Deutschlands größter Gas-Importeur bittet um Staatshilfe – Uniper-Aktie bricht ein

Von: Catiana Krapp, Kathrin Witsch

Uniper bekommt zu wenig Gas aus Russland. Der Energiekonzern hat seine Prognose kassiert und spricht mit der Regierung über frisches Geld – Anleger flüchten.

Düsseldorf Uniper schlägt als erster großer Energieversorger in Deutschland in der Gaskrise Alarm und spricht mit der Bundesregierung über staatliche Hilfen. Das Unternehmen prüfe, wie die Liquidität der Gesellschaft weiter gesichert werden könne, teilte Uniper am Mittwochabend in Düsseldorf mit und kassierte wegen des Ergebnisrückgangs im ersten Halbjahr die Prognose für 2022.

Die Anleger reagierten deutlich: Zum Handelsstart am Donnerstagmorgen verlor die Aktie des MDax-Konzerns mehr als 19 Prozent. Seit Jahresanfang haben die Papiere zwei Drittel ihres Werts verloren.

Grund für den Ruf nach dem Staat: Russland hat die Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 gedrosselt, zuerst am 13. Juni. Seit dem zweiten Schritt am 16. Juni erhält Uniper nur noch 40 Prozent der vertraglich zugesicherten Gasmengen von Gazprom. Hinzu kommt, dass die Gaspreise zuletzt stark gestiegen sind, unter anderem auch infolge der Lieferreduktionen.
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