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Forwarded from Jessica Hamed
#angst #corona #machtderbilder #bergamo

Der BR hat im April 21 eines der wichtigsten Bilder der Corona-Krise analysiert. Das Bild, das ein Militärkonvois in Bergamo zeigt und die ganze Welt in Angst erstarren ließ. Dieses Bild bzw. die Assoziation damit wurde zum Totschlagargument in Diskussionen, Talkshows, Gerichtsentscheidungen usw.

Der BR schreibt ua:

„Ein Bild aus den ersten Monaten der Pandemie in Europa hat sich bereits eingegraben. Kaum jemand, der nicht weiß was gemeint ist, wenn "die Bilder aus Bergamo“ erwähnt werden – gern im Plural, dabei war es von Anfang an nur ein Bild



ein nahezu perfektes Katastrophenbild geschaffen: Das vorderste und das letzte Fahrzeug sind angeschnitten, automatisch ergänzt man die Reihe im Kopf: aus den abgebildeten neun LKW wird so schnell eine vermeintlich unendliche Reihe – in Wahrheit waren es nur wenig mehr, nämlich dreizehn Fahrzeuge.



Erst nachdem er das Bild ins Netz gestellt hatte, meldete die Schwarmintelligenz: Die LKW transportierten Leichen. Damit wurde das Bild zu einem Symbol des Todes.

….

Das Foto ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Paradebeispiel dafür, dass Bilder Angst erzeugen können ohne irgendetwas konkretes zu zeigen. Mehrere deutsche Politiker verwiesen seinerzeit auf "die Bilder aus Bergamo", ohne dabei konkret zu werden.



Ebenfalls aus Italien erreichte uns damals ein Foto mit mehreren Reihen von Särgen, auf denen eine rote Rose liegt, kombiniert mit dem Satz: "Vielleicht ein Grund, dass alle mal zuhause bleiben sollten". Nur leider: Einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gab es in diesem Fall gar nicht, das Foto stammt aus dem Jahr 2013 und zeigt die in einem Flughafen-Hangar aufgereihten Särge ertrunkener Boots-Flüchtlinge auf Lampedusa.



Fünf Tage nach dem "Bild aus Bergamo“ wurde in Deutschland der Lockdown noch einmal verschärft, obwohl die Reproduktionszahl gerade stark gefallen war. Die Bilder wirkten offenbar stärker.



Ein Militärkonvoi, der bei Nacht durch ein Wohngebiet fährt: Das ist diffus genug um keine direkte Panik auszulösen, aber auch so deutlich, dass man lieber mal ein bisschen Klopapier mehr einkauft. In Wahrheit war das Militär nicht etwa eingesetzt worden, weil Berge von Leichen nicht anders hätten transportiert werden können. Die Anzahl der Verstorbenen war nicht höher als bei manchen Grippewellen in Italien. Es war die Angst vor dem im Frühjahr letzten Jahres noch "Killervirus" genannten Erreger. Um Fakten zu schaffen, beschloss man die sofortige Einäscherung der an COVID Verstorbenen. Normalerweise werden in Italien aber nur die Hälfte aller Verstorbenen eingeäschert. Deshalb reichten die Kapazitäten des Krematoriums in Bergamo nicht aus und die Leichen mussten in umliegende Orte transportiert werden.“

https://www.br.de/kultur/wieso-das-foto-des-militaerkonvois-in-bergamo-fuer-corona-steht-100.html
#angst #corona #machtderbilder #bergamo

Der BR hat im April 21 eines der wichtigsten Bilder der Corona-Krise analysiert. Das Bild, das ein Militärkonvois in Bergamo zeigt und die ganze Welt in Angst erstarren ließ. Dieses Bild bzw. die Assoziation damit wurde zum Totschlagargument in Diskussionen, Talkshows, Gerichtsentscheidungen usw.

Der BR schreibt ua:

„Ein Bild aus den ersten Monaten der Pandemie in Europa hat sich bereits eingegraben. Kaum jemand, der nicht weiß was gemeint ist, wenn "die Bilder aus Bergamo“ erwähnt werden – gern im Plural, dabei war es von Anfang an nur ein Bild



ein nahezu perfektes Katastrophenbild geschaffen: Das vorderste und das letzte Fahrzeug sind angeschnitten, automatisch ergänzt man die Reihe im Kopf: aus den abgebildeten neun LKW wird so schnell eine vermeintlich unendliche Reihe – in Wahrheit waren es nur wenig mehr, nämlich dreizehn Fahrzeuge.



Erst nachdem er das Bild ins Netz gestellt hatte, meldete die Schwarmintelligenz: Die LKW transportierten Leichen. Damit wurde das Bild zu einem Symbol des Todes.

….

Das Foto ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Paradebeispiel dafür, dass Bilder Angst erzeugen können ohne irgendetwas konkretes zu zeigen. Mehrere deutsche Politiker verwiesen seinerzeit auf "die Bilder aus Bergamo", ohne dabei konkret zu werden.



Ebenfalls aus Italien erreichte uns damals ein Foto mit mehreren Reihen von Särgen, auf denen eine rote Rose liegt, kombiniert mit dem Satz: "Vielleicht ein Grund, dass alle mal zuhause bleiben sollten". Nur leider: Einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gab es in diesem Fall gar nicht, das Foto stammt aus dem Jahr 2013 und zeigt die in einem Flughafen-Hangar aufgereihten Särge ertrunkener Boots-Flüchtlinge auf Lampedusa.



Fünf Tage nach dem "Bild aus Bergamo“ wurde in Deutschland der Lockdown noch einmal verschärft, obwohl die Reproduktionszahl gerade stark gefallen war. Die Bilder wirkten offenbar stärker.



Ein Militärkonvoi, der bei Nacht durch ein Wohngebiet fährt: Das ist diffus genug um keine direkte Panik auszulösen, aber auch so deutlich, dass man lieber mal ein bisschen Klopapier mehr einkauft. In Wahrheit war das Militär nicht etwa eingesetzt worden, weil Berge von Leichen nicht anders hätten transportiert werden können. Die Anzahl der Verstorbenen war nicht höher als bei manchen Grippewellen in Italien. Es war die Angst vor dem im Frühjahr letzten Jahres noch "Killervirus" genannten Erreger. Um Fakten zu schaffen, beschloss man die sofortige Einäscherung der an COVID Verstorbenen. Normalerweise werden in Italien aber nur die Hälfte aller Verstorbenen eingeäschert. Deshalb reichten die Kapazitäten des Krematoriums in Bergamo nicht aus und die Leichen mussten in umliegende Orte transportiert werden.“

https://www.br.de/kultur/wieso-das-foto-des-militaerkonvois-in-bergamo-fuer-corona-steht-100.html
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