Forwarded from Macht Frieden!
Bewegende Friedensrede

Die palästinensische Jurastudentin Qamar Hammood hielt auf der #machtFrieden-Demo am 17. Februar 2024 eine sehr bewegende Rede. Man spürte auf dem Platz, was es bedeutet, persönlich vom Krieg betroffen zu sein. Auch deshalb fordern wir: Macht Frieden!

Auszüge aus dem Redemanuskript (es gilt das gesprochene Wort):

„Ich habe Palästina, oder das was davon übrig geblieben ist, nie gesehen. Meine Großeltern wurden 1948 aus ihren Häusern ohne Vorwarnung vertrieben…Ich habe noch nicht alles über mich erzählt. Ich bin außerdem 24 und studiere Rechtswissenschaften, weil ich nie schweigen konnte, wenns ungerecht wurde. Ich bin eigentlich ganz nett, emphatisch und sensibel. Ich male gerne, auch wenn ich es nicht kann. Ich bin definitiv ein Familienmensch, weil meine Eltern und Brüder an erster Stelle stehen.

in Gaza aber wäre ich jetzt tot, einfach nur weil ich Palästinenserin bin. Als unschuldige Zivilistin. Alles was ich erzählt habe, würde keine Rolle spielen. Es wäre dort völlig egal wie ich heiße, wie alt ich bin, was ich tue oder gerne werden möchte.

Ich habe ehrlich lange überlegt wie ich diese Rede heute gestalten soll. Richtig wäre, jedes einzelne Kind, welches durch die israelischen Angriffe ermordet wurde, namentlich zu erwähnen. Ich kann einfach nicht fassen dass es mittlerweile über 11000 Namen sind.
Richtig wäre auch, die noch verbliebenen zu zitieren. Ein Kind aus Gaza erzählte „ich habe die Hälfte des Kopfes meiner Mutter gefunden, und ihre Hände. Ich habe sie aufgesammelt, Stück für Stück“

Ja ganz genau. Wir können es uns nicht vorstellen und vor allem wollen wir das nicht. Ich hab noch nie sowas erschreckendes gehört und ich komme mir mit meinen Problemen so lächerlich klein vor.

Und So berichten die meisten von ihnen, traumatisiert bis an ihr Lebensende und jede Hilfe zu spät.

Ich habe Bekannte verloren, die plötzlich einfach nicht mehr erreichbar waren und immer noch nicht realisiert, dass sie für immer weg sind. Dass sie nie wieder Teil meines Lebens sein können, ich nie wieder ihre Stimmen hören werde.
Nie wieder werden sie was zu erzählen haben. es spielt keine Rolle mehr , ob sie Klassenbester geworden sind, endlich eine neue Arbeitsstelle gefunden haben oder dass sie in einem Monat heiraten wollten. Ich kann es einfach nicht fassen…

…Ich stehe heute hier, weil meine Großeltern 1948 fliehen konnten. Die Menschen in Gaza können es aber nicht.

Ich bitte euch aufrichtig, jeden einzelnen von euch, euch stark zu machen für die Menschenrechte in Palästina und nicht zu schweigen, wenn Tausende willkürlich ermordet werden.

Das schulden wir ihnen.

Vielen Dank.“


Die gesamte Rede findet Ihr hier: https://youtu.be/QUevQSkzdv0

@machtfrieden
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