistischen Welt- und Menschenbild verankert ist wie die Corona-Hysterie."


Wer nun so weit gelesen hat, hat vermutlich ein paar offene Fragen im Kopf. Es lohnt sich wirklich den ganzen, zugegebenermaßen langen, Artikel zu lesen. Hier noch einmal der Link: https://norberthaering.de/news/corona-aufarbeitung/

Melchior Ibing

P.S. In München ist am 22.12.23 eine Demonstration die sich dem Thema #Aufarbeitung widmet.

#RichtigErinnern #muc2212

Für ein friedliches Deutschland der Menschenwürde!

❤️🕊🇩🇪🕊🇩🇪🕊🇩🇪🕊🇩🇪🕊❤️

https://muenchen-steht-auf.de

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