Deutsche Dichter und Denker
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Der Denker sagt das Sein,
der Dichter das Heilige!

Bilder, Gedichte und Sprüche in diesem Kanal verstehen sich als Nachahmung ohne Beurteilung.
Sie sind mit nötigem Ernst oder Spott zu genießen!

Einen schönen Anzeiz wünschen wir euch!
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Verschwommenheit und Unverständlichkeit machen die Fremdwörter zu den gegebenen Werkzeugen des Schwindels.
Wer in schlichter deutscher Sprache schreibt, kann nur schwer einen rechten Schwindel machen;
man kann meist erkennen, was er gesagt hat!

Erhard Weigel (1625 - 1699)
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Mann und Weib

Das Weib spricht:

Du bist der Wille! Dich hab ich lieb!
Du bist der Gebende! Komm und gib!
In Wehr und Waffen der Herr und Held,
Du Lebenschaffender baust die Welt!

Der Mann spricht:

Dich hab ich lieb – du bist die Tat!
Du die Empfangende! Nimm die Saat!
Du, die im Schoße den Keim erhält,
O Fruchtbewahrende, baust die Welt!

-Anton Alfred Noder-
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Im Frieden und im Krieg
behält die Einigkeit den Sieg!

Georg Rollenhagen (1542 - 1609)
https://teleg.eu/deutschedichter
Das Gesetz der Wiedervergeltung ist eine ewige Naturordnung.
Wie bei einer Waage keine Schale niedergedrückt werden kann, ohne daß die andre höher steige:
So wird auch kein politisches Gleichgewicht gehoben, kein Frevel gegen die Rechte der Völker und der gesamten Menschheit verübt, ohne daß sich derselbe räche und das gehäufte Übermaß selbst sich einen desto schrecklichern Sturz bewirke!

-Johann Gottfried von Herder-
https://teleg.eu/deutschedichter
Heimat

Sie sitzt allein zu Haus
Ihr Mann der starb vor Jahren.
Sie träumt von der alten Zeit
Dafür mussten sie bezahlen.
Aus der Heimat vertrieben
Haus und Hof verloren
Doch davon spricht heut keiner mehr.
Sie will zurück
Sehnt sich ihre Heimat wieder her.

Sie denkt an die Flucht
Durch Eis und Schnee,
Wenn sie davon träumt
Tut es in Ihr so weh.
So viele von ihnen
Wurden ermordet, geschlagen und gequält,
Sie fängt an zu weinen
Wenn sie davon erzählt.

Den Ostseestrand
Die Möwen und das Meer,
Ja das Heimweh schmerzt so sehr.
Den Ostseestrand
Die Möwen und das Meer,
Sie sehnt sich ihre Heimat wieder her.

Gebt mir mein Heimatland zurück,
Das wäre für mich das schönste Glück.
Durch Ostpreußens Wälder
Noch einmal wandern gehen,
Die Kurische Nehrung noch einmal sehen!

-Sleipnir-

https://www.youtube.com/watch?v=jMpImMt0gHI

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Der Schweiz
(Zum 1. August 1891)

In dieser Zeit, da überall das Wort
Sich schellenrasselnd drängt zum ersten Ort,
Da man mit Reden wider Reden ficht,
Aus Druckpapier sich Ruhmeskronen flicht –
In dieser Zeit gedenk' ich jenes Tags
Als auf dem Rütli, eisenfesten Schlags,
Drei Männer-Hände klammernd sich verschränkten,
Drei Männer schweigend Aug' in Auge senkten.
Zu Thaten war – zu Reden keine Zeit;
Man sprach ein Wort – das aber war ein Eid. –

In dieser Zeit, da »Freiheit« rings erschallt
Und unverstanden durch die Seelen hallt,
Ein jeder Freiheit meinend, die ihm paßt,
Des andern Freiheit Ärger ihm und Last –
In dieser Zeit sei jenes Volks gedacht,
Das für die Freiheit Freistatt einst gemacht,
In einer Welt der Herren und Knechte
Aufstehend Einer für des Andern Rechte. –

Es sei gedacht, wie sechs Jahrhundert lang
Das Kleinod, das der Väter Faust errang,
Unsträflich in der Hand der Söhne blieb,
Keinem zuleide, keinem auch zulieb,
Unbeugsam allem, was da droben steht,
Um Gunst nicht buhlend, die von unten weht,
Deß eingedenk, daß Freiheit Mannesthat,
Nicht Spielzeug ist in müß'ger Knaben Rath.
Dir selber Herr, dir selber unterthan,
Du Volk der Männer, wandle deine Bahn!

-Ernst von Wildenbruch-
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Mondnacht

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküsst,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschen leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus!

-JOSEPH VON EICHENDORFF-
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ERNTING

Nun gibt die Erde viel Frücht.
So ihr die nehmt und danke nicht
Der Göttin, die also uns verpflegt,
Seid unwert, daß die Erd euch trägt.

Wenn jäh wer wechselt zwischen kühl und heiß,
Mit Quellwasser vertreibt den Schweiß,
Der spielet mit seinem Leben,
Das ihm die Natur gegeben.

Wenn sich jetzt scheidet die Zeit,
Sorge um Deine Gesundheit.
Hüte Dich vor Üppigkeit;
Jede Völlerei vermeid.

Halt gut Maß in Speis und Trank;
Jed Zuviel jetzt, das macht krank.

Der Weinmonat versorgt den Tisch
Mit Wildpret, Obst, Geflügel, Fisch,
Gänse, Enten, Hähnchen und dabei
Gemüse viel und mancherlei.
Die sind gesund. Doch nicht zu viel!
All Ding erfordern Maß und Ziel.

Reife Samen im Garten
Muß man jetzt ernten und nimmer warten.

Aus dem Garten die Zwiebeln
Trockne man an des Hauses Giebeln.

Gute Gaben mindert nicht das Gut,
Wenn man's aus frohem Herzen tut.

Wem sein Essen nicht schmeckt,
Gehe zuvor noch eine Stunde zur Arbeit!

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VERFALL DES REICHES

Vordem geschah's an manchem Tag,
Daß unsere Ehre lag auf allen Zungen.
Wo uns ein Land benachbart lag,
Das wünschte Frieden oder war bezwungen.
O Gott, welch hohes Lob hat da errungen
Der Rat der Alten und die Taten der Jungen!
Heut fehlt's den Sprechern an Verstand und Mund.
(Wer mich versteht, der kennt den Grund.)
Was draus noch wird, den Klugen ist es kund!

-Walther von der Vogelweide-
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Mit der Unterdrückung der Freiheit schmieden die Diktatoren die Waffen für ihren eignen Untergang!

-Erich Limpach-
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Erinnere Dich!🍀

Oh mein Heimathland, zerstückelt und verbannt. Die Erinnerung an einst so tapferen Taten, versucht man schon seit vielen Jahren, zu unterdrücken und Helden werden verraten.

Unsere Familie sind entfremdet und entzwei, die Spaltung freut sich, ach wie fein. Die Greisen schickt man ab ins Heim, „wir haben doch keine Zeit“, darum kann's nicht anders sein.

Unsere Pimpfe steckt man schon in frühen Jahren, in der Kita zum Verharren. Die Arbeitszeit von morgens sieben bis abends acht, wird das Scheingeld dann zur Bank gebracht.

Für Reisen, Fernseh und ein Phone, steckt man die Kinder in die Kita, was für ein Hohn. Auch ein Auto muss noch her, „ich muss arbeiten“, sonst ist das Konto leer.

Für Essen geht's zum Supermarkt, reiß auf die Tüte, so isst's wunderbar. Das Gemüse aus dem Garten, „brauchen wir nicht“ und kann verrotten. Der Materialismus ohnegleichen, wo sind die Menschen, ich sehe nur Leichen.

Die Steuern werden mehr auch an der Zahl und Höher geht es allemal. Doch keinen stört's und ach wie krank, das Bier steht ja im Kälteschrank. Ich weiß nicht, was die Freiheit ist, Konsum, das ist sie sicher nicht.

Die Renten sind unter Niveau, mit Flaschen sammeln geht's gerade so. Die Sprache verunglimpft in so mancher Ort, kaum einer kennt noch das gute alte Wort.

Gemeckert wird, gelästert viel, für viele ist das nur ein Spiel. Die Spritze jagen sie sich in den Arm, man hofft auf Freiheit, ohne Charme.

Deutsches Volk denk bloß nicht selbst, die Politik weiß, was Dir gefällt. Dank Medien und der Presse, lieber Bürger „halt die Fresse“! Selber denken, ist nicht viel, so durchschaut man das perfide Spiel.

Hol zurück was man Dir gestohlen, die Antwort liegt nicht allein in Polen. Durch Gesetze, Recht und Pflicht, bekommen wir zurück, unser Gesicht.

Der Treue deutsche Unterthan, ist kein Sklave denk daran, an diesen stolzen Ehrenmann. 🦅

Die Eiche steht auch fest im Wind, sie weiß, wo ihre Wurzeln sind. Tag ein Tag aus und Jahr für Jahr, so steht sie sicher für die Zukunft, ist doch klar. 🌳

Der Geist der Ahnen langsam erlischt, das Licht der Zukunft daran zerbricht. Darum Deutscher wo kommst Du her, erinnere Dich, das ist nicht schwer. Das Licht der Ahnen mit Dir durchbricht, den Schatten dunkler Finsternis. ☀️

Willst Du gehen in die Zukunft voran, vergiss nie der Ahnen Heldentat. Blut und Schweiß wurden vergossen und heute Leben wir zurück gekrochen. 🍀

Darum Deutscher, erinnere Dich daran, an den tapferen Heldenklang. Schluss mit der Knechtschaft und Tyrannei, lasst uns kämpfen, dann sind wir FREI! ⚔️

-Alex-
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Ich sehe keinen Frühling mehr,
Bis daß die Freiheit blüht;
Es duftet keine Rose mir,
Bis jedes Herz ihr glüht.

Ich höre keinen Vogelsang
Als meiner Dichter Wort;
Mich trägt kein Strom mehr als der Tag
Zum Weltenmeere fort.

Ich schaue keine Steinenpracht
Als Herrscherstolz und Zwang;
Ich habe keine Hoffnung mehr
Als ihren Untergang.

Die eine Sonne, die mir glänzt,
Ist meines Volkes Geist,
Und meine Kirche jede Brust,
Die laut die Freiheit preist.

Ich hasse alle Wissenschaft,
Die einen Bauch sich frißt;
Ich achte keinen Helden mehr,
Der's seinem Herrscher ist.

Ich habe keine Liebe mehr,
Die um ein Küßchen minnt;
Mein Vaterland ist meine Braut,
Die schon zur Hochzeit spinnt!

-Adolf Glaßbrenner-
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Kein Wunder, daß so viele Versager in Politik, Verwaltung und Management sitzen:
In keinem anderen Beruf wird man bei völligem totalen Versagen nicht zur Rechenschaft gerufen, sondern mitunter sogar auch noch wegbefördert...

-Wolfgang J. Reus-
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Unreife Bücher sind weit gefährlicher,
als unreife Kartoffeln;
schlechte Bücher verderblicher,
als ungesundes Fleisch!

-Friedrich Ludwig Jahn-
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Wenn der uralte
Heilige Allvater
Mit gelassener Hand
Aus rollenden Wolken
Segnende Blitze
Über die Erde sät,
Küß ich den letzten
Saum seines Kleides,
Kindliche Schauer
Treu in der Brust.

Denn mit Göttern
Soll sich nicht messen
Irgendein Mensch
Hebt er sich aufwärts
Und berührt
Mit dem Scheitel die Sterne,
Nirgends haften dann
Die unsichern Sohlen,
Und mit ihm spielen
Wolken und Winde.

Steht er mit festen,
Markigen Knochen
Auf der wohlgegründeten,
Dauernden Erde,
Reicht er nicht auf,
Nur mit der Eiche
Oder der Rebe
Sich zu vergleichen.

Was unterscheidet
Götter von Menschen?
Daß viele Wellen
Vor jenen wandeln,
Ein ewiger Strom:
Uns hebt die Welle,
Verschlingt die Welle,
Und wir versinken.

Ein kleiner Ring
Begrenzt unser Leben,
Und viele Geschlechter
Reihen sich dauernd
An ihres Daseins
Unendliche Kette!

Johann Wolfgang von Goethe
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Das individuelle Rohmaterial der kindlichen Seele ist bereits durch Vererbung von Eltern und Voreltern qualitativ von vornherein gegeben;
die Erziehung hat die schönste Aufgabe, dasselbe durch intellektuelle Belehrung und moralische Erziehung, also durch Anpassung zur reichen Blüte zu entwickeln!

-Ernst Haeckel-
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Radbot der Friesenfürst

Radbot stand, der wilde Friesenkönig,
An dem Fluß, die Taufe zu empfahen,
Um ihn her die Priester, frohen Mutes,
Durch des Wankelsinnigen Bekehrung
Endlich doch der Mühen Lohn zu ernten.

Und er setzt den Fuß schon in die Welle,
Als er plötzlich hält: Noch eines mußt du
Mir verkünden, Bischof! Meine Väter,
Alle meine Ahnherrn, da sie starben,
Sag es frei, wohin sind sie gekommen?"

In die Hölle," sprach der fromme Bischof,
,Deine Väter, die als Heiden starben,
König Radbot, fuhren in die Hölle"
Das entrüstete den wackern Degen:
,Schlechter Priester" rief er, ,meine Väter,
Meine Väter waren tapfre Männer!
Lieber will ich, ja bei Wodan schwör ich's,
Mit den Helden sein in ihrer Hölle,
Als mit euch in euerm Priesterhimmel"
Sprach's und eilte trotziglich von dannen!

-K. Lappe- (aus Simrock's Rheinsagen)
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Treue

Geächtet, verbannt von Kaiser und Land,
Verschollen im Kerker und Ketten,
Und alle Freunde von ihm gewandt,
Und sein Schwert kann ihn nicht erretten! -
Doch fern im heimischen, nordischen Gau
Vernahm's die geliebte, getreue Frau.
Sie stieg von der hohen Burg herab,
Umtost von schneidenden Winden,
Und zog die Straßen auf und ab,
Den Heißgeliebten zu finden,
Mit blutendem Fuß, mit zerrißnem Kleid
Und tief im Herzen der Liebe Leid.
Sie fragte die Straßen hin und her:
"Oh sprecht, habt ihr ihn gesehen?" -
Doch keiner sagte noch wußt' es mehr,
Und alle hießen sie gehen.
Sie aber wanderte weiter durchs Land,
Bis daß sie vor seinem Kerker stand.
Sie konnt' ihn nicht hören, nicht schau'n sein Gesicht,
Nicht Freiheit, noch Einlaß erwerben,
Wich Tag und Nacht von dem Kerker nicht,
Wollt' lieber mit ihm verderben,
Mit blutendem Fuß, mit zerrißnem Kleid,
Im treuen Herzen der Liebe Leid!

-Therese Dahn-
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Waldlied

Arm in Arm und Kron' an Krone steht der Eichenwald verschlungen,
Heut hat er bei guter Laune mir sein altes Lied gesungen.

Fern am Rande fing ein junges Bäumchen an sich sacht zu wiegen,
Und dann ging es immer weiter an ein Sausen, an ein Biegen;

Kam es her in mächt'gem Zuge, schwoll es an zu breiten Wogen,
Hoch sich durch die Wipfel wälzend kam die Sturmesflut gezogen.

Und nun sang und pfiff es graulich in den Kronen, in den Lüften,
Und dazwischen knarrt' und dröhnt' es unten in den Wurzelgrüften.

Manchmal schwang die höchste Eiche gellend ihren Schaft alleine,
Donnernder erscholl nur immer drauf der Chor vom ganzen Haine!

Einer wilden Meeresbrandung hat das schöne Spiel geglichen;
Alles Laub war weißlich schimmernd nach Nordosten hingestrichen.

Also streicht die alte Geige Pan der Alte laut und leise,
Unterrichtend seine Wälder in der alten Weltenweise.

In den sieben Tönen schweift er unerschöpflich auf und nieder,
In den sieben alten Tönen, die umfassen alle Lieder.

Und es lauschen still die jungen Dichter und die jungen Finken,
Kauernd in den dunklen Büschen sie die Melodien trinken!

-Gottfried Keller-
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Die Natur schafft ewig neue Gestalten;
was da ist, war noch nie,
was da war – kommt nicht wieder –
alles ist neu und doch immer das Alte!

-Johann Wolfgang von Goethe-
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