".... Der „Spiegel“ behauptete, dass die Insel komplett griechisches Territorium sei, womit Griechenland eigentlich hätte eingreifen müssen, was nicht geschah. In den Reportagen, die Anfang August erschienen, berichtete das Magazin zudem über ein fünfjähriges Mädchen, welches, von einem Skorpion gestochen, hilflos gestorben sein soll.

Gegen diese Darstellung war die griechische Regierung vorgegangen. Mit einem Brief, der FOCUS online vorliegt, hatte sich der griechische Migrationsminister Notis Mitarachi am 19. September persönlich an den „Spiegel“-Chefredakteur gewendet und „unmittelbare Schritte“ verlangt. (...)

Mitarachi hat erstmal gewonnen. „Der Spiegel hat die fraglichen Berichte zurückgezogen, was ihn ehrt“, erklärte er auf FOCUS-online-Anfrage. „Es gab nie ein totes Kind. Womit es dann auch kein durch einen Skorpionstich schwer verletztes Kind gab“, sagt er. Dies belegten Untersuchungen von griechischen Beamten. (...)

Ein weiteres Indiz, dass das Mädchen nicht existierte: Die 38 Flüchtlinge hatten über die Organisation „Human Rights 360°“ einen Eilantrag an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht während sie auf der Insel festsaßen und ihre Rettung gefordert. In diesem Antrag werden die Personalien aller 38 schließlich geretteten Personen angegeben, ein Eintrag zu dem angeblich verstorbenen Mädchen fehlt.

Die NGO „Human Rights 360°“ hat im Nachhinein öffentlich erklärt, dass sie sich hinsichtlich der Lokalisierung der Geflüchteten geirrt habe, und dass sich diese zur fraglichen Zeit nicht auf griechischem Territorium aufgehalten hätten. Der Migrationsminster hatte dem Spiegel in seinem Brief vorgeworfen, sich lediglich auf Angaben dieser Organisation zu berufen. Die NGO ließ eine Anfrage von FOCUS online unbeantwortet.
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https://www.focus.de/politik/ausland/nach-spiegel-panne-wittert-griechischer-minister-organisierten-medienangriff_id_180421711.html
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