Mit dem heutigen Gedicht beende ich meine täglichen Rilke-Impulse - etwas früher als geplant, weil ich mir mehr Zeit nehmen will für mich und meine Familie.

Heute ist Wintersonnenwende. Ab jetzt werden die Tage wieder heller. Ich wünsche Dir eine stimmige Weihnachtszeit und einen inspirierenden Übergang in das Neue Jahr!

Eingang

Wer du auch seist: am Abend tritt hinaus
aus deiner Stube, drin du alles weißt;
als letztes vor der Ferne liegt dein Haus:
wer du auch seist.
Mit deinen Augen, welche müde kaum
von der verbrauchten Schwelle sich befrein,
hebst du ganz langsam einen schwarzen Baum
und stellst ihn vor den Himmel: schlank, allein.
Und hast die Welt gemacht. Und sie ist groß
und wie ein Wort, das noch im Schweigen reift.
Und wie dein Wille ihren Sinn begreift,
lassen sie deine Augen zärtlich los...

Rainer Maria Rilke, 24.2.1900, Berlin

A Rilke A Day #32
Du findest alle erschienenen Gedichte und Bilder auf meiner Webseite: https://heinzelfilm.de/A-RILKE-A-DAY
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