Ostern

Das Wort „Ostern“ ist weder auf das Kirchenlatein (pascha) noch auf das Hebräische (pessach) zurückzuführen.” Es stammt aus dem Altgermanischen und bedeutet so viel wie „Morgenröte“.
Jacob Grimm vermutet, dass das Osterfest ursprünglich nicht christlich, sondern heidnisch war:

„das heilige fest der christen, dessen tag gewöhnlich in den april oder den schluß des merz fällt, trägt in den frühsten ahd. sprachdenkmälern den namen ôstarâ, meistentheils steht die pluralform, weil zwei ostertage gefeiert werden. Dieses Ôstarâ muß gleich dem angelsächsischen Eástre ein höheres wesen des heidenthums bezeichnet haben, dessen dienst so feste wurzeln geschlagen hatte, daß die bekehrer den namen duldeten und auf eins der höchsten christlichen jahresfeste anwandten‘“‘.

Gewiss verehrten die Germanenstämme Großbritanniens, die Angeln und die Sachsen, im Mittelalter eine heidnische Göttin des Frühlings und des aufsteigenden Lichtes mit dem Namen Eástre. Davon berichtet der angelsächsische Benediktinermönch und Kirchenhistoriker Beda Venerabilis anno 783 in seinem Werk De temporum Ratione:

„Der Eosturmonath, heute Passahmonat bezeichnet, war früher benannt nach einer ihrer Göttinnen, welche Eostre genannt wurde, zu deren Ehren Feste in diesem Monat gefeiert wurden. Jetzt benennen sie die Passahzeit mit ihrem Namen, womit die Freuden der neuen Feierlichkeit unter dem Namen der altehrwürdigen Göttinnenverehrung angerufen werden“.
Aber auch auffällig viele deutsche Ortsnamen und Plätze tragen Namen, die auf die Frühlingsgöttin verweisen, zum Beispiel Osterholz, Osterhofen oder Osterhagen, so dass man geneigt sein kann, von einer gemeingermanischen Göttin auszugehen:

„Der Osterstein im Blankenburgischen hat behauene Löcher, welche anzeigen, dass dort vielleicht der befestigte Altar und das Bild der Göttin gestanden habe“.

Die alten Deutschen nannten den Monat April gleichsam ahd. Ôstarmânôth. Womöglich hing das Osterfest ursprünglich mit der Frühjahrstagundnachtgleiche zusammen. Jedenfalls scheint der Ostara-Kult so weit verbreitet gewesen zu sein, dass er sich nicht unterdrücken ließ, weshalb er von der Kirche christlich umgedeutet wurde:

Name und Grundgerüst des Rituals wurden beibehalten, aber der naturreligiöse Überbau durch einen monotheistischen substituiert. Jacob Grimm resümiert:

„Ostara, Eastre mag also gottheit des strahlenden morgens, des aufsteigenden lichts gewesen sein, eine freudige, heilbringende erscheinung, deren begrif für das auferstehungsfest des christlichen gottes verwandt werden konnte. freudenfeuer wurden zu ostern angezündet, und, nach lange fortdauernden volksglauben, thut die sonne in des ersten ostertages frühe, so wie sie aufgeht, drei freudensprünge, sie hält einen freudentanz. wasser, das am ostermorgen geschöpft wird, ist gleich dem weihnächtlichen, heilig und heilkräftig; auch hier scheinen heidnische vorstellungen auf christliche jahresfeste übergegangen. Weißgekleidete jungfrauen, die sich auf ostern, zur zeit des einkehrenden frühlings, in felsklüften oder auf bergen sehen lassen, gemahnen an die alte göttin“. ©️Thomas Höffgen

teleg.eu/s/HueterderIrminsul
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