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Euro-Absturz – das große EZB-Desaster – verstärkt durch die Fed

Letzte Woche Donnerstag verkündete Christine Lagarde sozusagen den Start zur Zinswende in der Eurozone. Es wurde eher das zarte Pflänzchen als der große Wurf. 0,25 Prozentpunkte Anhebung sollen es im Juli werden, und im September erneut 0,25 Prozentpunkte – eventuell sogar 0,50 Prozentpunkte im September, wenn die Inflation dann weiterhin so hoch ist. Starten wolle man im Juli aber in die Zinswende mit einem kleinen, vorsichtigen Schritt, so Lagarde. Die Quittung dafür hat sie mit dem fallenden Euro erhalten. Der Devisenmarkt zeigt ihr nun seit mehreren Tagen, was man davon hält.

Euro fällt deutlich – die Blamage für Christine Lagarde
Es ist eine große Blamage für Christine Lagarde. Denn wenn sie wirklich gehofft hatte mit dieser Ankündigung von höheren Zinsen in der Eurozone den Euro zum Ansteigen zu bringen, so ist die damit kläglich gescheitert. Je schwächer der Euro im Verhältnis zum US-Dollar, desto teurer werden Importprodukte wie Öl für europäische Einkäufer, denn Rohstoffe werden am Weltmarkt in US-Dollar eingekauft. Daher müssen sie bei einem schwächeren Euro immer mehr Geld aufwenden um US-Dollar zu erwerben. Diese steigenden Kosten müssen die Einkäufer an ihre Kunden weitergeben, was die Inflation in der Eurozone weiter anheizt. Dabei wollte Christine Lagarde doch genau das Gegenteil erreichen – nämlich den Auftakt zu höheren Zinsen, eine Steigerung der Attraktivität des Euro, und damit eine fallende Importinflation in der Eurozone.

Aber nun sehen wir die Auswirkung: Euro vs US-Dollar notierte letzte Woche Donnerstag kurz vor der Verkündung der EZB noch bei 1,0720. Bereits kurz nach der Verkündung von Christine Lagarde letzten Donnerstag war der Euro gen Süden gedreht gegenüber dem US-Dollar. Nach tagelanger Abwertung sehen wir aktuell einen Kurs von 1,0412 – ein Verlust von mehr als 300 Pips in drei Handelstagen! Im Chart sehen wir den Verlauf von EURUSD seit dem 2. Juni.

Fed mit voller Kraft voraus – Stärkung des US-Dollar
Zum schwächeren Euro kommt auch noch die eigenständige Stärke der US-Währung hinzu. Der US-Dollar wird im Zuge der gestarteten Zinswende in den USA bereits seit Monaten gestärkt. Dank der am letzten Freitag in den USA verkündeten Inflation von 8,6 Prozent (Erwartung 8,3 Prozent) ist der Druck auf die Fed nochmal gestiegen, die Zinsen schnell und in großen Schritten anzuheben – um die Inflation in den Griff zu bekommen. Morgen Abend steht die nächste Entscheidung der Federal Reserve an. Markus Koch hatte es heute erst erwähnt. Am US-Kapitalmarkt erwartet man inzwischen – eben wegen der Inflationsmeldung vom Freitag – dass die Fed morgen Abend die Zinsen um satte 0,75 Prozent anheben wird – und für Juli erwartet man erneut eine Anhebung um 0,75 Prozent!

Es gibt dem US-Dollar Kraft, wenn Anlagen im Dollar-Raum durch schnell steigende Zinsen attraktiver werden. Die stark steigenden Anleiherenditen in den USA zeigen dies. Es ist gut möglich, dass die Dollar-Aufwertung und damit die Euro-Abwertung weiter läuft, wenn die Fed mit voller Kraft die Zinsen anhebt. Dem gegenüber steht eine zaghaft und langsam agierende EZB unter der zögerlichen Christine Lagarde.

Da hat der Euro kaum eine Chance kräftig nach oben zu drehen – momentan jedenfalls. Gerät die EZB immer stärker unter Zugzwang in Sachen Zinssignal, falls der Euro weiter kräftig abwerten sollte? Denn wie gesagt – je schwächer der Euro, desto höher wird die importierte Inflation in der Eurozone.

Quelle

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