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🇺🇸 Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus

Teil 1 von 2

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt. Erste Vorboten dafür sehen wir in den USA.

Die Schulden von Staaten, Haushalten und Unternehmen steigen weltweit seit Jahrzehnten stark an. Inzwischen sollen sich die gesamten Verbindlichkeiten global auf rund 300 Billionen US-Dollar beziehungsweise ein Vierfaches der jährlichen Wirtschaftsleistung des Planeten belaufen.

Angesichts der Problematik rechnen einige Beobachter mit Blick auf die nähere Zukunft damit, dass überschuldete Staaten irgendwann dazu übergehen werden, den Schuldendienst einzustellen beziehungsweise ihren Schuldnern in großem Umfang die Verbindlichkeiten zu erlassen, um einen Neustart im Weltfinanzsystem zu ermöglichen.

🔹 Biden gewährt Studenten Schuldenerlass
Einer dieser Beobachter ist der Investor und Analyst Nick Giambruno. Auf dem Blog Souvereign Man beschreibt Giambruno, dass es aus seiner Sicht bereits erste Vorboten eines größeren Schuldenerlasses in den Vereinigten Staaten gebe – nämlich den Erlass der Regierung, hochverschuldeten amerikanischen Studenten, die im Jahr weniger als 125.000 US-Dollar verdienen, 10.000 Dollar an Bildungskrediten zu erlassen. Studenten aus besonders prekären Verhältnissen sollen bis zu 20.000 Dollar erlassen werden, wie aus einer Bekanntmachung des Weißen Hauses vom August 2022 hervorgeht.

Zudem sieht der Schuldenerlass der Biden-Administration vor, dass Studenten oder ehemalige Studenten nicht mehr als 5 Prozent ihres monatlichen Netto-Einkommens für Zinszahlungen ausgeben dürfen (bislang waren es bis zu 10 Prozent) und dass Angestellte bestimmter staatlicher Behörden in den Genuss eines Schuldenerlasses kommen können.

Giambruno schätzt, dass im Rahmen des Schuldenerlasses bei Studentenkrediten Verbindlichkeiten in der Größenordnung von 590 Milliarden Dollar gestrichen werden könnten. Andere Quellen, welche die BBC zitiert, erwarten eine Streichung von rund 300 Milliarden Dollar über zehn Jahre hinweg.

Die US-Zentralbank Federal Reserve System schätzt, dass etwa 43 Millionen Amerikaner nach Abschluss ihres Studiums mit durchschnittlich 17.000 Dollar verschuldet sind, weil sie Kredite aufnehmen mussten, um die extrem hohen Kosten für hochklassige Bildung und die dazugehörige Unterkunft auf dem Universitätscampus bezahlen zu können. Schätzungen des Bildungsministeriums belaufen sich sogar auf durchschnittlich 25.000 Dollar.

Das Volumen der Studenten-Schulden hat sich seit dem Jahr 2007 mehr als verdreifacht – von rund 500 Milliarden Dollar auf derzeit etwa 1,6 Billionen Dollar. Im Frühjahr 2020 verfügte die Regierung angesichts der Corona-Krise ein Rückzahlungsmoratorium, das Biden bis Ende des vergangenen Jahres verlängert hatte und das nun durch den Schuldenerlass fortgesetzt wird.

🔹 „Ein Präzedenzfall“
„Der Schuldenerlass bei Studentendarlehen setzt einen Präzedenzfall. Ich denke nicht, dass es lange geht, bis es dann auch Schuldenerlasse bei Kreditkarten-Schulden, Autokredit-Schulden und Hypotheken geben wird.

Wie wird die Regierung all diese Schuldenerlasse finanzieren? Es ist unwahrscheinlich, dass sie die Steuern derart anheben kann, um diese Ausgaben zu bezahlen. Es würde auch keinen Sinn machen, neue Staatsschulden aufzunehmen, um Schulden anderswo zu begleichen. Das bedeutet, die Gelddruckerei bleibt als einziges Mittel übrig, um diese Schuldenerlasse zu finanzieren. Ich schätze also, dass sie genau das tun werden“, schreibt Giambruno.

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