Forwarded from Aya Velázquez
Die Zeitung The Atlantic veröffentlichte am 31.10. einen bemerkenswerten Artikel, in dem die Autorin Emily Oyster nach einer post-pandemischen "Amnestie" ruft, für alle "Fehler" der Verantwortlichen, die während der letzten zweieinhalb Jahre begangen wurden - weil man es ja nicht besser hätte wissen können. Oyster selbst hatte während der letzten zweieinhalb Jahre Impf-Mandate für Angestellte, Berufsverbote und Schulschließungen gefordert. Nun zeigt sie sich reumütig und gibt zum Beispiel zu, dass Masken unter freiem Himmel sinnlos waren - aber, man hätte es ja von der Seite der Verantwortlichen her nicht besser wissen können.

Dass ein solches Narrativ natürlich kompletter Quatsch ist, ist allein schon daran ersichtlich, dass seit Tag Eins der Corona-Politik alle kritischen Stimmen in sozialen Medien zensiert wurden. Außerdem wäre vor jeder Amnestie zumindest erst einmal die Beendigung der Tat fällig, die mit sinnlosen Impf-, Test- oder Maskenmandaten jedoch noch immer voranschreitet.

Es bräuchte also die Beendigung der Tat, und ein Schuldeingeständnis seitens der Verantwortlichen. Erst dann kann eventuell, unter Aushandelung von Bedingungen für die Zukunft, seitens Betroffener über eine Amnestie nachgedacht werden. Alle Forderungen nach einer Amnestie BEVOR all diese Schritte gegangen sind, sind als kläglicher Versuch der Verantwortlichen zu werten, mit weißer Weste davonzukommen.

Der US-amerikanische Autor Michael P. Senger hat eine gut argumentierte Replik auf den Amnestie-Artikel im Atlantic verfasst.

In dieses neu erblühende Genre postpandemischer Läuterungsprosa reihen sich auch Jens Spahns "Wir werden einander viel verzeihen müssen" oder der neue Artikel des Covid-19-Task Force Mitglieds Heinz Bude im Journal Soziologie ein.

Artikel Atlantic (archiviert) | Heinz Bude: Aus dem Maschinenraum der Beratung in Zeiten der Pandemie | Jens Spahn: Wir werden einander viel verzeihen müssen

teleg.eu/s/ayawasgeht
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