♦️ARMINIUS ERBEN - SONDERBERICHT

📝Ex-Bundesbanker warnt: Die Inflation wird lange bleiben

TEIL 1/2

Weber, der von 2004 bis 2011 selbst Präsident der Deutschen Bundesbank war, schrieb als Gastautor einen Beitrag für den Newsletter der Investmentberater „Flossbach von Storch“, als deren ökonomischer Berater Weber tätig ist. Die Investmentberater „Flossbach von Storch“ haben in ihrem Newsletter „Position – Themen und Denkanstöße für Investoren“ sich dabei mit der Frage auseinandergesetzt, wie hartnäckig die gegenwärtige Inflation sei, und welche Schritte zu ihrer Bekämpfung notwendig seien.
Weber geht in seinem Gastbeitrag besonders hart mit der Politik der EZB ins Gericht: Die Führung der Zentralbank hätte bei der Erstellung ihrer Inflationsprognosen auf komplexe Modelle vertraut, „die in der Praxis nicht funktionieren“. Das Ergebnis dieses Fehlers sei, so Weber, ein deutlicher und hartnäckiger Anstieg der Inflation. Mit diesem Problem – so fürchtet der ehemalige Bundesbanker – werde man sich noch länger beschäftigen müssen: „Ein für alle Beteiligten schmerzhafter Prozess.“

Ignorierte Warnsignale
Dem früheren EZB-Präsidenten Draghi hält Weber vor, dass dieser von einem „Deflationsrisiko“ gewarnt hatte, als es dieses nicht gegeben habe. „Die Notenbanken haben also in jenen Jahren Risiken gesehen, wo keine waren – und leider haben sie auch danach gehandelt.“ Dies hätte zur Folge gehabt, dass ihre Geldpolitik stets offensiver war als sie es hätte sein dürfen.
Erste Warnsignale seien demnach schon im Herbst 2020 erkennbar gewesen. Bis zu diesem Zeitpunkt hätten die Preise jährlich nur um ein bis zwei Prozent angezogen. Seither seien sie aber um ein Vielfaches gestiegen. Eine „ultraexpansive“ Geldpolitik habe die Nachfrage befeuert, „Einkommenszuwächse wurden so über Transferzahlungen aus der Zukunft in die Gegenwart verlagert“, schrieb Weber. Jedoch konnte es aufgrund der Pandemie nicht zu einer Ausweitung des Güterangebots kommen – ein massiver Anstieg der Inflation war dann die Folge. Zwar versuchten nun „die Notenbanken, ihre früheren Fehler zu korrigieren – die Geister, die sie riefen, wieder zu verscheuchen“. Doch reichten die bisher getroffenen Maßnahmen nicht aus, um die Inflation zurück zum Zielwert von zwei Prozent zu drücken.
Nach der Einschätzung von Weber steht die EZB nun vor einem Zielkonflikt. Länder wie Griechenland und Italien haben einen sehr hohen Schuldenstand. Griechenland weist derzeit einen Stand von 168 Prozent des Bruttoinlandproduktes aus, Italien von 140 Prozent. Bei weiteren Zinserhöhungen – die allerdings für eine erfolgreiche Inflationsbekämpfung notwendig wären – würden genau diese Länder massive Probleme bekommen, ihre Schulden zu bedienen.

@arminius_erben

Teil 2/2👇
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