Rubikon
6.95K subscribers
31 photos
91 videos
3.87K links
Rubikon ist das Magazin für die kritische Masse. Wir berichten über das, was in den Massenmedien nicht zu finden ist.
Download Telegram
Wer schwurbelt, hat Mut

Verordnete Denkräume zu verlassen und über den eigenen Tellerrand zu blicken, sollte Prinzip einer demokratischen Gesellschaft sein.

von Felix Feistel

Nicht erst seit Beginn der Corona-Erzählung werden Menschen, die über Regierungserklärungen oder Dogmen nachdenken und nicht der herrschenden Linie entsprechen, diffamiert. „Verschwörungstheoretiker“ gab es auch früher schon, sie wurden ganz allgemein als Spinner oder Sonderlinge betrachtet. Seit 2020 werden Menschen, die das öffentlich ausgegebene Narrativ hinterfragen, zusätzlich als „Schwurbler“ beschimpft. Dies jedoch ist nur eine andere Bezeichnung für Menschen, die es wagen, erlaubte Denkräume zu verlassen und sich unabhängig eine Meinung zu bilden. So bezeichnet zu werden, ist also keine Schande, sondern eher ein Adelsprädikat, das von Mut und Unabhängigkeit im Geiste kündet.

Weiterlesen:
Haltung statt Bildung

Unter dem Deckmantel der Courage gegen Diskriminierung und Rassismus werden junge Menschen an unseren Schulen ideologisch indoktriniert.

von Willy Meyer

Im Windschatten der massiven Einschränkungen an Deutschlands Schulen durch die bildungsbehördlich angeordneten sogenannten Coronamaßnahmen setzt sich ein Trend fort, der dabei ist, die gesamte Bildungslandschaft auf den Kopf zu stellen. Schule vermittelt zunehmend weniger Bildung; stattdessen fördert sie gesellschaftlich genehme Haltungen in der Schülerschaft. Heranwachsende lernen nicht mehr, eigenständig zu denken, vielmehr das Richtige zu denken — und das bedeutet immer: was die Eliten und Zeitgeist-Designer vorgeben.

Weiterlesen:
Werdet Unterlassungshelden!

Zu Pandemiebeginn erntete Ruhm, wer zu Hause blieb und nichts tat — auch heute können wir wieder zu Helden werden: indem wir nicht tun, was sich die Politik für uns ausgedacht hat.

von Roberto J. De Lapuente

Sich aufs Sofa fläzen, Netflix an, Chipstüte aufgerissen und dem Lieferanten, der die astrein vegane Bowl an die Haustür befördert hat, einen Euro Trinkgeld unter die Fußmatte legen: So einfach war es vor zwei Jahren, ein Held zu sein. Politiker, Medien und lästige Zeitgenossen wurden seinerzeit nicht müde, das Heldische in uns zu beschwören. Man müsse ja nicht mal was dafür tun, einfach nur etwas unterlassen — und schon war man ein Superman. Unterlassen, irgendwo hinzugehen nämlich, unterlassen, etwas zu unternehmen, jemanden zu treffen. Etwas nicht zu tun: Das könnte auch der heroische Slogan für den Herbst werden. Wieder mal ist es ganz einfach, ein richtiger Held zu werden. Man muss nur Dinge nicht tun: sich nicht testen lassen, keine Maske tragen und das, was sich Gesundheitsminister und Innenminister in trauter Zweisamkeit ausgedacht haben, um die Pandemie in eine Verlängerung gehen zu lassen, einfach nicht ausführen.

Weiterlesen:
Sex und Transhumanismus

Sexualität hat sich immer mit der jeweiligen Klassengesellschaft verändert und wird aktuell zunehmend dem transhumanistischen Projekt der globalistischen Netzwerke angepasst. Teil 2/2.

von Eric Angerer

Neutral oder autonom war Sexualität nie. In Sklavenhaltergesellschaften sah sie anders aus als im Feudalismus. Im Kapitalismus wurde sie stets der Entwicklung angepasst und in den letzten Jahrzehnten immer mehr kommerzialisiert und marktgerecht zugerichtet. Gegenwärtig erfährt die sexuelle Ökonomie eine Adaption in Richtung Transhumanismus — durch weitere Digitalisierung und Cybersex, durch Surrogate für Emotionen und Triebabfuhr, durch künstliche Intelligenz, durch die tendenzielle Trennung von Reproduktion und Sexualität, passend begleitet von der Transgender-Ideologie.

Weiterlesen:
Mächtige Mitwisser

Die organisierte Kriminalität unter den „Volksvertretern“ gefährdet unsere Demokratie.

von Markus Gelau

Seit genau 20 Jahren weiß die Bundesregierung vom Cum-Ex-Betrug. Und genauso lange wird dieses Verbrechen an den europäischen Steuerzahlern zuverlässig immer nur dann an die Oberfläche gespült, wenn es der Agenda nützt. Die dunklen Verwicklungen des Kanzlerkandidaten Olaf Scholz haben 2021 offenbar niemanden interessiert. Dass seine Vergangenheit in Form des Cum-Ex-Damoklesschwertes ihn ausgerechnet jetzt — zumindest vordergründig — einholt, erinnert ein wenig an gängige Schemata der Vergangenheit. Das eine oder andere Skandälchen in der Schublade diverser Interessengruppen sorgt eben schon immer zuverlässig dafür, den eigenen Kandidaten auf Kurs zu halten. Denn Fakt ist: Das Ausmaß an selbstzerstörerischer Narretei, in welche sich dieses Land gerade unter Olaf Scholz, unter aktiver Mitwirkung schlafwandelnder und von US-Think-Tanks geformten Grünen, begibt, ist auch politisch eher Uninteressierten nur noch schwer zu vermitteln. Naiv zu glauben, dass dieser Fakt einem Olaf Scholz, der aus gutem Grund zunehmend öffentliche Auftritte vermeiden wird, verborgen bliebe. Cui bono? Wer also sind die Interessengruppen, die die deutsche Regierung unter Scholz in ihrem mittlerweile kafkaesken Handeln antreiben? Der Mittelstand, die deutsche Industrie, das Handwerk oder gar die Bürger sind es offenbar nicht.

Weiterlesen:
Der Horizont des Möglichen

Nicht die Materie, sondern Bewusstsein ist der Stoff, aus dem wir unsere Zukunft machen — nutzen wir diese Erkenntnis endlich für das Positive statt für das Destruktive!

von Dieter Duhm

Ein Blick in die Natur zeigt uns die unendlichen Möglichkeiten der Schöpfung. Es gibt keine festgelegte Realität. Es gibt kein endgültiges Naturgesetz, das den Menschen Grenzen setzt, sondern nur die Grenzen, die wir uns selber setzen. Ein Beispiel dafür liefern Abenteurer und Extremsportler wie Alexander von Humboldt oder Reinhold Messner. Menschen wie sie zeigen: Es ist möglich! Das heißt auch, dass wir diesen geschundenen Planeten in ein großes Paradies verwandeln können.

Weiterlesen:
Das bewusste Universum
Giordano Brunos Philosophie ist ein bis heute inspirierender Gegenentwurf zum materialistischen Weltbild. Exklusivabdruck aus „KoSMoS“.
von Jochen Kirchhoff
Foto: Stefano Garau/Shutterstock.com

Was wissen wir über Giordano Bruno? Häufig nur, dass er Opfer eines brutalen Justizmordes durch die katholische Kirche geworden ist. Aber wodurch hatte er sich den Unmut der Kirche zugezogen? Tatsächlich ging es nicht darum, dass Bruno den Glaubenshütern zu wissenschaftlich-rational argumentiert hätte — vielmehr haben wir es mit einem Konflikt zweier nur schwer miteinander vereinbarer spiritueller Konzepte zu tun. Giordano Bruno ging von einem durchweg belebten, mit Bewusstsein erfüllten Universum und der Existenz von unzähligen bewohnten Planeten aus. Dieses Panorama würde das für die Kirche zentrale Erlösungswerk des Jesus von Nazareth in seiner Bedeutung sehr stark relativieren. Zudem übte Bruno eine sehr scharfe Kritik an Jesus, was in seinem Jahrhundert skandalös wirken musste. Wir Heutigen spüren aber vor allem, wie die Vorstellung eines toten Komos mit der Erde als einziger Lebensoase zur Grundlage wurde für eine verhängnisvolle Entwicklung des Zeitgeists — gipfelnd in einem schroffen Materialismus, der zugleich ein Angriff auf die Würde des Menschen als einem beseelten, gottgewollten Wesen darstellt. Die Besinnung auf die Ideen Brunos kann also gerade auch für Menschen der Gegenwart eine geistige „Immunstimulanz“ mit Blick auf transhumanische Angriffe bieten. Exklusivabdruck aus „KoSMoS“.

Weiterlesen:
Das eurasische Puzzlespiel

Die ehrgeizigen Verkehrsprojekte Chinas und Russlands haben westliche Widerstände überwunden und dringen nun tief in das asiatische Kernland vor.

von Pepe Escobar

Die Vernetzung Zentralasiens ist eine taoistische Gleichgewichtsübung: Stück für Stück werden deren Komponenten geduldig zu einem gigantischen Puzzle zusammengefügt. Das erfordert Zeit, Geschick, Weitblick und natürlich große Durchbrüche. Ein wichtiges Puzzleteil wurde kürzlich in Usbekistan ergänzt, wodurch die Verbindungen zwischen der Gürtel- und Straßeninitiative (BRI) und dem Internationalen Nord-Süd-Transportkorridor (INSTC) gestärkt wurden. Der Westen versucht wichtige Knotenpunkte des großen neuen Netzwerks wie Afghanistan und jetzt die Ukraine fortwährend zu destabilisieren — mit immer weniger Erfolg.

Weiterlesen:
Die andere Perspektive

Der Alltag in Kenia unterscheidet sich drastisch von unserem — das gilt auch für den Umgang mit dem Coronavirus.

von Charlotte Kirchhof

Das Leben in Kenia ist den meisten Deutschen gänzlich fremd. Das Land ist aus unserer Perspektive weit entfernt, es zählt nicht zum „Wertewesten“. Hierzulande ist Kenia allenfalls in den Schlagzeilen, wenn es um Experimente rund um ein bedingungsloses Grundeinkommen geht. Doch wie läuft der Alltag einer achtköpfigen kenianischen Familie ab, die zwischen Slums und Villengegend lebt? Wie haben die Kenianer die „Pandemie“ wahrgenommen und wie gehen sie mit Corona um? Die Autorin berichtet von ihrer Freiwilligenarbeit in Mombasa, der zweitgrößten Stadt Kenias.

Weiterlesen:
Der totalitäre Stoßtrupp

Die aggressive Frontstellung des Genderismus gegenüber dem Feminismus hat mit dem großen Umgestaltungsprojekt der Eliten zu tun. Teil 1/2.
von Susanne Kappeler, Daniel Sandmann

Das Verhältnis von Feminismus und Genderismus ist in alternativen Medien wenig beleuchtet worden. Ein Verständnis dafür wäre aber bedeutsam, weil die Gender-Ideologie eine der offensichtlichsten Schlagbewegungen des „New Normal“ ist. Mit ihm werden fundamentale Verankerungen, die in einer feudalkapitalistischen Welt und ihrem digitalen Totalitarismus stören, beseitigt. Susanne Kappeler und Daniel Sandmann ziehen die Linien in ihrem Gespräch bis zu den Parallelen von Genderismus und Coronanarrativ, beides Manifestationen der westlichen Machbarkeitsideologie, gegen die sich der Feminismus im 20. Jahrhundert gestellt hat.

Weiterlesen:
Das Geschenk der Schönheit

Im Sommer zeigt die Natur, was in ihr steckt — wenn wir uns liebevoll auf sie einlassen, widerstehen wir der Dominanz des Seelenlosen in unserer Kultur.

von Ulrike Kirchhoff

Kletterrosen, Cosmeen, Sonnenblumen im Spätsommerlicht. Dazwischen, taumelnd, orange-braun ein Distelfalter, der sich mal hier, mal dort niederlässt. Eine erfüllte und die Seele erfüllende Schönheit, die zugleich den nahenden Verfall ahnen lässt ... Ist es angesichts der politischen Erschütterungen dieser Zeit überhaupt relevant, ist es legitim, diese Dinge zu bemerken? Inmitten einer Bewegung, die die Autorin zu Recht „Feldzug gegen die Natur“ nennt, zählt es sehr wohl, ob wir noch in der Lage sind, in die magische Atmosphäre eines Gartens einzutauchen, eine Blume zu hegen oder auch nur achtsam-liebevoll wahrzunehmen. Wir fühlen dann, selbst wenn uns die Worte dazu fehlen, dass wir nicht die Maschinen-Menschen sind, die ein verkehrter Zeitgeist aus uns machen will. Vielmehr lebendige Wesen, eingebunden in ein bewusstes, beseeltes Natur-Umfeld. Der Sommer zeigt uns noch einmal die ganze Pracht seiner Farben- und Formenvielfalt. Nehmen wir dieses Geschenk an und schenken wir unsere Freude, unsere Sympathie zurück! Sie trifft bei den Wesen, die uns umgeben, nicht auf „taube Ohren“. Dies hilft uns gesund zu bleiben und uns gegen den grassierenden, lebensfeindlichen Wahn zu immunisieren. Die Autorin würdigt die sommerliche Vegetation nicht nur mit wohlgesetzten Worten, sondern auch mit einer Fotostrecke, die den Zauber erahnen lässt.

Weiterlesen:
Endlos spannende Zeiten

Die Abnormalität unserer Zeit beginnt sich zu normalisieren — schon stehen nach Corona neue selbstgemachte Krisen in den Startlöchern.

von Ralf Rosmiarek

Wir stehen gesellschaftlich unter Spannung. Und das bereits seit über zwei Jahren. Ein Spannungsabfall ist nicht zu erwarten. Im Gegenteil! Ganz viele alte und neue Drohkulissen werden in der Sommerpause des Polittheaters auf die gesellschaftliche Bühne geschoben. Die gesellschaftliche Drangsalierungshorrorshow wird ab Herbst weitergehen und immer bizarrere Blüten treiben. Die letzten Reste an Rationalismus werden aus dem Diskurs getilgt, so davon nach zwei Jahren neuer Normalität überhaupt noch irgendetwas übrig geblieben ist. Dem kann nur etwas entgegengewirkt werden, wenn wir wieder beginnen, einen kritischen Rationalismus zu kultivieren.

Weiterlesen:
Minister in aller Munde

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, empfiehlt Gesundheitsminister Lauterbach, mit Mundspülungen statt Speiseöl zu kochen.

von Aaron Richter

Nach seinem gut gemeinten Ratschlag im April 2020, Masken der Marke Eigenbau aus Staubsaugerbeuteln zu basteln (1), ebenso wie seiner Empfehlung ein Jahr darauf, einer Covid-Erkrankung mit Asthmaspray vorzubeugen (1), wartet Karl Lauterbach — mittlerweile Gesundheitsminister — erneut mit praktischen Haushaltstipps auf. Auf der Bundeszitronenpressekonferenz am vergangenen Freitag empfahl er, zukünftig Mundwasser statt Speiseöl zum Anbraten zu nutzen. Dies erhöhe die Schutzwirkung gegen SARS-CoV-2 und sei zugleich ein „Vergeltungsschlag gegen Putin“, der im April dieses Jahres den Export von Sonnenblumenöl eingestellt hatte (2). Zudem mahnte Lauterbach, es gebe keine Garantie dafür, dass alle Deutschen von Oktober bis Ostern Masken tragen würden, selbst wenn die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes, welche dies vorsieht (3), verabschiedet wird. Alltagsmundspülungen seien demnach eine kostengünstige Präventionsmaßnahme. Lauterbach appellierte erneut an die gesellschaftliche Solidarität gegen Ungeimpfte und Leugner gesundheitsfördernder Maßnahmen.

Weiterlesen:
Die Impfzwang-Entschädigung

Beschäftigte im Gesundheitswesen, die dem Impfstoffmandat unterworfen sind, erhalten große Entschädigungssummen.

von Rubikons Weltredaktion

In den USA soll eine Gruppe von fast 500 Beschäftigten des Gesundheitswesens im Rahmen eines erstmaligen Rechtsvergleichs gegen das COVID-19-Impfmandat ihres Krankenhauses eine Auszahlung von 10 Millionen Dollar erhalten. Die Koalition der Beschäftigten des NorthShore University HealthSystem in Illinois reichte ihre Klage im Oktober 2021 ein und behauptete, die Gesundheitseinrichtung weigere sich rechtswidrig, religiöse Ausnahmen von der Impfpflicht zu gewähren. Die am 29. Juli 2022 vom nördlichen Bezirksgericht des Bundesstaates getroffene Vergleichsvereinbarung bedeutet, dass 473 derzeitige und ehemalige Beschäftigte des Gesundheitswesens bald eine Entschädigung erhalten werden.

Weiterlesen:
Die Rückkehr des Diskurses

In den etablierten Medien Großbritanniens wird mittlerweile offen über die Schäden infolge der Corona-Restriktionen berichtet.

von Christian Kreiß

Der Debattenraum in Großbritannien dehnt sich wieder. Was in den Leitmedien bis vor Kurzem niemand zu drucken oder zu senden gewagt hätte, wird nun offen besprochen: Schäden durch die Lockdown-Politik, Übersterblichkeit ohne einen Zusammenhang mit Corona sowie die gigantischen Fehlprognosen der COVID-Mahner. Besonders hervorstechend ist hierbei der Mathematiker Neil Ferguson vom Imperial-College. Obwohl dieser sich in der Vergangenheit mehrmals durch astronomische Fehlprognosen hervortat, war sein „Report 9“ weltweit wegweisend für die Corona-Maßnahmen, während seriöse Wissenschaftler diskreditiert wurden. Auch dieser Umstand wird mittlerweile in britischen Leitmedien angeklagt.

Weiterlesen:
Die wirkliche Zeitenwende

Der verstorbene Michail Gorbatschow und westliche Politiker seiner Generation machten den heutigen Staatenlenkern vor, wie Entspannungspolitik funktionieren kann.

von Willy Wimmer

Keine Frage: Der Tod Michail Gorbatschows hat in vielen von uns nostalgische Gefühle ausgelöst. Warum schafften es Politiker wie Gorbatschow, Willy Brandt, Helmut Kohl und selbst Ronald Reagan, die Welt durch Entspannungspolitik in eine Epoche zu führen, in der die Angst vor einem Krieg lange Zeit zurückgedrängt werden konnte? Und warum bewirken die heute aktiven Politiker das genaue Gegenteil: eine offenbar nachhaltige Verdunkelung des politischen Horizonts? Es greift zu kurz, wenn der Westen jetzt Gorbatschow gegen Putin auszuspielen versucht. Auf beiden Seiten des eisernen Vorhangs waren damals Werte wie Verständigung, Kompromiss, waren der Abbau von Feindbildern und die ernst gemeinte Frage nach den Interessen und Ängsten der jeweils anderen Seite keine Fremdworte. So war Wandel durch Annäherung möglich. Wollen wir die dunkle Periode überwinden und ein „gemeinsames Haus Europa“ schaffen, müssen wir die richtigen Schlussfolgerungen aus dem Gedenken an Gorbatschow ziehen. Willy Wimmer, ehemaliger aktiver CDU-Politiker und Mitglied des Bundestags, analysiert die Lage auf der Basis seiner reichhaltigen Lebenserfahrung.

Weiterlesen:
Ein deutscher Herbst

Die kommende dunkle Jahreszeit droht hierzulande zu einem denkwürdigen, wenn nicht gar historischen Ereignis zu werden — eine Retrospektive aus der Zukunft.

von Gönül Freyseel

Der „heiße Herbst“ ist in aller Munde. Allerlei Mutmaßungen, Prophezeiungen, Prognosen und Ängste wabern durch den Äther. Zwischen unerschütterlicher Zuversicht und allen Schattierungen der Angst schwanken die Menschen im Angesicht der bevorstehenden Zeit. Es ist Anfang September, und allmählich kehren die Dissidenten der Gegenwart — deren Anzahl sich inzwischen beträchtlich vermehrt hat — aus ihrer „Sommerpause“ zurück. Das „Bitte nicht stören!“-Schild wird wieder in der Truhe der Unbeschwertheit verstaut, und man gilt nicht mehr als Spielverderber und Pessimist, wenn man daran erinnert, dass die gegnerische Agenda nie pausiert. Auf allen Seiten laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, und es ist zu spüren, dass wir uns auf einen entscheidenden Moment oder vielleicht sogar den Kulminationspunkt dieses so unglaublichen Zeitgeschehens zubewegen. Der folgende Text — aus einer zukünftigen Perspektive geschrieben — möchte eine der unzähligen Möglichkeiten aufzeigen, die der kommenden Zeit innewohnen. Gleichzeitig will er daran erinnern, dass kein noch so großspuriges Machtgebaren etwas daran ändern kann, dass nach wie vor WIR in nicht zu unterschätzendem Maße darüber entscheiden, welche dieser Möglichkeiten wir als Kollektiv tatsächlich erfahren werden. Wir können davon ausgehen, dass wir genug Rückenwind haben. Glück auf!

Weiterlesen:
Der Sog des Krieges

Rapper Prinz Pi führt uns mit „Drei Kreuze für Deutschland“ vor Augen, wie der Krieg auch abseits der Gefechte seinen Blutzoll fordert.

von Nicolas Riedl

Kriege sind ein Molloch, der auch jenseits der Kampfhandlungen Menschenleben verschlingt. Der Track „Drei Kreuze für Deutschland“, veröffentlicht von Prinz Pi im Jahr 2011, veranschaulicht, wie der Sensenmann auch außerhalb der Schlachtfelder seinen Tribut fordert. Es ist ein sogenannter „Story-Telling-Track“, in welchem Pi vom Schicksal einer vierköpfigen Soldatenfamilie erzählt. Der Vater ist ein Kapitän bei der Marine, die Mutter eine Zivilistin, die beide Söhne sind zurückgekehrte Soldaten aus dem illegalen Afghanistan-Kriegseinsatz. Mit jeder Strophe verstirbt ein weiteres Familienmitglied. Der Vater geht nachts über Bord des Kriegsschiffes, der ältere Sohn begeht aufgrund seiner posttraumatischen Belastungsstörung Selbstmord, und der Jüngste lässt sich im sicheren Innendienst stationieren, wird dann aber in der Heimat von Neonazis ermordet. Am Ende ist nur noch die Mutter am Leben, der von ihrer Familie nichts weiter übrig bleibt als drei Kreuze, die ihr die Armee für ihre verlorenen Männer verlieh. Ein Text zu der Aktion #Friedensnoten.

Weiterlesen:
Schlechte Zeichen

Ab Herbst werden Menschen wieder markiert und es regt sich — endlich — vermehrt Widerstand.

von Ronny Ebel

Ab Oktober könnten Aufkleber und die Corona-Warn-App ihr Comeback feiern. Bestimmte Farben geben dem Bürger dann bestimmte Rechte. Oder ihm werden diese Rechte verweigert. Die Empörung darüber wächst, doch selbst wenn es diese Markierungen, aus welchen Gründen auch immer, doch nicht geben wird, stellt sich folgende Frage: Wieso bringt diese Idee erst jetzt relativ viele Menschen auf, obwohl wir das alles doch bereits hatten? Der Autor diskutiert drei mögliche Erklärungen.

Weiterlesen:
Die Gedankenmatrix expandiert

Die Finanzelite versucht alles, um Herrin über unsere Gedanken zu werden — mit Metaverse rückt uns die Gedankenmatrix immer näher.

von Marco P. Schott

Dass die herrschenden Gedanken immer die Gedanken der herrschenden Klasse sind, wusste bereits Marx. In immer intensiverer Form zeigt sich dies im digitalen Zeitalter. Der den Gedankenraum umzingelnde Zaun bekommt immer mehr Latten, sodass die Lücken dazwischen immer schmaler werden. Inhalte, die von der herrschenden Meinung abweichen, sollen gar nicht mehr zu den Menschen vordringen. Exemplarisch zeigt sich das im World Wide Web. Die vormalige Grenzenlosigkeit des dort archivierten Wissens weicht einer immer stärkeren Selektion durch die Algorithmen der Suchmaschinen. Der Suchende erhält nur noch eine streng sortierte Vorauswahl, die ihn — wie ein Schäferhund — in das enge Gedankengehege hineintreibt. Als besonders bedrohlich stellt sich die Sache dar, wenn sich die Gedankenmatrix nicht mehr auf die Außenwelt beschränkt, sondern der Schnittstelle unserer Sinneswahrnehmung immer näher rückt. Mit Mark Zuckerbergs Metaverse und der Virtual Reality braut sich am Horizont eine Bedrohung zusammen. Die Matrix könnte direkten Zugriff auf unsere Sinnesorgane nehmen, so dass jedes Entkommen verunmöglicht wird.

Weiterlesen:
The Psychology of TikTok Duets: Analyzing Collaborative Content