Forwarded from Freiburger Standard
Der 21. Februar 2022 – ein historischer Tag für das Elsass: Ein Volk bekennt sich zu seiner Identität

Der Regionalpräsident der Gebietskörperschaft Elsass (CEA), Frédéric Bierry, gab bekannt, dass über 140.000 Elsässer, also 92,4% der Befragten, bei seiner Bürgerbefragung am 21. Februar 2022 dafür gestimmt haben, dass das Elsass die französische Region Grand Est (Großer Osten) verlassen soll.

[...]

Dieses Votum ist als „Alsexit“ bezeichnet worden und muss auch im Hinblick auf die französischen Präsidentschaftswahlen, die vom 10. April bis 24. April 2022 stattfinden, betrachtet werden. Bierry will „alle Präsidentschaftskandidaten auffordern, den Willen der Menschen in der Region zu respektieren“, zitiert ihn die Badische Zeitung.

Doch lassen wir Frédéric Bierry am besten selbst zu Wort kommen:

Ich setze mich für die Wiederbelebung des Elsass ein. Was sagt uns das? Folglich ist das Elsass tatenlos dem Tode geweiht. Elsässer, wofür stehst du? Soll die Heimat fallen oder soll sie leben? Ein Kampf ohne Preis, das ist kein Kampf, das ist ein Geschenk. Und die Freiheit, die ist kein Geschenk, sondern ein immer währender Kampf zwischen gewinnen – verlieren. Besitz stirbt, Sitten sterben. Du selbst wirst wie sie. Eines weiß ich, dass ewig lebt des Toten Tatenruhm.

Werte Elsässer, wir dürfen uns nicht auf die sogenannte Gnade (von) Paris verlassen, denn alles, was sie uns schenken werden, wird kein Geschenk sein. Es wird höchstens ein Angebot sein, das ihr nicht ablehnen könnt. Niemals wird das Elsass unter Frankreich sein deutsches und somit gleichzeitig elsässisches Gesicht zurückerhalten können – denn dafür ist Paris sich zu eitel.

Wir sprechen nicht im Namen des deutschen Volkes durchweg. Wenn wir an das Elsass appellieren, so appellieren wir gleichzeitig an jede Minderheit in Frankreich. Die verschiedenen Minderheiten in Frankreich, sie sind kein Ausschluss. Zusammen müssen sie für das arbeiten, was sie geißelt. So appellieren wir in dieser Stunde nicht nur an die Elsässer, sondern gleichzeitig an die Lothringer, an die Burgunder, an die Arthesier, an die Flaven, an die Ricardier, an die Bretonen, an die Basken, an die aus Okzitanien.

Frankreich hat sich immer auf das ausgeweitet, was ihm fremd ist, aber es hat sich niemals auf sich selbst besonnen und hat erkannt, was es selbst ist. Es hat sich zu etwas verklärt, heute, was es nicht ist. So hat sich ein einzelner Gau namens Franzien alle umliegenden Stämme unterjocht und maßt sich heute an, sich „Volk“ zu nennen anstatt Stamm.

Nun müssen wir dennoch das akzeptieren, was wir heute haben. Wir müssen es erkennen und dann müssen wir wissen, wie wir damit umgehen. Was heißt das nun? Paris wird dem Elsass keine innere Selbstbestimmung geben können. Was heißt das? Wählt nicht bei den Scheinwahlen, da keine Befreiung daraus geliefert werden könnte. [...]

Folglich muss man auch das weiter entziehen, was einem Unrechtssystem die Legitimation gegeben hat. Das heißt: Kehrt zu dem zurück, was ihr seid. Volk, bekenne dich auf dich selbst! Sprecht so wenig Französisch wie möglich. Kehrt zur Muttersprache zurück. Das gilt für die Elsässer, für die Lothringer, für die Bretonen, für die Basken, für jedes einzelne Volk, für jeden einzelnen Stamm in Frankreich, der entfremdet wurde.

Entzieht dem Regime das Mark zum Leben. Geht auf die Straße, macht einen Protest. Von mir aus verweigert die Steuern. Zeigt zivilen Ungehorsam. Denn wer selbst gegenüber dem Volk ungehorsam ist, (dem gegenüber) wäre jeder Gehorsam nur ein sogenannter Autogenozid.

Folglich muss ganz besonders zur folgenden Sommerzeit eure Devise lauten: Euer Urlaub ist die Heimat und nicht Mallorca oder Paris. Der Elsass lebt aber nur solange das Elsass noch leben möchte!

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m_

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