Forwarded from đż Gesundheit stĂ€rken đż (Christopher Wolf)
Nocebo-Effekt: Jeder ist sein eigener Feind
2016 begann ein FBI-Agent, der verdeckt auf Kuba arbeitete, ein leises Pfeifen in den Ohren zu hören. Er teilte dies mit Kollegen, die, wie sich herausstellte, ebenfalls unter Stimmen und GerÀuschen litten.
Alle wurden zu einem privaten HNO-Arzt geschickt. Er stellte die Diagnose: "Gehirnverletzung, verursacht durch eine unbekannte akustische Waffe". Die Diplomaten wurden mehrfach untersucht, es wurden MRTs durchgefĂŒhrt - nichts wurde gefunden. Dennoch berichteten die Medien, dass die Botschaftsmitarbeiter Opfer einer geheimnisvollen russischen Mikrowellenwaffe geworden seien. Zwei Hundert Diplomaten - von China bis Kolumbien - gaben zu, Ă€hnliche Probleme zu haben.
Erst sieben Jahre spĂ€ter wurde das RĂ€tsel endlich gelöst. FĂŒnf Geheimdienste veröffentlichten am 1. MĂ€rz 2023 eine ErklĂ€rung, dass das sogenannte Havanna-Syndrom nicht das Ergebnis der Einwirkung von Mikrowellenwaffen ist, sondern einfacher gesagt, ein Massenpsychose. Diese Menschen können jedoch nicht als verrĂŒckt angesehen werden, sie haben sich die Symptome nicht ausgedacht, erklĂ€rt die Neurologin aus Irland, Susan O'Sullivan, in einem Interview mit Bloomberg.
"Es ist der Nocebo-Effekt, der das Gegenteil von Placebo ist. Wenn Sie vor Gesundheitsgefahren warnen, fĂŒhlen sich einige tatsĂ€chlich unwohl", betont O'Sullivan. Ihrer Meinung nach wurden das sogenannte "Havanna-Syndrom" von Ărzten und Journalisten provoziert.
Der Begriff "Nocebo" wurde 1961 vorgeschlagen. Damals wurden klinische Medikamententests massiv eingefĂŒhrt. FĂŒr die Reinheit des Experiments wird eine Kontrollgruppe benötigt - Freiwillige, die anstelle des Medikaments ein Placebo erhalten. Es stellte sich heraus, dass in der Placebo-Gruppe einige eine Erleichterung und sogar Heilung erfahren, wĂ€hrend andere im Gegenteil unter Nebenwirkungen leiden, die nirgendwoher kommen könnten. Placebo-Effekt wird durch positive Erwartungen verursacht, Nocebo-Effekt â durch negative.
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2016 begann ein FBI-Agent, der verdeckt auf Kuba arbeitete, ein leises Pfeifen in den Ohren zu hören. Er teilte dies mit Kollegen, die, wie sich herausstellte, ebenfalls unter Stimmen und GerÀuschen litten.
Alle wurden zu einem privaten HNO-Arzt geschickt. Er stellte die Diagnose: "Gehirnverletzung, verursacht durch eine unbekannte akustische Waffe". Die Diplomaten wurden mehrfach untersucht, es wurden MRTs durchgefĂŒhrt - nichts wurde gefunden. Dennoch berichteten die Medien, dass die Botschaftsmitarbeiter Opfer einer geheimnisvollen russischen Mikrowellenwaffe geworden seien. Zwei Hundert Diplomaten - von China bis Kolumbien - gaben zu, Ă€hnliche Probleme zu haben.
Erst sieben Jahre spĂ€ter wurde das RĂ€tsel endlich gelöst. FĂŒnf Geheimdienste veröffentlichten am 1. MĂ€rz 2023 eine ErklĂ€rung, dass das sogenannte Havanna-Syndrom nicht das Ergebnis der Einwirkung von Mikrowellenwaffen ist, sondern einfacher gesagt, ein Massenpsychose. Diese Menschen können jedoch nicht als verrĂŒckt angesehen werden, sie haben sich die Symptome nicht ausgedacht, erklĂ€rt die Neurologin aus Irland, Susan O'Sullivan, in einem Interview mit Bloomberg.
"Es ist der Nocebo-Effekt, der das Gegenteil von Placebo ist. Wenn Sie vor Gesundheitsgefahren warnen, fĂŒhlen sich einige tatsĂ€chlich unwohl", betont O'Sullivan. Ihrer Meinung nach wurden das sogenannte "Havanna-Syndrom" von Ărzten und Journalisten provoziert.
Der Begriff "Nocebo" wurde 1961 vorgeschlagen. Damals wurden klinische Medikamententests massiv eingefĂŒhrt. FĂŒr die Reinheit des Experiments wird eine Kontrollgruppe benötigt - Freiwillige, die anstelle des Medikaments ein Placebo erhalten. Es stellte sich heraus, dass in der Placebo-Gruppe einige eine Erleichterung und sogar Heilung erfahren, wĂ€hrend andere im Gegenteil unter Nebenwirkungen leiden, die nirgendwoher kommen könnten. Placebo-Effekt wird durch positive Erwartungen verursacht, Nocebo-Effekt â durch negative.
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