Mir kommt zu Ohren, die Veranstalter in München hätten sich nach intensiven internen Auseinandersetzungen FÜR Nationalflaggen auf der geplanten Friedensdemo entschieden. Heißt: Elsässer kann die Demo mit seinem Deutschland-Fahnenmeer fluten, um die Demo "patriotisch" zu vereinnahmen, welches er auch für die Wagenknecht-Friedensdemo am 25.02. schon ganz offen angekündigt hat.

Zusätzlich kann und wird der Verfassungsschutz sicher mit jeder Menge Russlandflaggen aufschlagen. Noch ein paar schwarz-weiß-rote Fahnen dazu und fertig ist "die neue rechtsradikale putinverstehende Friedensbewegung" für die begierigen MSM, die nur auf die nächste Bürgerbewegung zum Draufhauen wartet.

Unter diesen Umständen ziehe ich meinen öffentlichen Support für alle Friedensdemos zurück, die sich nicht ausdrücklich für ein Nationalflaggenverbot aussprechen. Nach drei Jahren politischem Framing der Corona-Proteste ist es absolut unverzeihlich, weiterhin malignen Akteuren dermaßen naiv offene Flanken zu bieten.

Mal ganz grundsätzlich: Nationalflaggen auf Friedensdemos passen von der Symbolik her null. Nationen führen Kriege - oder unterstützen Kriege anderer Nationen mit Waffenlieferungen. Menschen hingegen wollen, zum allergrößten Teil, Frieden. Es würde sich so sehr anbieten, bei diesem Thema einfach als Menschen zu erscheinen, und Flaggen zuhause zu lassen. Ich erinnere auch nochmal an den 18.11.2020 in Berlin, an die große Demo bei der ersten Änderung des IfSG, wo von Veranstalterseite aus (nicht Querdenken!) nur weiße Tücher oder weiße Tücher mit Paragraphenzeichen zugelassen wurden, da das mainstreammediale Rechts-Framing der Bewegung zu diesem Zeitpunkt bereits voll im Gange war. Die Strategie hat am 18.11. sehr gut funktioniert: Bis auf eine renitente Kleingruppe, die unbedingt mit ihrer AfD-Flagge anreisen musste, und auf der Demo des öfteren angesprochen wurde, hielten sich eigentlich alle an das Flaggenverbot, und auf den meisten Aufnahmen sieht man nur Menschen, weiße Fahnen, das Brandenburger Tor, Polizisten, und Wasserwerfer. Historische Bilder, die für sich sprechen, die man nicht mehr wegframen kann.

Dass die Friedensdemo-Leute sich jetzt naiver anstellen, als wir am 18.11.2020 schon waren, anstatt auf drei Jahre gewonnene Politikstrategie-Erfahrung aus der maßnahmenkritischen Bewegung zu bauen, macht mich ehrlich gesagt fassungslos.

Der geplante Stammtisch an diesem Samstag im Laidak bleibt bei 18 Uhr, weil ich weiß, dass viele zur Friedensdemo gehen wollen - möglicherweise gehe ich auch und erstatte Bericht - aber ohne ein Nationalflaggenverbot gibt es von mir für die Veranstaltungen keine Promo mehr.

teleg.eu/s/ayawasgeht
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