Normalerweise gilt ein Mensch als hochintelligent, wenn er einen IQ von 130 oder mehr besitzt. Ich habe das immer für eine ziemlich willkürlich gewählt Zahl gehalten, bis ich einmal auf einer Ü130 Party auf einen Typen traf, der sich mit einem IQ von 128 reingeschmuggelt hat. Ich will nicht arrogant klingen, aber in dem Moment hat man schon sehr deutlich die intellektuelle Talfahrt im Raum gespürt.
Dieser kleine Scherz zeigt einen sehr verbreiteten Denkfehler: Die Gleichsetzung von Signifikanz und Relevanz. Das Basketballteam der Los Angeles Lakers ist im Schnitt 2 Zentimeter kleiner als die NBA-Profis der Chicago Bulls. Doch bis auf ein paar Statistik-Nerds hat dieser signifikante Größenunterschied keinerlei Relevanz. Im Gegenteil. Die LA Lakers wurden letzte Saison Meister, während die Bulls noch nicht einmal die Play Offs erreichten.
Seit ich denken kann, werden in der Öffentlichkeit fast nur Diskussionen über Signifikanzen geführt. „Die Feinstaubwerte sind heute in Stuttgart signifikant erhöht!“ sagt dann ein Mann in den Tagesthemen und die Nation dreht durch. Oder: „zum Glück ist letzte Woche der Inzidenzwert in Sachsen-Anhalt signifikant abgesunken“.
Fast niemand fragt: Ist eine signifikante Veränderung überhaupt relevant? Oder etwas präziser: Ab welchem konkreten Signifikanzniveau wird eine Veränderung relevant? Das wäre die wesentlich relevantere Frage. Sogar signifikant abgesichert.

(Vince Ebert)
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