Eva Herman Offiziell

Oberster Katastrophenschützer

‼️„Müssen davon ausgehen, dass es im Winter Blackouts geben wird“

"Der Leiter des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, Ralph Tiesler, rechnet damit, dass es im Winter zu Unterbrechungen der Stromversorgung kommen werde – und nennt eine Zeit, in der das Risiko steige. Er sagt, auf welche anderen Katastrophenfälle sich die Bürger vorbereiten sollten. (...)

Absehbar ist, dass uns in den kommenden Jahren vor allem Katastrophenfälle infolge des Klimawandels fordern. Es wird öfter Extremwetterlagen geben, mit Stürmen, Starkregen, Überflutungen und Hochwassern, die beträchtliche Schäden anrichten können. Oder massive Dürren, die Waldbrände in einem Ausmaß begünstigen, wie wir das bislang nicht kannten. Ich denke außerdem, dass Deutschland den Zivilschutz ausbauen muss. Wie wichtig das sein kann, zeigt uns aktuell der Krieg in der Ukraine. (...)

Tiesler: Ich gehe zwar nicht davon aus, dass wir in absehbarer Zeit konventionelle Kampfhandlungen auf deutschem Boden erleben. Aber auch wenn Krieg in Nachbarländern geführt wird, sind wir unmittelbar davon betroffen. Aktuell durch Energieknappheit, steigende Preise oder drohende Stromausfälle hier bei uns.

Die Unterbrechungen von Lieferketten oder die Attacken auf kritische Infrastrukturen, wie jüngst auf die Bahn oder die Gaspipelines in der Ostsee, von den unzähligen Cyberattacken auf staatliche Einrichtungen und Unternehmen ganz abgesehen. Dagegen müssen wir uns besser wappnen. (...)

Zum Beispiel ist es nötig, Prozesse und Anlagen gegen Stromausfälle mit Notstromaggregaten zu schützen. Wenn der Strom längere Zeit unterbrochen ist, dann fällt das Festnetz aus, dann können Sie irgendwann Ihr Handy nicht mehr laden. Aber vorher geht das Telefonnetz insgesamt in die Knie, weil die Sendemasten Strom brauchen – den es dann nicht mehr gibt. Dann sind die Menschen nicht mehr erreichbar. Die resultierende Verunsicherung können Sie sich vorstellen. (...)

WELT AM SONNTAG: Rechnen Sie angesichts der Energieknappheit mit Blackouts in den kommenden Monaten?

Tiesler: Wir müssen davon ausgehen, dass es im Winter Blackouts geben wird. Damit meine ich eine regional und zeitlich begrenzte Unterbrechung der Stromversorgung. Wobei die Ursache nicht nur Energieknappheit sein wird, sondern auch das gezielte, zeitweise Abschalten der Netze durch die Betreiber, mit dem Ziel, die Netze zu schützen und die Gesamtversorgung nicht zu gefährden.

Das Risiko dafür steigt ab Januar und Februar, sodass wir davon ausgehen, dass es von da an stellenweise für eine gewisse Zeit zu Unterbrechungen der Stromversorgung kommt.

WELT AM SONNTAG: Wie sind Kommunen und Behörden auf mögliche Blackouts vorbereitet?

Tiesler: Manche wirklich mustergültig, mit genauen Plänen und einer Sicherstellung der Stromversorgung durch Notstromaggregate vor Ort. Andere stehen deutlich schlechter da, die sind nicht ausreichend vorbereitet. Das ist ganz unterschiedlich, wie bei den Behörden.

Wie gesagt, wir rechnen eher mit kurzfristigen, sogenannten Brownouts als mit lang anhaltenden, großflächigen Blackouts. Gute Vorbereitung ist aber auch dafür wichtig.(...)

WELT AM SONNTAG: Hat die Mehrheit der Bevölkerung verstanden, dass wir uns stärker als bislang auf Katastrophenszenarien vorbereiten müssen?

Tiesler: Vor einigen Monaten war dieses Bewusstsein nach meinem Eindruck sehr gering, weil Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten vergleichsweise wenig schwere Krisen durchlebt hat. Aber inzwischen nehme ich wahr, dass vielen Menschen die möglichen Risiken klarer werden. "

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus242204899/Katastrophenschutz-Davon-ausgehen-dass-es-im-Winter-Blackouts-geben-wird.html?source=puerto-reco-2_ABC-V15.3-debug.E_tower_c

DIE WELT

Katastrophenschutz: „Davon ausgehen, dass es im Winter Blackouts geben wird“ - WELT

Der Leiter des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, Ralph Tiesler, rechnet damit, dass es im Winter zu Unterbrechungen der Stromversorgung kommen werde – und nennt eine Zeit, in der das Risiko steige. Er sagt, auf welche anderen Katastrophenfälle sich die Bürger…

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