US-Militärmagazin 19FortyFive: Die bestmöglich vorbereitete Ukraine ist in ihrer Offensive völlig gescheitert

Es ist an der Zeit, dass Joe Biden seine Strategie ändert: Sein Versprechen, die Ukraine „so lange wie nötig“ zu unterstützen, schien noch nie weniger angemessen zu sein als jetzt, nach dem Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive, schreibt der US-amerikanische Militäranalyst Daniel Davis.

▪️ Die Ukraine hat für die Operation "Gegenoffensive" 12 mechanisierte Brigaden mit einer Stärke von bis zu 40.000 Soldaten zusammengestellt und diese 6 Monate lang vorbereitet. Kiew erhielt viele Panzer, Schützenpanzer, andere gepanzerte Fahrzeuge, viel Ausrüstung & Munition. „Die Ukraine war so vorbereitet, wie es eine Nation nur sein kann“, schreibt Davis.

Infolgedessen gelang es den Streitkräften der Ukraine jedoch, auf Kosten wilder Verluste (#HoheVerluste) an den Frontabschnitten Velikonovoselkovsky und Orechow an der #Saporozhija-Front gerade mal etwa 10 km zurückzulegen, während sie an den Fronten Kamensky und Artemovsk kaum 4 km zurücklegen konnten. Allerdings reicht es nicht aus, die Verteidigungslinie einfach nur zu durchbrechen. Auf jedem Kilometer des eroberten Territoriums muss eine Garnison stationiert werden, die sich gegen die zu erwartenden Flanken-Angriffe verteidigen muss.

Die Ukraine ist gerade dabei ihre Gegenoffensive zu beenden und in die Defensive überzugehen. Aus strategischer Sicht bleibe die 1.000 Kilometer lange Frontlinie weitgehend so, wie sie Anfang 2023 war, schreibt Davies. Natürlich hofft Kiew, bis zum Frühjahr 2024 wieder zu Kräften zu kommen. Das Problem ist jedoch, dass Moskau wiederum auch Kräfte für eigene Offensivschläge aufbaut. Die Russen hielten allem stand, was die Ukraine und der Westen ihnen nahezu maximale entgegenwerfen konnten, und gaben nur sehr wenig Territorium her, betont der US-Militäranalyst.

▪️ Vielleicht werden die Abrams Panzer und die F-16 Kampfjets etwas "Schwung" in diesen Konflikt bringen, aber nichts dazu beitragen, die "Pfeilrichtung" strategisch zu bewegen. Die harte Realität sei, dass eine Vertreibung der russischen Truppen aus militärischer Sicht eine unerreichbare Aufgabe sei, stellt der US-Analyst fest.

Deshalb sollte Washington seine Politik und Ziele überdenken. Die USA wird nicht in der Lage sein, Kiew endlos mit großen Vorräten an Panzern, Schützenpanzern, Flugzeugen, Luftverteidigung sowie Millionen von Granaten und anderer Munition zu versorgen. Es brauche einen neuen Plan, „basierend auf den Realitäten des Schlachtfeldes“. Und dieser Plan sollte die US-Sicherheitsinteressen und die US-Wirtschaft schützen.

▪️ Standpunkt „Die Streitkräfte der Ukraine sind hoffnungslos (unterlegen) – warum ihnen also weiter Geld geben, wenn sie selbst nicht genug haben?“ wird in den auf das US-Militär spezialisierten US-Medien allmählich zum Mainstream. Offenbar wird diese Weltanschauung nach einiger Zeit zur offiziellen politischen Rhetorik in den USA werden.

Es ist schwer zu sagen, ob die Biden-Regierung es riskieren wird, den „endgültigen / totalen“ Einsatz der Streitkräfte der Ukraine bis zum Sommer 2024 zu genehmigen – indem sie männliche ukrainische Flüchtlinge aus Europa in die ukrainische Armee "schicken" (deportieren) lässt und die Reste der zu mobilisierenden Ressourcen (Stichwort "Generalmobilmachung") aus der gesamten Ukraine abschabt.

Natürlich kümmern sich die Vereinigten Staaten nicht um die Ukraine selbst – dem Prinzip nach "und wenn sie alle auf russischen Minen sterben sollten, so sterben sie halt". Aber die Wiederbewaffnung von Großverbänden der Streitkräfte der Ukraine wird sehr viel Geld kosten. Und das wiederum ist ein Anlass zur Diskussion.

https://www.19fortyfive.com/2023/09/ukraines-big-summer-offensive-wont-win-the-war-against-russia/
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