Andreas Beutel - Pythagoras Institut Dresden
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Forwarded from Jessica Hamed
#selbstbestimmung #impfdruck #covid19insverhältnissetzen #freiheitvssicherheit

Baumann-Hölzle beriet als Ethikerin die Schweiz zu Fragen des Epidemiengesetzes und äußert sich kritisch zur partiellen Impfflicht in Italien und Frankreich:

„Das Recht auf körperliche Integrität, das individuelle Abwehrrecht, gehört seit dem Zweiten Weltkrieg zu den stärksten Menschenrechten. Ein Impfobligatorium tangiert dieses Recht und muss daher äusserst gut begründet werden…

Wenn 60 Prozent der Infizierten sterben würden, wäre es überhaupt keine Frage, ob ein Impfobligatorium ethisch gerechtfertigt ist. Jetzt stellt sich jedoch die Frage nach dem Verhältnis der Grundrechtseinschränkungen zur Krankheits- und Todesrate und zum Verhältnis des Erkrankungs- und des Impfrisikos….

Wir stehen nicht mehr am Beginn der Pandemie und wissen heute viel mehr. Etwa, dass die Mehrzahl der Todesfälle in Altersheimen passiert sind. Oder, dass der Altersmedian der an Corona Verstorbenen nahe an der durchschnittlichen Lebensspanne liegt. Gleichzeitig ist es sehr schwierig, die zukünftigen Entwicklungen der Virusvarianten und der Impffolgen abzuschätzen. Die Frage, ob diese Pandemie einen derart schweren Eingriff wie ein Impfobligatorium rechtfertigt, ist bislang ungeklärt. Es fehlen gut diskutierte, begründete und verbindliche Standards, was als eine leichte, mittelschwere oder schwere Pandemie definiert wird. Auch die WHO macht dazu aktuell keine Aussagen…

Die Frage des Impfobligatoriums wirft zuerst die Frage nach dem Verhältnis von Sicherheit und Freiheit auf: Wollen wir in einer Null-Risiko-Gesellschaft leben? Und welche Freiheiten sind wir dafür bereit aufzugeben? Die Freiheit zur Selbstschädigung ist in unserer Gesellschaft ein hohes Gut: Wir dürfen etwa rauchen, auch wenn wir wissen, dass es nicht gesund für uns ist. Wenn wir urteilsfähig sind, darf uns niemand am Suizid hindern. Eine Impfpflicht zum Selbstschutz einer urteilsfähigen Person würde bedeuten: Der Staat weiss besser, was gut für sie ist und was nicht….

Beim Autofahren stellen wir auch eine Fremdgefährdung dar und trotzdem ist es nicht verboten. Bei der Debatte rund um die Impfpflicht, insbesondere beim Gesundheitspersonal, geht es also zentral um die Frage: Rechtfertigt die Fremdgefährdung durch Nichtgeimpfte ein Obligatorium?…

Was eine Notlage von nationaler Tragweite darstellt, ist nicht definiert. Es fehlen Mortalitäts- und die Morbiditätsangaben. Die Frage ist unbeantwortet, wie viele der Infizierten tatsächlich erkranken und wie viele der Erkrankten tatsächlich am Virus sterben müssen, um politisch eine besondere oder eine ausseordentliche Notlage ausrufen zu können. Dazu gehört dann auch die Antwort auf die Frage, ab wann ein Impfobligatorium im Verhältnis zur Grundrechtseinschränkung zu verantworten ist. Diese Diskussion müssen wir im Hinblick auf künftige Epidemien unbedingt führen….“

https://www.20min.ch/story/impfobligatorium-tangiert-eines-der-staerksten-menschenrechte-519867844144
Forwarded from Jessica Hamed
#impfdruck #fazstammtischniveau #gewaltvollesprache #argumentestatthetze
#arminfalk #leopoldina #faz

Die Richtung, in die unsere Gesellschaft abdriftet, stimmt mich bedenklich.

Den unsäglichen, beschämenden und unwissenschaftlichen Äußerungen des (noch?) Leopoldinamitglieds Falk (Ökonom), muss mit aller Deutlichkeit widersprochen werden; bereits ob des autoritären und sogar vulgären Tons, der einem Wissenschaftler unwürdig ist.

Mindestens genauso beschämend ist aber die Interviewführung von Pennekamp. Hetze statt Argumente - ein tiefer Fall der renommierten FAZ.

https://lnkd.in/gVmWmQK

Rezipiert wurde er überall, zB in der Tagesschau und der Welt.

1. gerade bei der Delta-Variante unterscheidet sich die Viruslast leider nicht bei Geimpften und Ungeimpften - die Impfung ist daher lediglich Eigenschutz https://lnkd.in/gZfXv8w

Falk hingegen meint: „ Sich nicht impfen zu lassen, hat nichts mit Rationalität zu tun, sondern einfach nur mit Eigennutz", er meint man schütze nicht nur sich selbst, sondern auch andere.

2. Weil die Nebenwirkungen des Impfens überschaubar und der Nutzen für die Gesellschaft riesig sei, forderte Falk eine "Impfverpflichtung". Falk versäumt es hier etwa nach Altersgruppen zu differenzieren. Gerade junge Menschen U40 sollten ausweislich der geringen Gefahr durch Covid aber den durchaus beträchtlichen möglichen Nebenwirkungen bis zum Tod eine ausführliche Risiko-Nutzen-Analyse machen. Stattdessen behauptet er, dass Impfen sei eine „geringfügige Einschränkung“ mit „offenbar geringfügigen Nebenwirkungen“.

3. Falk wirbt zudem offen für einen Ausschluss Ungeimpfter aus der Gesellschaft und schlägt sogar eine Diskriminierung dieser in einer Triagesituation vor.

Denn für ihn sind diese Menschen „Trittbrettfahrer der übelsten Sorte“, die auch als solche „gebrandmarkt“ werden sollten. Er zieht einen Vergleich zur Steuerhinterziehung.
Das ist derart abstrus, dass es nicht erwiderungsfähig ist.

4. Er schlägt - als Gipfel des Fremdschämens - ein „Opt-out“ Modell für die Impfung vor, dh man müsste aktiv einer Impfung widersprechen, sonst wird man geimpft. Wie genau stellt er sich die Umsetzung vor? Zwangsimpfung weil man vergessen hat zu widersprechen?

Falk hat mit diesen verbalen Entgleisungen nicht nur eine Fülle an Unwissen, sondern auch ein zutiefst bedenkliches Menschenbild offenbart. Damit hat er sich aus dem sachlichen Diskurs verabschiedet. Was hat sich die #FAZ dabei gedacht, ihn derartigen populistischen und unwissenschaftlichen Unsinn von sich geben zu lassen?

Ich hoffe, die FAZ und er, sowie die Leopoldina bekommen für die verrohten Töne den Widerspruch, den sie verdienen. Für mich definitiv einer der traurigsten und erschütterndste Tiefpunkte in der Krise.
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