Einigen Rückmeldungen die mich privat erreichten zufolge haben einige den Text von Friedemann Däblitz, der darin den von ihm angehängten Teil der Rede von Ralf Ludwig extrem kritisch kommentiert und eine Parallele zur Wirkung von Anthrax in Kaffee zieht, noch nicht verstanden... den Vorfall auf der Demo 9.9. in Berlin dann vermutlich auch nicht.

Aus meiner Sicht haben beide Reden strukturell einen sehr ähnlichen Aufbau: Erst super anschlussfähig, kurz vor Ende etwas das dem Widerstand ziemlich optimal schadet, dann bis zum Ende wieder unproblematisches was die Leute von dem was sie gerade gehört haben ablenkt und zum applaudieren bringt.

Hier werden nicht nur die Anwesenden für Simulation von Zustimmung zu für Normalbevölkerung nicht anschlussfähigen Ansichten instrumentalisiert, sondern auch die Wahrnehmung der Anwesenden manipuliert: Freundlich ausgedrückt problematische Aussagen werden in ein 'Bett' von zustimmungsfähigem eingebettet, dabei Gemeinschaftsgefühl (die Umstehenden klatschen ja alle mit) ausgenutzt um eine emotional positive Grundstimmung zu schaffen und hierdurch die Bewertung der problematischen Aussagen iterativ ein wenig in 'das ist doch gut' verschoben.

Manipulative Gehirnwäsche?

Derartiges Vorgehen tritt (was ich so mitbekomme) gerade deutschlandweit mit steigender Frequenz auf. Daher halte ich das nicht mehr für Zufall, sondern sehe das als systematisch an. Und da gibt es, ob der Themenrichtung in welche diese Handlungen gehen, nur zwei dafür in Frage kommende Gruppen : Verfassungsfeinde und Verfassungsschutz... und aus dem NPD-Verbotsverfahren wissen wir, dass diese beiden Gruppen durchaus personell deckungsgleich sein können.

Die Anhänger von Schwarz/Weiß/Rot lehnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und damit das Grundgesetz ab. Das sollen die von mir aus gerne so sehen dürfen, eigene öffentliche politische Meinungsäußerungen organisieren und durchführen können, allen die zu sowas hinkommen wollen soll das auch erlaubt sein, alles kein Problem. Ralf Ludwig hat daher völlig recht wenn er sagt, dass in einer Demokratie jeder seine Meinung frei äußern können muss, auch wenn andere diese komplett unerträglich finden, sowas kann und muss eine Demokratie aushalten.

Ich widerspreche aber vehement der Forderung von RA Ralf Ludwig, man hätte jegliche beliebige Meinungsäußerung anderer (selbst von menschenverachtenden Extremisten?) zu unterstützen, ja müsse diesen sogar die für die eigene Meinungsäußerung selbst geschaffene Plattform bereitstellen bzw. effektiv überlassen.

Wer sowas fordert spielt dem Gegner in die Karten. Warum?

Es werden hoffentlich (bzw. leider, da es deren persönliche, sich drastisch verschlechternde Umstände sein werden, welche die auf die Straße treiben wird) demnächst viel mehr Menschen sich mit uns gegen das vollständig aus dem Ruder laufende System stellen, die 'führenden Leithammel' (welche viele Menschen scheinbar brauchen) werden es dann schwer genug haben, den aufgestauten Zorn der Menschen in friedlichen Bahnen zu halten.

Ein in psychologischen Manipulationstechniken geschulter Mensch mit einem Mikrofon in der Hand kann eine verzweifelte und wütende Menschenmenge schnell in einen Mob verwandeln, daher wird es aus meiner Sicht für alle freiheitsliebenden Menschen überlebenswichtig sein, derartige Absichten frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu verhindern.

Deswegen bleibt auch in Zukunft immer kompromisslos friedlich, auch und besonders als Vor- und Leitbild für all jene Menschen die erst noch zu uns stoßen werden. Denn der Moment, in dem der Widerstand der Bevölkerung gewaltsam würde, wäre der an dem wir alles verlieren würden, vor allem die Anschlussfähigkeit für den Rest der Bevölkerung, die wir zur Verteidigung unserer Freiheit auf unserer Seite brauchen.

Mein Aufruf an alle im Widerstand aktiven Menschen

Schaut genau hin wem und welchen Positionen ihr eine Bühne gebt und damit zu Reichweite verhelft, lasst euch nicht zur Unterstützung von mit euren Überzeugungen unvereinbaren Ideologien instrumentalisieren!

@Gregor_Kopka 2022-09-14