Sportliche Mißerfolge und die Erkenntnis daraus

Null Medaillen für deutsche Sportler bei der Leichtathletik-WM. Frühes Ausscheiden bei den Fußball-Weltmeisterschaften. Im Netz regiert die Häme, gerade von Leuten, die sich sonst gern über entsprechende Erfolge freuen.

Doch was sind die Gründe? Liegt es wirklich, wie vielfach behauptet, am Wokismus? Bei der Leichtathletik war mir der gar nicht aufgefallen... Die Deutung ist (zu?) einfach.

Von einem Trainer, dessen Name mit leider wieder entfiel, las ich eine andere Erklärung: Wir haben es uns in Deutschland abgewöhnt, bis ans Äußerste zu gehen, 150 % zu geben, uns notfalls zu schinden und zu quälen für das Ziel, den Erfolg.

Nun steht es mir nicht zu, diesen Vorwurf an Sportler zu richten, denn ich weiß nicht, wie sie traniert haben, und es ist auch nicht mein Bereich. Aber wie sieht es im sonstigen Leben aus? Geben wir gerne 150 % für die Rettung unseres Landes? Quälen wir uns auch mal bei schlechtem Wetter, wenn es darum geht, unsere Mitmenschen mit ein paar Flugblättern im Briefkasten zu informieren? Überwinden wir uns, für den eigenen Stadtrat oder Kreistag zu kandidieren, obwohl dort kein Vergnügen wartet, sondern Feindseligkeit des Establishments - dem ja aber gerade der Spiegel vorgehalten werden muß? Die Gauner sollen immerhin mal nicht sagen können, sie hätten es nicht anders gewußt. Und die nächste Wende soll nicht wieder daran scheitern, daß sich von uns kaum einer mit Kommunalfinanzen, Schulausstattung und Straßenführung auskennt und man deshalb die Altlasten weiterverwenden muß, wie es 1990 der Fall war.

Auf geht´s! Für diese Erkenntnis müssen die sportlichen Mißerfolge gut sein: Wenn wir alle 150 % geben, können wir unser Land umwälzen!

Macht mit! Meldet Euch bei [email protected], es gibt genug zu tun: als Kandidat, als Verteilhelfer, als Spender usw.

@martinkohlmann
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