🇦🇹✡️ Notizen für das Strafgericht
11.04.2022 um 12 : 02 Uhr

Zum Thema N*zis, Vergleiche und Antisemitismus

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Der Standpunkt von Andrea Drescher (Unternehmensberaterin, Informatikerin, Friedensaktivistin und Nachkommin von Holocaust-Überlebenden) und anderen Nachfahren von Opfern der Shoah zur modernen Anwendung von §3h Verbotsgesetz im Jahr 2022.

🎧 Bei Radio München vom 21.02.2022: https://m.youtube.com/watch?v=6CPn99opoz8

👀 Mehr über Andrea Drescher: https://www.frischesicht.de/author/adrescher/

Überleitung zum Thema
Ich möchte darauf hinweisen, dass Andrea Drescher sich - ebenso wie Helga Richter und zahlreiche andere Nachfahren von Holocaust-Überlebenden am 14.05.2021 in Mauthausen aufgehalten hat und zu jenen gehört hat, die über den Wiederbetätigungsvorwurf (ebenso wie der anwesende BVT-Beamte, der uns die Nachricht überbrachte) sehr erstaunt waren. Sie hat (über den Vorwurf, nicht wie später von Zeitungen behauptet über den Holocaust!!) spontan und schallend gelacht, ebenso wie die anderen anwesenden Juden und Jüdinnen, Opfernachfahren und Opfernachfahrinnen.

An die Antifa, die Staatsanwaltschaft, den Verfassungsschutz und die Kriminalpolizei:
1️⃣ Im Gegensatz zu Andrea Drescher vergleiche ich nicht (und habe ich nie verglichen), was heute passiert und was in den Anfängen der NS-Zeit geschehen ist. Niemand wird es gelingen, in meinen über 25.000 "offiziellen" Video-, Text- und Audioäußerungen der letzten beiden Jahre oder in irgendwelchen Privatnachrichten, Streams, Videos oder Tonaufzeichnungen von Dritten irgendeinen Vergleich zwischen NS-Zeit und 2020-2022 zu finden, weil ich nämlich nie einen Vergleich angestellt habe. Im Gegenteil warne ich häufig davor, Vergleiche anzustellen (zum Beispiel hier, oder auch hier sowie auch hier und an vielen, vielen anderen Stellen).
2️⃣ Ich warne jedoch (und nicht erst seit 2020, sondern auch schon seit 2002 während meiner Stadtführungen in Wien, München und Innsbruck) vor Krieg und Faschismus (siehe z.B. in dieser Rede vom 31.10.2020). Ich betrachte es als eine Selbstverständlichkeit, davor zu warnen. Eigentlich sollte das jeder tun. Und ich sage meine Meinung mit klaren Worten, auch öffentlich bei Demonstrationen (z.B. hier in Ulm am 27.03.2021).
3️⃣ Ebenso bin ich im Gegensatz zu einigen anderen Akteuren der APO davon überzeugt, dass wir nicht mit N*zis marschieren dürfen, wenn wir eine freie, friedliche und rechtsstaatliche Gesellschaft anstreben. Ich rufe daher ständig und konsequent zu einer Abgrenzung von N*zi-Gedankengut auf (zum Beispiel hier), warne vor der Doppelbedrohung der APO von zwei Seiten (Scylla und Charybdis) und weise darauf hin, dass friedliche Demonstranten sich für das Thema interessieren sollten (zum Beispiel hier).
4️⃣ Menschen, die dem mehrfach verurteilten Neon*zi Gottfried Küssel ideologisch und/oder persönlich nahestehen, nehmen dies zum Anlass, gegen mich auf jede mögliche Weise zu hetzen und sogar vor Gericht zu ziehen (siehe z.B. diese Kanalmeldung von Attila Hildmann, dieser Zensuraufruf von Hannes Brejcha und diese gerichtlich angeordnete Veröffentlichung vom 04.04.2022).

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🇦🇹✡️ Notizen für das Strafgericht
11.04.2022 um 12 : 02 Uhr

Zum Thema N*zis, Vergleiche und Antisemitismus

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❓ Warum ich das alles hier zusammenstelle?
Hauptsächlich als Notiz für mich selbst, als Übersicht einiger Argumente, die ich gerichtlich zu meiner Verteidigung vorzubringen gedenke.

Einer der Slogans der Identitären Bewegung (der ich weder angehöre noch nahestehe) lautet "An uns bricht eure Nadel". Ich lehne mich an diesen Slogan, obwohl ich ihn nicht gut finde, an und nehme mir zum persönlichen Motto "An mir bricht eure N*zi-Keule". Ihr werdet es nicht schaffen, einen Menschen mit jüdischen Vorfahren, der sein Leben lang gegen NS-Ideologie auftritt und kämpft, der niemals eine antisemitische Aussage gemacht aber tausende kritisiert hat und der schlicht und ergreifend weder ein N*zi ist noch die NS-Zeit verharmlost als N*zi ins Gefängnis zu bringen.

Ihr könnt es versuchen, ihr könnt eure mediale Reichweite nutzen um meinen Ruf mit Lügen und Verleumdungen auf alle Zeiten zu ruinieren, ihr könnt mich bespucken und beschimpfen, meine Scheiben ein- und mich niederschlagen. Aber ihr werdet mich nicht zum N*zi abstempeln oder den N*zis in die Arme treiben. Auch nicht in der "Neuen Normalität". Auch nicht aus politischen Gründen. Auch nicht in der "Neuen Weltordnung".

Zum Schweigen bringt ihr mich damit nicht:
‼️ An mir bricht eure Keule!

#wiederbetätigung #verbotsgesetz #alertaantifascista #alerta #fcknzs

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Liebe Grüße,
Alexander Ehrlich
@ehrlichalexander

🇩🇪✡️ Offener Antisemitismus
13.04.2022 um 15 : 23 Uhr

Selbsternannte "N*zi-Jäger" nutzen offen antisemitische Codes

Weitere Eskalation des Hasses und der Hetze auf Twitter: jene, die faktenwidrigerweise Menschen als "Antisemiten" diffamieren, nutzen ganz offen und ungeniert antisemitische Codes.

Zur Erinnerung: das Straßenreinigen in Wien war eine der ersten Maßnahmen der N*zis gegen Juden. Nun wird es wieder öffentlich gefordert.

"Die ersten Opfer der nationalsozialistischen Machthaber waren neben den politischen Gegnern die Juden. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich am 12. März 1938 wurden Jüdinnen und Juden gezwungen, in Reibpartien die Straßen von pro-österreichischen und antinazistischen Parolen zu säubern. Die bronzene Skulptur eines knienden, straßenwaschenden Juden erinnert an diese Entwürdigung und Erniedrigung, die der gnadenlosen Verfolgung und Ermordung jüdischer Bürger direkt nach dem Anschluss voranging."

👀 Quelle

#alerta

Liebe Grüße,
Alexander Ehrlich
@ehrlichalexander